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030 - Bei den drei Eichen

030 - Bei den drei Eichen

Titel: 030 - Bei den drei Eichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Alles in allem lieferten sie ihm nur die Bestätigung seines eigenen Verdachtes, der jetzt zur Gewißheit geworden war.
    »Pfuhl im . . .?« murmelte er vor sich hin, als er mit seinem Bruder zum Dorfgasthaus zurückging. »Lex, wir wollen über diese Schlüssel zu keinem Menschen, nicht einmal zu Miss Templeton sprechen.«
    »In Ordnung!« willigte der Jüngere ein, der mit Molly Templeton anderes zu besprechen hatte, Fragen, die für ihn unendlich wichtiger waren und - wie er hoffte - auch für sie.

12
    Im Gasthaus trafen sie auch Bob Stein, der mit dem jungen Mädchen in dem Zimmer saß, das Socrates gemietet hatte.
    »Mich schaudert es, wenn ich daran denke, Molly . . .!« Man merkte Stein an, wie sehr er sein seelisches Gleichgewicht verloren hatte. »Bei Gott, ich wünschte, dieses Erlebnis wäre Ihnen erspart geblieben!«
    Mehr und mehr maßt er sich eine Art Besitzerrecht über sie an, dachte Lexington wütend.
    Das junge Mädchen aber lachte.
    »Es war ein ungewöhnliches Erlebnis. Aber obwohl es wirklich grauenhaft war, möchte ich es nicht missen.«
    »Ist irgend etwas noch gerettet worden?«
    »Nichts!« mischte sich Socrates ein. »Das Feuer hat gründliche Arbeit geleistet, und nur das Sommerhäuschen am Ende des Gartens ist verschont geblieben.«
    »Aber wie konnte es zu dieser Feuersbrunst kommen?«
    »Petroleum hat sich entzündet«, erwiderte Socrates kurz.
    »In der Garage?«
    »Die Garage ist mit verbrannt. Aber das Feuer ist in einem Zimmer im Erdgeschoß ausgebrochen. Um genau zu sein, im Arbeitszimmer - und um noch genauer zu sein, in dem Schreibtisch mit dem Geheimfach, das John Mandles Lebensgeschichte enthielt.«
    Stein fixierte ihn scharf.
    »Wollen Sie damit sagen, daß es Brandstiftung war?«
    »Allerdings.«
    »Aber wer?«
    »Wer tötete John Mandle?« lautete die Gegenfrage. »Ein Mann, der einen anderen mit Vorbedacht ermordet, wird mit dem gleichen Vorbedacht Belastungsmaterial vernichten, das ihn verraten könnte - egal, ob dabei zufällig ein Mensch ums Leben kommt, der sein Bestes tut, um Mandles Tod aufzuklären.«
    Bob Stein versank in Schweigen, bis das junge Mädchen aus dem Zimmer gegangen war.
    »Werden Sie jetzt Jetheroe verhaften?« erkundigte er sich.
    »Warum nehmen Sie an, daß Jetheroe der Täter ist?«
    »Weil Jetheroe vor der Eßzimmertür stand, als wir über das Geheimfach sprachen; weil er einer der wenigen Männer in England ist, die allen Grund haben, John Mandle zu hassen; und schließlich, weil er mehr Gelegenheit hatte, ihn zu töten, als irgend jemand anders.«
    Socrates rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Hat Mandle eigentlich jemals über ihn gesprochen? Wußte er, wer unter dem Namen Jetheroe in seiner Nachbarschaft lebte?«
    »John wußte ebensowenig wie ich, wer der Mann wirklich ist. Mollys Freundschaft mit Jetheroe hat ihm bestimmt nicht gefallen, trotzdem ist er nicht dagegen eingeschritten, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Ich vermute, weil er Jetheroe für bedeutend älter hielt.«
    »Eine verwickelte Angelegenheit«, meinte Socrates kopfschüttelnd. »Aber trotzdem werde ich keinen Haftbefehl gegen ihn beantragen.«
    Stein saß grübelnd auf seinem Stuhl.
    »Ist es Ihnen gestern Abend auch aufgefallen, wie sehr er darauf bestand, daß Molly bei ihm übernachtete, und wie zufrieden er war, als Molly sagte, sie wolle im Gasthaus wohnen?«
    »Dasselbe trifft auch auf Sie zu.« Smith senior lächelte. »Aber welche Schlußfolgerung ziehen Sie daraus?«
    »Daß Jetheroe schon von dem Feuer wußte, dem in der Nacht ›Haus Waldfrieden‹ zum Opfer fallen sollte, und daß er deshalb das Mädchen in Sicherheit bringen wollte. Vergessen Sie nicht, wenn unsere Theorie richtig ist, ist Molly seine Tochter . . . Hat er sich heute hier schon blicken lassen?«
    »Im Gasthaus war er nicht. Aber er hat Molly bei Einkäufen im Wäscheladen getroffen.«
    »Und warum war er in der vergangenen Nacht nicht da? Er muß das Feuer von seinem Wohnhaus aus gesehen haben.«
    Wieder lächelte Socrates.
    »Alle Ihre Verdachtsgründe weisen eine gewisse Aggressivität auf, Bob. Mit dem gleichen Recht könnte man fragen, warum Sie nicht gekommen sind, da ›Waldfrieden‹ ja auch von Ihrer Villa aus sichtbar ist.«
    »Ich bin ja da gewesen!« trumpfte Bob Stein auf. »Ich bin gekommen, nachdem Sie sich gerade auf den Weg zum Gasthaus gemacht hatten. Die Feuerwehrleute hatten es mir erzählt, aber sie sagten nicht, daß auch Molly mit Ihnen gegangen ist. Nein, nach meiner

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