0300 - Die Dynastie der Ewigen

Titel: 0300 - Die Dynastie der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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abgesichert, blieb diese Absicherung bis auf Widerruf erhalten. Zamorra dachte aber gar nicht daran, sie aufzuheben. Wer mochte wissen, was dann geschah?
    Er wollte es nicht ausprobieren.
    Aber über diesen Kristall suchten sie nach dem anderen, der im Entstehen begriffen war. Kristalle jeder Stärke waren in der Lage, den Aufenthaltsort anderer Kristalle ausfindig zu machen - sofern man wußte, wie man sie entsprechend bediente. Zamorra wußte es. Er hatte sich in der letzten Zeit oft genug mit diesen Kristallen befaßt. Allein der Machtkristall in Troja war Grund genug dafür gewesen.
    Nach einer Weile kam der Kontakt zustande. Aber völlig anders, als Zamorra es erwartet hatte. Da war nicht nur ein Kristall.
    Da waren acht…
    Und der neunte, der im Entstehen begriffen war!
    Acht Dhyarra-Kristalle… Zamorra erschrak unwillkürlich. Eine derartige Menge an Dhyarras an einem Ort war ihm bisher nur einmal begegnet - im OLYMPOS in der Straße der Götter! Und nur dort, wo sich die Götter versammelten. »Normale« Dhyarra-Besitzer in der Straße der Götter fanden sich niemals in so großer Zahl an einem Ort zusammen.
    Und auf der Erde - gab es das erst recht nicht.
    Sollte etwa jeder Angehörige der DYNASTIE über einen solchen Kristall verfügen?
    In dem Fall gab es gegen sie keine noch so geringe Chance. Ein derart gewaltiges Machtpotential war einfach unangreifbar. Wahrscheinlich würde es höchstens die Möglichkeit geben, Hilfe aus der Straße der Götter zu erbitten. Aber diese Hilfe war recht unwahrscheinlich. Zwar schuldete der Herr des Olympas, Zeus, Zamorra mehr als nur einen Gefallen. Aber Zeus war selbst einst der ERHABENE der DYNASTIE gewesen, und ob er sich gegen seine eigenen Leute stellen würde, war fraglich. Auch, wenn er sich schon vor langer Zeit von ihnen losgesagt hatte. Aber alle Brücken abzubrechen ist etwas anderes, als zum Gegner zu werden.
    Wahrscheinlicher war es, daß Zeus Neutralität wahren würde.
    Um ein Haar hätte Zamorra über seinen Überlegungen vergessen, weshalb dieser magische Rapport überhaupt zustandegekommen war: um den Standort der Kristallkonzentration festzustellen.
    Er sah eine bizarre Felsenlandschaft. Aber irgend etwas störte das Bild. Es war und blieb verwaschen, unkenntlich. Zamorra fragte sich, wie das möglich war. Eine unglaubliche Kraft mußte dort wirken und dem Tastversuch über den Dhyarra-Kristall entgegenarbeiten.
    Aber sie waren doch nicht entdeckt worden! Sollte es eine durchgehende Abschirmung sein, vorsichtshalber errichtet, um allen Eventualitäten vorzubeugen? Es war doch kaum möglich, daß die EWIGEN mit einem Dhyarra-Angriff rechneten! Dazu gab es einfach zu wenige dieser Zauberkristalle auf der Welt!
    Dhyarra-Angriff… das Stichwort durchzuckte Zamorra. Hatte er eine Chance, aus dem Beobachten einen Angriffsschlag zu machen und überraschend die EWIGEN auszuschalten, unschädlich zu machen? Fast war er schon dazu bereit, als eine warnende Stimme sich in sein Unterbewußtsein schob: Bist du sicher, die Abschirmung durchschlagen zu können?
    Nicole, die Vorsichtige, hatte sich in seine Gedanken geschaltet und ihn gewarnt. Da unterließ er den Versuch, der auf diese Weise vielleicht zu einem Fiasko geführt hätte. Denn so wie er in der Lage war, die anderen anzupeilen, konnten diese auch seinen Kristall anpeilen, wenn sie ihn erst einmal bemerkten.
    Noch einmal versuchte er in dem Landschaftsbild etwas zu erkennen. Aber selbst die Felsen blieben unscharf. Zamorra steuerte den Kristall über das Amulett anders ein. Er gewann aus seiner Betrachterperspektive heraus Abstand, ging scheinbar in größere Höhen. Wie ein Vogel schwebte er jetzt in der Luft.
    Aber immer noch blieb das Bild unklar.
    Er ging noch »höher«.
    Da endlich wurden die Felsen deutlicher, schärfer in ihren Konturen. Aber es gab immer noch eine Stelle, die verwaschen und undeutlich blieb. Dort mußten die EWIGEN sich aufhalten.
    Zamorra atmete tief durch.
    Wo in aller Welt befanden sich diese Bergmassive, deren Kuppen schneebedeckt waren? Ash’Naduur, das er zuerst in Verdacht hatte, schied aus. Die Felsen von Ash’Naduur waren kalt und tot, dort gab es kein Leben. Hier aber war Grün an den Hängen und in den Tälern, und die Flüsse bestanden aus Wasser, nicht aus Säure. Es mußte ein Ort auf der Erde sein. Aber Bergmassive gibt es viele.
    Er ging noch »höher«.
    Und endlich sah er mehr. Umrisse, die ihm vom Globuskörper her bekannt waren. Nordamerika…?
    Ja. Es gab