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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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dem Weg um Dorf
kamen wir an einem Anwesen vorbei. Gehört es dir?«
    Mit einer Fingerspitze
strich er ihr nachdenklich über Wange. »Ausgezeichnet Kätzchen. Ja. Das ist der
Familiensitz.«
    »Und die Hütte, in
die du mich gebracht hast? Gehört sie auch dir?«
    »Eine Jagdhütte.
Die von meiner Familie seit Jahren benutzt wird.«
    »Deine Familie«,
wiederholte sie. »Du hast also tatsächlich zwei Schwestern?«
    »Ja. Daniela ist
zwei Jahre älter als ich und Delphine drei. Beide haben je drei Kinder.«
    »Und deine Eltern?«
    »Sie sind vor fünf
Jahren gestorben. Meine Mutter einen Monat nach meinem Vater.« Er lächelte ein
wenig. »So war es wohl das Beste, denke ich. Es wäre jedem von ihnen
schwergefallen, ohne den anderen zu leben.«
    Ihre blauen Augen
blickten unruhig. »Warum, Dane? Warum reitet ein Mann wie du als Elster? Welch
plausiblen Grund gibt es dafür?«
    »Einen sehr guten
Grund gibt es dafür.« Er wartete einen Augenblick zu lange, um zu antworten.
Das Zögern kam ihm teuer zu stehen.
    Sofort stieß sie in
die Bresche. »Siehst du! Ich wusste es!«
    Ihm war klar, dass
er ihren Fragen nicht entrinnen konnte. »Julianna«, murmelte er, »und wenn ich
dir sage, dass alles nur Theater war?«
    Sie machte eine
ungeduldige Handbewegung.
    »Wenn ich dir sage,
dass es ... notwendig war?«
    »Notwendig?
Notwendig, dass du dir mit Diebstählen behelfen musst?« Offensichtlich
schmerzte es sie, das auszusprechen. »Warum? Warum macht ein Mann wie du so
etwas? Bist du ein Spieler? Brauchst du so dringend Geld, dass du stehlen
musst?«
    Er lachte. »Wohl
kaum.«
    »Was dann? Ein
Spaßvogel? Einer, der sich etwas beweisen muss? Du hast Silber, Gold und Schmuck
gestohlen ...«
    »Jetzt wirst du
aber theatralisch! Was gestohlen wurde, dient nur dazu, die Fassade
aufrechtzuerhalten.«
    »Die Fassade! Mein
Gott, Dane du hast es sogar gewagt, den Sekretär des Premierministers
auszurauben. Das war doch der Start deiner glanzvollen Karriere als Elster,
oder?«
    »Nein, Julianna.«
      »Natürlich warst
du das! Ich habe die Einzelheiten in der Zeitung gelesen ...«
    »Es ist alles
übertrieben, glaub mir.«
    Sie sah ihn
verächtlich an. »In der Hütte hast du kein Geheimnis aus deiner Beute gemacht.
Du hast dich sogar mit ihrem Wert gebrüstet.«
    »Ah, diese Säcke in
der Hütte.«
    »Ja, genau die.«
    »Ich streite nicht
ab, dass ich sie genommen habe, Julianna.«
    Sie gab einen Laut
von sich.
    Er deutete ein
Lächeln an. »Kätzchen, worauf kommt es an? Willst du, dass ich schuldig bin
oder nicht?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann will ich dir
sagen, was sich in diesen Säcken befindet«, sagte er ruhig.
    »Ich weiß, was drin
ist!«
    »Du glaubst, es zu
wissen«, widersprach er und schwieg eine Weile. »Julianna«, sagte er sanft,
»die Geldscheine in den Säcken sind nicht echt.«
    Sie starrte ihn an.
»Was?«
    »Sie sind
gefälscht, Liebes. Fälschungen.«
    »Gefälscht«,
wiederholte sie. Ihre Verwirrung war offensichtlich. Sie blickte ihn
verständnislos an. »Wieso wusstest du das? Wieso?«
    »Die Wahrheit ist,
Julianna, dass ich nicht einmal mit dir darüber sprechen dürfte. Ich riskiere
viel, wenn ich es dir sage. Deine und meine Sicherheit stehen auf dem Spiel.
Aber du wurdest unschuldig in diese Sache hineingezogen. Daher kann und will
ich die Wahrheit nicht länger vor dir verheimlichen.«
    Ihr
Gesichtsausdruck veränderte sie. »Oh, mein Gott.«
    »Nach Waterloo habe
ich meinen Abschied eingereicht. Ich ... ich hatte so große Angst vor dem
Sterben! Jedes Mal, wenn ich an das blutgetränkte
Schlachtfeld dachte, brach mir der kalte Schweiß aus. Wie sollte ich weiter
Soldat sein, wenn ich so schwach war? Ich kam mir wie ein elender Feigling vor.
Die Männer von Waterloo, ... mir war, als hätte ich sie im Stich gelassen.
Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, mein Land verraten zu haben. Ich konnte
doch nicht zulassen, dass die Angst mich auffraß! Auf keinen Fall! Ich
erkannte, dass ich meine Furcht am besten bekämpfte, wenn ich mich ihr stellte,
anstatt zurückzuweichen! Für mich war das die einzige Möglichkeit.
    Und dann entdeckte
ich, dass ich meinem Land auf eine andere Weise dienen konnte ... indem ich
die Feinde auf unserem eigenen Boden bekämpfte. Die passende Gelegenheit ergab
sich bald. Ein hoher Beamter trat an mich heran. Während des Krieges hatte ich
eine andere Identität angenommen und ein Dokument beschafft, das für meine
Vorgesetzten von unschätzbarem Wert war. Sie befanden,

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