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030 - Die Teufelshexe

030 - Die Teufelshexe

Titel: 030 - Die Teufelshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca LaRoche
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aufgestanden und hatte sich neben seinen Vorgesetzten gestellt.
    »Die Kinder haben Angst«, sagte er. »Glauben Sie nicht auch, Chef?«
    »Scheint mir auch so. Sie kennen die schwarze Frau.«
    Der Kommissar steuerte auf einen etwa zehnjährigen Knaben 2u, der gerade vom Fahrrad stieg.
    »Tag, Junge. Weißt du, wie eine Polizeimarke aussieht? So!« Ecktal zeigte sie ihm. »Wir wollen dich was fragen. Es handelt sich um eine Frau, die ganz schwarz angezogen ist. Und vor ihrem Gesicht ist ein schwarzer Schleier.«
    Furcht trat in die blauen Augen des Jungen. Und er duckte sich, als ob er einem Schlag ausweichen wollte.
    »Na, fürchte dich nicht, Junge«, redete ihm der Kommissar zu. »Sag uns, was du weißt. Wohnt die Frau hier in der Nähe?«
    Offenbar kämpfte der Junge einen schweren Kampf mit sich. Dann senkte er die Stimme. »Sie hat meinen Collie Prinz zu sich gelockt. Ich weiß es genau. Und die Katze von Frau Kaufmann auch.«
    »Weißt du, wo sie wohnt?«
    Der Knabe nickte. »Sie verschwindet immer in diesem alten Haus mit dem kaputten Dach.«
    »In dem da?«
    »Ja.«
    Der Kommissar und sein Assistent wechselten einen Blick. Kommissar Ecktal gab dem Jungen eine Münze.
    »Hier, kauf dir was dafür.«
    Sie traten zum Wagen.
    »Es scheint, als ob wir den Aufenthaltsort der mysteriösen Frau gefunden hätten!« Der Kommissar grinste. »Hier in dem abbruchreifen Haus soll sie stecken. Wenn das wahr ist, dann hat sie Dreck am Stecken.«
    »Wir kommen mit«, erbot sich Ralph und stieg aus. Lothar wollte protestieren, aber allein hier zurückbleiben wollte er auch nicht.
    Zu viert betraten sie die Häuserruine. Das Treppenhaus war noch intakt.
    »Es stinkt penetrant hier«, sagte der Kriminalassistent, und er senkte unwillkürlich die Stimme.
    Es roch nach verfaultem Fleisch, nach schimmeligen Knochen.
    Sie folgten dem Gestank. Kommissar Ecktal hielt die entsicherte Dienstwaffe in der Faust.
    Als sie im ersten Stockwerk eine Tür aufstoßen wollten, fiel sie mit dumpfem Knall aus den Angeln.
    Langsam ging er ein paar Schritte in den Raum hinein.
    »Ist da jemand?«
    »Kommissar, hierher...«, hörte er seinen Assistenten rufen.
    Der Beamte folgte dem Ruf.
    Als er in das nebenliegende Zimmer trat, blieb er wie vom Blitz getroffen stehen.
    Ein Spinnennetz streifte sein Gesicht. Er wischte es angewidert fort.
    An der offenen Tür stand der Assistent und übergab sich. Hinter ihm sah der Kommissar die käsebleichen Gesichter der beiden Brüder Griesewald.
    Der Gestank in diesem Zimmer war abscheulich. Auch Kommissar Ecktal drehte sich der Magen um.
    Etwa vierzig Tierkadaver lagen auf dem Boden. Manche waren halb verwest, in vielen wimmelte es von Maden und Käfern. Doch das war noch nicht genug: Jedes einzelne Tier war zerstückelt, durchbohrt mit Stangen und Drähten, und der Kommissar begriff, daß die Tiere auf grauenhafte Art hier qualvoll ums Leben gekommen waren.
    An die Wände, von dem die Tapeten in Fetzen herunterhingen, mußten wahre Fontänen von Blut gespritzt sein. Die unzähligen roten Spuren zeugten davon.
    Der Blick des Kommissars glitt höher.
    Voller Grauen trat er einen Schritt zurück. Direkt über ihm schaukelte ein Knochengerippe. Wie alt es war, konnte er nicht schätzen.
    Auch der Kommissar würgte mit der Übelkeit.
    Er drängte seinen Assistenten hinaus und bat auch die Brüder Griesewald, draußen zu warten.
    Noch einmal drehte sich Kommissar Ecktal um. Hatte die Frau im schwarzen Schleier hier gehaust? Warum hatte sie die Tiere so grausam umgebracht?
    Ein Gedanke drängte sich ihm auf. Wenn das alles nur eine Generalprobe war? Eine Vorbereitung für die brutale Mordserie?
    Mit den Tieren hatte die Mörderin geübt. Hatte die Mörderin Komplicen?
    Nichts im Raum verriet etwas von der schwarzverschleierten Frau. Er durchsuchte, seinen Ekel unterdrückend, den gesamten Raum und die angrenzenden Zimmer.
    Es gab keinen Beweis, daß die Mörderin hier wohnte. Die Tiere konnte wer weiß jemand umgebracht haben. Irgendeine Bestie, die gerne hilflose Kreaturen quälte und sich an ihren Schmerzen weidete.
    »Ich fürchte, wir sind nicht viel weitergekommen«, murmelte Ecktal. Er nickte dem Assistenten zu. »Das ganze Haus muß durchgekämmt werden. Veranlassen Sie das.«
    Wenn ich nur den winzigsten Beweis gegen diese Frau in den Händen hielte, dachte er. Wo steckt sie jetzt eigentlich? Und wie heißt sie? Ist sie ein Phantom, das sich unsichtbar machen kann?
    ***
    Yola Dominique war gar nicht weit

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