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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Kätzchen.«
    »Besorgt! Sie haben
mich endlose Stunden lang alleingelassen.«
    »Nicht
absichtlich«, verteidigte er sich prompt. Und das entsprach auch der Wahrheit.
Hätte er sich nicht zu seiner Verabredung mit Phillip eingefunden, wäre ein
Chaos entstanden und alles umsonst gewesen.
    »Ich sehe keinen
Anlass, auch nur ein Wort zu glauben, das aus Ihrem Munde kommt. Sie sind ein
Dieb. Ein Wegelagerer!«
    Eine logische
Schlussfolgerung, dachte er.
    »... und jetzt
möchte ich den Schlüssel haben!«
    Dane schüttelte den
Kopf. »Und wo wollen Sie hingehen? Ich sagte Ihnen doch, wir befinden uns
mitten im Wald, weit weg vom nächsten Dorf. Möchten Sie sich lieber verirren,
als hier bei mir zu bleiben? Ich werde Ihnen nichts tun.« Sein Ton wurde
versöhnlich. »Wenn dies meine Absicht wäre, hätte ich es schon längst getan.«
    Dane blickte sie
forschend an und schätzte den Abstand zwischen ihnen ab. Sie stand vielleicht
zehn Schritte von ihm entfernt. Sie war eindeutig eine wohlerzogene junge Frau
aus einer privilegierten Schicht. Ein Wunder, dass sie wusste, was bei einer
Pistole vorn und hinten war.
    »Wenn Sie den
Schlüssel wollen, müssen Sie ihn mir wegnehmen. Also müssen Sie nahe an mich
herankommen. Und wer wird dann im Vorteil sein, frage ich?«
    Ihre Augenlider
zuckten.
    »Sie werden nicht
schießen«, sagte er voraus.
    »Und ob! Glauben
Sie, Sie kennen mich so gut? Sie kennen mich überhaupt nicht, Sir! Und jetzt
nehmen Sie die Hände hoch!«
    Verdammt! Seine
Hände bewegten sich langsam nach oben, während er den Lauf nicht aus den Augen
ließ, der sich in Brusthöhe befand. »Ja. Aber haben Sie schon einmal einen
Toten gesehen?«
    »Ja. Meinen Vater.«
    »Vielleicht sollte
ich es anders formulieren. Haben Sie jemals einen Menschen sterben sehen? Haben
Sie einen Menschen gesehen, der erschossen wurde?«
    »Aufhören!«, rief
sie aufgebracht. »Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen!«
    »Kein erfreulicher
Anblick«, fuhr er fort. »Ehrlich gesagt, ziemlich schmutzig. Natürlich hängt
es davon ab, wo der Mann getroffen wurde. Ein Kopfschuss ...«
    »Aufhören!«
    »Sie schwitzen,
Kätzchen. Das kann ich von hier sehen. Ich glaube, wenn Sie auf mich schießen,
fallen Sie auf der Stelle in Ohnmacht.« Ihr Entschluss geriet ins Wanken. Das
Blatt wendete sich. Vielleicht waren Stolz und Eigensinn im Spiel gewesen. Was
er sagte, hatte Hand und Fuß.
    Seine Augen ließen
sie nicht mehr los. »Ich dachte, Sie wollten schießen.«
    »So ist es. Das
habe ich auch vor.« Sie schluckte schwer. Sie zögerte. Der Pistolenlauf
wackelte.
    »Dann tun Sie es
doch!«, reizte er sie.
    Sie wich einen
Schritt zurück. »Rühren Sie sich nicht von der Stelle!«, rief sie zitternd.
    Selbstgefällig ging
Dane einen Schritt auf sie zu.
    Julianna drückte
die Augen zu, drehte den Kopf zur Seite ... und feuerte ab.

Fünftes Kapitel
    Es war höchst
merkwürdig ... Kein Schmerz, sondern ein furchtbarer Schrecken durchfuhr ihn.
Das Herz schien stehen zu bleiben, setzte sich dann wieder mit harten,
pochenden Schlägen in Gang. Ein Gefühl brennender Hitze breitete sich in seiner
Brust aus. Er konnte nicht atmen. War es so, wenn man ... ? Gott lass sie zur
Hölle fahren! Dieses vermaledeite Frauenzimmer hatte es fertig gebracht, was
Napoleons Armee nicht gelungen war. Die Knie gaben nach. Verdammt! Er würde
nicht wie ein Weib in Ohnmacht sinken - bei Gott, auf keinen Fall! Doch
dann packte ihn die Angst - die heimliche Angst, von der keiner wusste.
Hunderte von Dingen gingen ihm in diesem Augenblick durch den Kopf
    Immer noch
benommen, blickte er mit ungläubig geweiteten Augen zu ihr auf. Aber sie war
nicht da ... Gütiger Himmel, vielleicht lag er im Sterben ... und dieses Biest
durchsuchte seine Taschen.
    Nach dem verdammten
Schlüssel.
    Das Geräusch war
betäubend. Als Julianna den Knall hörte, ließ sie die Pistole fallen; sie
bemerkte kaum, dass die Waffe über den Boden schlitterte. Einen Herzschlag
lang war sie blind. Beißender Rauch stieg ihr in die Nase und brannte in der
Kehle. Als er verflog, sah sie ihn.
    Der Schuss hatte
ihn auf die Knie gezwungen.
    Sie schien von
einer sonderbaren Dunstwolke umgeben und nahm ihre Umgebung nur schemenhaft
wahr. Noch bevor sie wusste, was sie tat, war sie neben ihm und fuhr mit der
Hand in die Taschen seiner Breeches.
    Sie brachte den
Türschlüssel zum Vorschein.
    Vom hereinfallenden
Licht beschienen, lag er glänzend in ihrer Handfläche. Sie sah das metallene
Stück einen

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