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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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zarter Schönheit
dunkle Winkel; Geheimnisse hinter ihrem heiteren Lächeln.
    »Das Blut war es«,
sagte sie plötzlich. »Als meine Kätzchen ertranken, war kein Blut zu sehen ...«
Die schlanken Finger zupften an seinem Hemd. Sie hob den Kopf und schaute ihn
mit den großen Augen traurig an. »Dane ... der Hund ... würdest du ...«
    »Ich begrabe ihn«,
nahm er ihr das Wort aus dem Mund, damit sie es nicht aussprechen musste.
    »Danke.« Sie
flüsterte vor Dankbarkeit.
    Ernst blickte er
sie an. Plötzlich wandte sie den Blick ab.
    Er zog die Stirn in
Falten. »Was hast du?«
    »Ich habe es wieder
getan. Ich weiß nicht, warum ich dir das erzähle«, bekannte sie leise. »Das
haben nicht einmal meine Brüder erfahren.«
    »Warum nicht?« Es
interessierte ihn brennend, denn so wie sie von ihnen gesprochen hatte, standen
sie sich sehr nahe.
    »Es hätte das
Geschehene nicht wieder gutgemacht. Sie hätten nichts tun können. Aber vor
allem konnte ich es nicht ertragen, wieder daran zu denken.«
    »Verständlich.«
Danes Lippen - wurden schmal. »Julianna, verzeih meine Offenheit, aber
deinen Vater hätte ich nicht gemocht.«
    »Ich glaube, so
erging es fast jedem«, sagte sie nach einer kleinen Pause. »Er war hart,
unversöhnlich und streng.« Sie schien zu zögern. Als sie weitersprach, war ihre
Stimme kaum zu hören. »Ich war vierzehn, als er starb. Und - ich weinte,
als meine Kätzchen umkamen, aber nicht über seinen Tod. Möge Gott mir
verzeihen, aber ich habe nicht um ihn getrauert. Um ehrlich zu sein, ich war
beinahe erleichtert. Ich hatte das Gefühl, als ob wir endlich glücklich sein
könnten, Sebastian, Justin und ich, Ein Schatten legte sich ihr über die Augen.
»Findest du das nicht schrecklich?«
    »Nein«, erklärte er
finster. »Nicht unter diesen Umständen.«
    Sie biss sich auf
die Lippe. »Auch das habe ich keinem anderen erzählt.«
    Dane war nicht wohl
in seiner Haut. Einerseits gefiel es ihm, dass sie ihn ins Vertrauen zog, aber
andererseits hatte er ein schlechtes Gewissen. Ihr Vertrauen war unverdient,
denn schließlich war er ihr gegenüber nicht offen gewesen ...
    Aber er konnte ihr
nicht die Wahrheit sagen. Zu viel stand auf dem Spiel. Er durfte es nicht
riskieren, sie in seine Pläne einzuweihen.
    Seine Gedanken
schweiften ab. »Jeder verbirgt etwas, Julianna. Auch bei mir gibt es etwas,
das ich noch keiner Menschenseele erzählt habe.«
    »Wirklich? Und was?«
    Er nickte. Es
kostete ihn einige Überwindung, weiterzusprechen. »Ich habe Angst«, sagte er
schließlich.
    »Du? Wovor?«
    »Vor dem Sterben.«
Er stieß den angehaltenen Atem aus. »Vorher nicht. Erst nach Waterloo. Solange
man jung ist, bekümmert es einen nicht. Wie bei dir gibt es etwas in meinem
Leben, an das ich nicht denken möchte. Es war ... es war eine Schlacht, wie ich
sie noch nie, erlebt hatte. Salven aus Musketen und Kanonen pfiffen uns um die
Ohren. Der dicke, beißende Rauch drohte uns zu ersticken. Man konnte die Hand
nicht vor den Augen sehen. Ich dachte, es würde nie ein Ende nehmen! Die Männer
um mich herum fielen. Wie Baumstämme, die von einer unsichtbaren Hand gefällt
wurden. Und als es vorbei war, lagen Tausende von Toten um mich herum und ich
war am Leben. Und alles, was ich empfand, war die unendliche Erleichterung,
dass sie es waren und nicht ich. Ich wurde als Held gefeiert. Aber in Wahrheit
hatte ich mich entsetzlich gefürchtet. Aus diesem Grunde kam ich mir wie ein
Feigling vor und ich ...« Er schüttelte den Kopf. »Ich schämte mich.«
    »Schämen? Wieso?«
    »Weil. ich froh
war, so froh, dass ich lebte. Dass es nicht mich getroffen hatte. Dass ein
anderer gefallen war und nicht ich.« Er zögerte. »Und das erscheint mir nicht
richtig.«
    »Es ist doch nicht
Falsches dabei, so zu empfinden. Nur würde dies nicht jeder so offen zugeben.«
    »Vielleicht.
Vielleicht nicht. So oder so, aber seit diesem Tag ...« Er zwang sich
weiterzusprechen. »Seitdem ist es mir unerträglich, an das Sterben und den Tod
zu denken.«
    Er schwieg eine
Weile, dann neigte er ihr den Kopf zu und blickte sie an. »Möchtest du noch
weitere Geheimnisse mit mir teilen?«
    Er war überrascht,
als sie ihn erstaunt ansah. Mühsam versuchte sie gleichmäßig zu atmen. Die
Lippen öffneten sich.
    Mit dem Daumen
wischte er ihr über die feuchte Wange. »He, das war nur ein Scherz!«
    »Dane ...«
    Er legte die Arme
um sie. »Du brauchst nichts mehr zu sagen, Kleines, Ehrenwort.« Er ließ die
Arme über den Rücken gleiten

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