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030 - Die Teufelshexe

030 - Die Teufelshexe

Titel: 030 - Die Teufelshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca LaRoche
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sahen sich an, dann gingen sie im Gleichschritt hinunter in den Keller, wo die Funkleitstelle lag.
    »Hallo...«, lächelte Kitty und trat zu einem der Männer, die die Leitstelle bedienten. »Ecktal schickt uns. Er will den genauen Fundort der Leiche haben.«
    »Welcher Leiche?«
    »Na, welcher schon?« fiel Martha ihm ins Wort. »Der zerstückelten.«
    »Jeden Tag Schlachtfest«, bemerkte der Beamte mit sadistischem Spott. »Es handelt sich um einen gewissen Paul Stanek, einem alten Museumsdiener. Man fand seine verstümmelte Leiche in der Klingenbergstraße, dicht beim Industriegelände.«
    »Inwiefern verstümmelt?«
    »Das linke Bein war abgehackt. Und das Gesicht war völlig mit einem Beil zerfleischt.«
    Kitty bekam eine Gänsehaut.
    Auch Martha schauderte, doch sie versuchte es zu ignorieren.
    »Vielen Dank.«
    Sie gingen hinaus, und in Kittys Kehle würgte es. Martha steckte sich eine Zigarette an.
    »Er war damals in Betschuanaland Fahrer der Gruppe«, sagte Martha, die sich Juliette Godolews Schilderung genau eingeprägt hatte. »Aber weder Ecktal noch der Chef wollen unsere Theorie hören, Kitty.«
    »Wir ziehen also auf eigene Faust los«, erklärte ihre Freundin. »Einer ist noch übrig, Martha. Worauf warten wir eigentlich noch?«
    ***
    Sie hatte alle Zeitungen gekauft, die am Morgen erschienen. Sie ging tief verschleiert durch die Stadt und suchte das Kind.
    Das erstemal war in der Hinrichtungsaktion eine Panne eingetreten.
    Paul Stanek hatte ein Kind bei sich gehabt, und dieses Kind hatte ihr Gesicht gesehen. Es war entkommen.
    Die Mörderin wußte, daß sie keine Ruhe finden würde, ehe dieses Kind nicht von ihr zum Schweigen gebracht wurde.
    Sie verkroch sich in dem zum Abbruch vorgemerkten Haus und sah die Zeitungen durch.
    Von Staneks Ermordung sprachen alle drei Zeitungen auf der ersten Seite. Ah, da stand es:
    Seit dem grausigen Tod Staneks ist seine dreizehnjährige Nichte Gundula, die die Grundschule in der Postpromenade besucht, spurlos verschwunden. Es wird vermutet, daß Gundula entweder selbst am Mord an ihrem Onkel beteiligt ist oder aber aus Angst die Flucht ergriffen hat.
    Gundula hieß das Kind also! Die Mörderin dachte nach. Wo konnte sich ein Kind aufhalten, das nicht gefunden werden wollte? Irgendwo draußen im Freien. Sie mußte also systematisch die Gegend um die Industriegegend absuchen. Das Spurenlesen hatte sie in Afrika gelernt.
    Vielleicht war die Kleine auf der Flucht auch tödlich verunglückt. Allerdings hätte man da ihre Leiche sicher gefunden und diese Nachricht in der Zeitung veröffentlicht.
    Aber das konnte ja noch geschehen.
    Die Mörderin stand auf. Sie lebte nur von Tabletten, aß nie mehr eine vernünftige Mahlzeit. Sie schlüpfte aus dem baufälligen Haus, nachdem sie sich vorher genau umgesehen hatte, ob sie niemand beobachtete. Dann schritt sie weiter. Eine tiefverschleierte Frau in Schwarz mit gesenktem Kopf. Sie fiel nicht auf. Sie bewegte sich nicht zu schnell vorwärts, und manch mitleidiger Blick traf sie.
    Zu Fuß ging sie durch die Stadt. Einem Verkehrsmittel wollte sie sich nicht anvertrauen, denn sie brauchte keinerlei Zeugen. Schlimm genug, daß bei Vanstraatens Tod der Hotelangestellte sie vorher gesehen hatte. Und dann hatte sie vor dem Haus Flachsbohnenweg 4 diese beiden jungen Damen angesprochen. Sie hatten sie so fassungslos angesehen, da hatte sie sie ansprechen müssen. Es gab zu viele Zeugen in diesem Fall. Auch der Sohn Griesewalds war ein Zeuge. Nur noch der Professor, dachte sie, dann kommen die Zeugen dran. Sie werden alle ausgelöscht. Noch jetzt mußte sie daran denken, wie der alte Stanek seiner Nichte die Begebenheiten damals im Betschuanaland erzählt hatte. Er hatte natürlich versucht, alle Schuld von sich und den anderen abzuwälzen, ihr einzureden, die Eingeborenen hätten das Erdloch zugeschaufelt. Pah, die Mörderin glaubte Stanek kein Wort.
    Godolew, Robeli, Vanstraaten, Griesewald, Stanek und Professor Bernhardi hatten Josse Dominique, ihren Sohn, gnadenlos im Stich gelassen und nur daran gedacht, ihre eigene Haut zu retten.
    Bis auf den Professor haben alle gebüßt, dachte die Mörderin. Den Professor habe ich mir bis zuletzt aufgehoben. ’ N
    Vorher aber muß ich dieses Kind finden. Es kann mein Gesicht schildern. Und wenn man weiß, daß ich immer im Schleier herumgehe, wird man alle verschleierten Frauen unter die Lupe nehmen.
    Immer schneller ging sie. Ein schmaler schwarzer Schatten mit wehendem Schleier.
    In der

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