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03 - Tod im Skriptorium

03 - Tod im Skriptorium

Titel: 03 - Tod im Skriptorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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in Dacáns Zimmer. Bruder Tóla war gerade dabei, die Untersuchung abzuschließen. Er sagte, Dacán sei gefesselt und mit mehreren Stichen in die Brust getötet worden. Dann schafften er und Martan, der Apotheker, die Leiche fort.«
    »Ich habe gehört, daß der Raum nicht in Unordnung war und die Öllampe neben dem Bett noch brannte.«
    Rumann nickte bestätigend.
    »Tóla löschte die Lampe, als er ging«, sagte Fidelma. »Daraus schließe ich, daß du das Zimmer schon verlassen hattest, als die Leiche hinausgetragen wurde.«
    Rumann blickte Fidelma mit sichtlichem Respekt an.
    »Du hast einen scharfen Verstand, Schwester. So war es tatsächlich. Während Tóla noch zu tun hatte, sah ich mich rasch im Zimmer um nach einer Waffe oder einem ähnlichen Gegenstand, der den Täter verraten könnte. Ich fand aber nichts. Deshalb ging ich, kurz bevor Tóla die Leiche hinaustragen ließ.«
    »Du hast das Zimmer nicht noch einmal durchsucht?«
    »Nein. Auf Anordnung des Abts ließ ich das Zimmer in dem Zustand verschließen, in dem es sich befand. Ich hatte nichts gefunden, was zur Entdeckung des Täters beitragen könnte. Der Abt meinte aber, daß weitere Nachforschungen nötig werden könnten.«
    »Du hast zu keinem Zeitpunkt Öl in die Lampe neben dem Bett nachgefüllt?«
    Bei dieser Frage zog Rumann überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Weshalb sollte ich sie auffüllen?«
    »Ganz egal«, entgegnete Fidelma schnell mit einem Lächeln. »Was geschah dann? Wie hast du deine weiteren Nachforschungen angestellt?«
    Rumann rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »In jener Nacht schliefen Schwester Necht und ich im Gästehaus, und wir schliefen fest, bis uns die Morgenglocke weckte. Es war nur noch ein anderer Gast im Haus, und er hatte nichts gesehen oder gehört.«
    »Wer war dieser Gast? Ist er noch im Kloster?«
    »Nein. Er war nur ein Reisender. Er hieß Assíd von den Uí Dego.«
    »Ach so.« Ihr fiel ein, daß Brocc den Namen erwähnt hatte. »Assíd von den Uí Dego. Verbessere mich, wenn ich mich irre, Rumann, aber die Uí Dego wohnen doch nördlich von Fearna in Laigin, nicht wahr?«
    Rumann machte eine Geste der Verlegenheit.
    »Ich glaube, ja«, räumte er ein. »Vielleicht kann dir Bruder Midach mehr darüber sagen.«
    »Wieso Bruder Midach?« fragte Fidelma.
    »Nun, er ist öfter in die Gegend gereist«, antwortete Rumann etwas entschuldigend. »Ich glaube, er wurde dort in der Nähe geboren.«
    »Erzähl mir mehr über Assíd, den Reisenden«, bat Fidelma den Verwalter.
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Er kam mit einem Küstenschiff. Ich glaube, er ist Kaufmann und treibt Handel die Küste entlang. Er fuhr mit der Nachmittagsflut ab an dem Tage, als Dacán getötet wurde. Vorher hatte ich ihn natürlich gründlich befragt.«
    »Und er hat dir versichert, daß er nichts gehört und nichts gesehen hat?« Fidelma lächelte ironisch.
    »Genau das.«
    »Hätte nicht die Tatsache, daß Assíd aus Laigin stammt und Laigin jetzt eine so wichtige Rolle in der Angelegenheit spielt, euch veranlassen sollen, ihn zur weiteren Befragung hierzubehalten?« erkundigte sich Fidelma.
    Rumann schüttelte den Kopf.
    »Woher sollten wir das damals wissen? Mit welcher Begründung sollten wir ihn festhalten? Willst du damit andeuten, daß er der Mörder seines Landsmanns ist? Wir haben zudem neben Midach noch mehrere Brüder und Schwestern in der Abtei, die in Laigin geboren sind.«
    »Ich bin nicht hier, um irgend etwas anzudeuten, Rumann«, erwiderte Fidelma, etwas gereizt von der Selbstzufriedenheit des Verwalters. »Ich bin hier, um den Fall zu untersuchen.«
    Der füllige Mönch fuhr zurück und schluckte. Er war es nicht gewohnt, daß man so mit ihm sprach.
    Fidelma wiederum taten ihre Worte sofort leid, und sie gestand sich im stillen ein, daß der Verwalter kaum hätte anders handeln können. Welche Gründe gab es zu der Zeit, Assíd von den Uí Dego festzusetzen? Keine. Aber wie sollte sie den Fall aufklären, wenn der Hauptzeuge den Schauplatz verlassen hatte? Allerdings war jetzt eindeutig klar, wer die Nachricht von der Ermordung Dacáns nach Fearna gebracht hatte.
    »Dieser Assíd«, begann Fidelma nun in freundlicherem Ton, »weshalb bist du so sicher, daß er Kaufmann ist?«
    »Wer sonst außer einem Kaufmann fährt in einer barc die Küste entlang und sucht Unterkunft in unserem Gästehaus? Sein Besuch war nicht ungewöhnlich. Wir beherbergen oft Kaufleute wie ihn.«
    »Seine Mannschaft blieb vermutlich an Bord der

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