0300 - Die Dynastie der Ewigen
gibt es noch mehr dieser Dhyarra-Kristalle und noch mehr Kämpfer, die sie benutzen können.« Miteinem jähen Ruck wirbelte Alpha herum. »Wißt ihr, was das bedeutet? Daß wir auf einen Gegner gestoßen sind, der uns ebenbürtig ist! Und das… wäre nicht auszudenken…«
Sie bevorzugten starke Gegner, mit denen sie sich messen konnten. Aber zu stark durften sie auch wiederum nicht sein. Wenn hier Dhyarras im Spiel waren, war äußerste Vorsicht geboten. Der ERHABENE mußte informiert werden.
Doch er hatte das Schiff mit unbekanntem Ziel verlassen. Und es war auch nicht sicher, wann er zurückkehren würde. Lange konnte es nicht dauern, denn bald schon wieder würde er sich um den Machtkristall kümmern müssen, ihn endgültig stabilisieren müssen.
Doch vielleicht zählte jede Sekunde.
Da erschien Gamma.
Magische Fesseln hielten das Mädchen, das sich in der unsichtbaren Verstrickung wand und sich doch nicht befreien konnte.
»Eine Druidin«, sagte Alpha überrascht. »Noch dazu eine vom Silbermond. Ich dachte, die wären ausgestorben. Die Wunderwelten existieren nicht mehr!«
Teri spie ihn an. Aber unmittelbar vor der Gesichtsmaske löste sich der Speichel einfach auf.
Alpha lachte heiser.
»Das zieht bei uns nicht. Wer bist du, Silbermond-Druidin? Du bist noch jung… sehr jung. Wann bist du entstanden?«
Teri schwieg.
In einer menschlich wirkenden Geste hob Alpha die Schultern.
»Du wirst schon reden. Ganz bestimmt.« Alpha nickte Gamma zu. »Bring sie in den Verhörstuhl. Wir werden uns ihrer ganz besonders annehmen.«
Er wandte sich Beta zu.
»Gaukele den anderen die Projektion vor. Und setze dich mit ihnen in Verbindung. Sie sollten sich unverzüglich ergeben, sonst wird die Geisel getötet.«
»Wenn sie tot ist, nützt sie uns doch nichts mehr!« wandte Delta ein.
Alpha lachte böse auf.
»Natürlich nicht ganz, getötet. Nicht die ganze Person auf einmal! Nein… Stück für Stück. Wir wollen ja doch auch alle etwas davon haben.«
»Du wirst es bereuen«, zischte Teri. »Bitter bereuen, du… Bestie!«
Aber Gamma zerrte sie bereits davon. Immer noch waren die magischen Fesseln nicht zu sprengen.
***
Nicole hatte den Eingang gefunden, und Zamorra hatte ihn mit seinem Dhyarra-Kristall geöffnet. Nacheinander betraten sie das UFO. Eine düstere Drohung ging von ihm aus, griff nach den Gehirnen der Menschen. Unwillkürlich faßte Gryf nach seinen Schläfen.
»Da ist Druck«, sagte er dumpf. »Ein geistiger Druck.«
Zamorra wog den Dhyarra in der Hand.
»Dieser Zauberstein ist unbezahlbar«, sagte er. »Offenbar ist hier alles auf die Dhyarra-Magie eingestellt. Das ist der universelle Schlüssel.«
»Die Sache kann aber auch ins Auge gehen«, warnte Nicole. »Es braucht bloß jemand mit einem stärkeren Kristall diesen Dhyarra lahmzulegen, und wir sitzen fest, weil Türen sich plötzlich nicht mehr öffnen lassen. Wir sollten da etwas vorsichtiger sein, weißt du. Versuche es doch mal mit Merlins Stern.«
»Das Amulett spricht nicht an«, sagte er. »Es ist kein Schlüssel zu diesem Raumschiff. Wir müssen entweder mit dem Dhyarra weiter oder umkehren.«
»Wohin wollen wir überhaupt?« mischte sich Gryf ein. »Zu den Aggregaten und sie sprengen, oder nicht? Wie und wo aber finden wir sie? Und sie werden auch mit Sicherheit nicht unbewacht sein!«
»Wir müßten einen EWIGEN fangen und ihn ausfragen«, überlegte Odinsson halblaut.
»Und wovon träumst du nachts?« fragte Nicole. »Wir sollten froh sein, wenn die EWIGEN nicht uns fangen. Mir nach, ich habe eine Idee. Und haltet die Waffen bereit.« Sie drückte Zamorras Arm. »Paß auf«, flüsterte sie ihm zu. »Rechne mit einem Dhyarra-Angriff, ja?«
Er nickte stumm.
Sie eilten Nicole nach, die mit katzengleichen Bewegungen den Gang entlang lief und hinter der nächsten Biegung verschwand.
»Was, zum Teufel, hat sie vor?« dachte Zamorra. Er beeilte sich, dicht hinter ihr zu bleiben.
Da stöhnte Gryf leise auf.
»Teri«, murmelte er maßlos überrascht. »Teri ist… hier…«
***
Alphas Hand berührte den Dhyarra-Kristall im Gürtelschloß. Schwach glomm der Kommandokristall auf.
»Sie beabsichtigen, den Maschinenraum unter ihre Kontrolle zu bekommen und vielleicht zu vernichten«, sagte er ruhig.
»Woher weißt du das?« fragte Beta. »Kannst du im Gegensatz zu uns ihre Gedanken lesen?«
»Nein. Aber ich versuche mich in die Gedanken der Gegner zu versetzen«, erwiderte Alpha.
Eine Projektion entstand. Sie zeigte
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