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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihres Chefs.
    Dann schloß sich die Tür wieder.
    Dr. Varese war zufrieden. Sein Lachen hörte er nur selbst. Zwei Zeugen waren erledigt. Das Monstrum würde sicherlich die beiden Zeugen vernichten.
    Es lief alles ausgezeichnet…
    ***
    Pietro hatte sich nicht mehr fangen können, war am Boden gelandet, blieb dort sitzen, schüttelte den Kopf und schaute seinen Kollegen aus großen Augen an, als er sagte: »Der Kerl muß verrückt geworden sein.«
    Tristano erwiderte nichts. Sein Blick galt der Fahrstuhltür und der Anzeigetafel, wo kleine Birnen aufleuchteten, die andeuteten, daß der Lift nach oben entschwand.
    Pietro stand auf. »Den holen wir uns zurück!« knirschte er. »Soweit kommt es noch, daß wir uns hier gefangen nehmen lassen.« Er drückte den Rufknopf.
    Nichts tat sich.
    Noch dreimal versuchte es der Pfleger, ohne Erfolg. Er bekam eine Gänsehaut und dachte daran, daß man sie beide wohl reingelegt hatte.
    »Das Schwein hat den Lift gesperrt«, flüsterte er.
    »Was?«
    Wütend trat Pietro gegen das schimmernde Metall der festen Sicherheitstür. »Das Schwein hat den Lift gesperrt. Wir kommen hier unten nicht mehr weg.«
    Tristano begriff nicht so recht. »Aus welchem Grunde sollte er das denn tun?«
    »Denk an die Zeugen.« Pietro stieß seinem Kollegen den Finger gegen die Brust. »Wir sind Zeugen, Mann.«
    Tristano schluckte. Sein breitflächiges Gesicht wurde fahl. »Du meinst also, daß man uns hier verrecken lassen will?«
    »Darauf läuft es im Endeffekt wohl hinaus. Ich rechne nicht damit, daß uns Varese noch einmal holen wird.«
    »Dann sieht es böse aus.«
    »Noch böser.«
    »Vielleicht schickt er auch Killer«, vermutete Tristano. »Das soll ja Mafiaart sein.«
    »Und dann betonieren sie uns ein«, erklärte Pietro.
    »Mach mich nur nicht verrückt.«
    »Wieso? Das sind Tatsachen, leider.«
    Tristano wollte etwas sagen. Zuvor schnitt ihm Pietro mit einer Handbewegung das Wort ab.
    »Sei mal ruhig, verdammt.«
    »Was ist denn?«
    »Ich habe etwas gehört.«
    Tristano schaute sich um. »Wo denn?«
    Auch Pietro hatte sich gedreht. Er deutete tiefer in das Gewölbe hinein.
    »Da ungefähr.«
    »Schauen wir nach?«
    »Sicher.«
    Tristano schritt vor. Er war wesentlich kräftiger als sein Kollege.
    Wenn er angegriffen wurde, würde er es einem Gegner schon zurückzahlen, das stand fest.
    Sie gerieten in die Nähe der hohen Weinfässer, nahmen noch den Geruch in sich auf und sahen schon bald den Leichentisch. Beide Männer blieben stehen.
    »Mann!« flüsterte Pietro, »den kenne ich.«
    »Woher?«
    »Das ist ein Tisch, auf dem ich mal Leichen gewaschen habe. Was macht der denn hier unten?«
    »Da frag mal Varese.«
    Pietro nickte. »Das werde ich auch.«
    »Falls wir hier noch rauskommen«, fügte Tristano hinzu. Er blieb neben dem Tisch stehen und fühlte mit der Hand darüber. »Der ist sogar feucht«, flüsterte er.
    »Vielleicht hat da vor kurzem noch der Tote gelegen, den wir suchten«, vermutete Pietro.
    »Möglich.«
    »Was kann Varese nur mit den Leichen gewollt haben?« fragte Pietro und schlug mit der Faust auf das Holz.
    Von seinem Kollegen bekam er keine Antwort. Der nämlich schaute an ihm vorbei, und wie in einer Zeitlupenaufnahme veränderten sich dessen Gesichtszüge.
    Zuerst zuckte der Mund, danach du Wangen, dann öffnete er die Lippen. Gleichzeitig wurden die Augen größer und er hob den rechten Arm halb in die Höhe.
    »Was ist, Mensch?«
    »Hier, Pietro. Das ist irre, verrückt…«
    Pietro drehte sich um 180 Grad und sah das Grauenhafte ebenfalls. Es hatte zwischen zwei Weinfässern gelauert und war nun im Begriff, hervorzukommen.
    Ein Monster!
    Etwa in Manneshöhe schob sich zwischen zwei Weinfässern eine geleeartige Masse hervor. Ein unförmiger Schädel, der von zwei verschiedenen Seiten zusammengedrückt wurde und eine flaschenähnliche Form annahm. Kaum war er befreit, richtete er sich wieder zu seiner normalen Größe auf. Die beiden Betrachter hatten das Gefühl, als würde ein Ballon allmählich mit Luft gefüllt.
    Doch es war kein Ballon, sondern ein widerliches schleimiges Gebilde, das graugrün schimmerte und in dessen Innern sich weitere kleine Köpfe bewegten.
    Ferner besaß das Monstrum schuppige Beine und Arme, aber noch einen normalen Oberkörper.
    Langsam kam es näher.
    Aus kugelförmigen Augen starrte es die beiden entsetzten Männer an, die vornübergebeugt dastanden und ihre Hände auf den Tisch gestützt hatten. Keiner der Pfleger war fähig, eine

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