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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Und vergiß nicht deinen silbernen Pfannkuchen mitzubringen.«
    »Mein ›silberner Pfannkuchen‹ wird dir den anatomischen Südpol versengen, wenn du weiter zu unverschämte Forderungen stellst. Weißt du überhaupt, wo du steckst?«
    »In Schwierigkeiten, Zamorra. In Schwierigkeiten.«
    »Das ist mir vollkommen klar«, knurrte Zamorra. »Leute wie du stecken immer in irgendwelchen Schwierigkeiten, wenn sie mich anrufen. Ich meinte aber eher die geografische Position.«
    »Ich bin in Chanthaburi, das ist in Thailand an der kambodschanischen Grenze. Von Bangkok aus wirst du ein Charterflugzeug nehmen müssen, weil nicht regelmäßig geflogen wird. Von Chanthaburi aus müssen wir nach Kambodscha hinein.«
    »Du bist verrückt!« fauchte Zamorra. »Wahnsinnig!«
    »Nein, Zamorra. An der kambodschanischen Grenze«, beharrte Tendyke.
    Nicole richtete sich auf. »Leute, die verrückt sind und deshalb in Schwierigkeiten stecken, gibt es zu viele, Leg auf. Wer ist denn dran?«
    »Tendyke.«
    Da sprang sie auf. »Mithörschaltung«, verlangte sie.
    »Haben wir nicht hier, wie du wissen solltest, sondern nur im Büro. Du willst doch nicht…«
    Sie wollte, war plötzlich hellwach und huschte im Evakostüm aus dem Zimmer.
    »Was war los?« quälte Tendykes Stimme aus dem Hörer. »Bist du noch dran?«
    Zamorra nahm die Hand von der Sprechmuschel. »Ja. Ein kleiner unehelicher Disput. Nici meinte, ich sollte auflegen.«
    »Tu’s nicht. Es dauert immer so lange, eine Telefonstrecke nach Frankreich aufzubauen. Willst du bei Gelegenheit auch mal wissen, worum es geht?«
    »Ja.«
    »Ein in Frankfurt wohnender Franzose namens Garbaout heuerte mich für fünf Millionen Dollar an, eine Fünf-Mann-Expedition nach Angkor und wieder zurück zu eskortieren. Sie wollen das Gold der Khmer ausheben.«
    »Das ist ja wirklich Kambodscha«, entfuhr es Zamorra. »Dorthin bekommt man doch gar keine Einreisegenehmigung.«
    »Haben wir auch nicht. Wir sind illegal über die Grenze. Kennst du Angkor?«
    »Ich weiß, daß es bis etwa zur Mitte des 15. Jahrhunderts Regierungshauptstadt war und daß es dort eine riesige Tempelanlage gibt, mehr oder weniger verfallen, und unzählige Tempelruinen im Umland. Das Gold der Khmer… existiert das überhaupt?«
    »Garbaout bekam einen Hinweis und eine Karte. Jetzt sind wir da - und die fünf Mann wurden gefangengenommen. Ich entkam und brauche jetzt deine Hilfe.«
    »Wenn du glaubst, ich lege mich mit den Behörden in Phnom-Penh oder vietnamesischen Besatzungstruppen an, irrst du dich. Ich kann dir höchstens Adressen von Leuten mit Beziehungen verschaffen, um die Sache auf diplomatischem Weg unter der Hand zu regeln. Kommunistische Regimes sind immer sehr anfällig für Bestechungen.«
    »Hör erst mal zu. Der Gegner sind weder Khmer noch Vietnamesen oder Annamiten, Chinesen, Lao oder Tscham oder wer sonst da noch fleucht und kreucht. Es waren kuttentragende, nach Moder und Verwesung stinkende Skelette.«
    Ein anderer hätte Tendyke ausgelacht, Zamorra nicht. Er schnappte nur nach Luft. »Kutten? Keine Rüstungen?« Er dachte zuerst an die Skelettkrieger seines Erzfeindes Leonardo deMontagne. Aber die schienen es diesmal nicht zu sein.
    »Kutten. Sie müssen zum Tempel gehören. Es wurde mit magischen Tricks und Illusionen gearbeitet. Ich habe mich wieder über die Grenze geschlagen, um überhaupt ins Ausland telefonieren zu können. Das ist jetzt schon ein paar Tage her.«
    »Wird auch noch ein paar Tage dauern, bis wir zusammen wieder vor Ort sind«, sagte Zamorra. »Hoffentlich halten die Leute so lange durch. Wo genau finden wir dich?«
    »Chathaburi hat einen kleinen Bedarfslandeplatz. Ich werde auf euch warten. Wann kommt ihr?«
    »Es hängt davon ab, wie gut oder wie schlecht die Flugverbindungen sind. Ich bin kein Druide, der per zeitlosen Sprung überall da erscheinen kann, wo es ihm gerade gefällt. Aber wir versuchen so schnell wie möglich zu sein.«
    »Okay, Ende.« Die Verbindung brach zusammen.
    Zamorra legte den Hörer langsam auf. Kambodscha! Ausgerechnet dieses ständig heiß umkämpfte Land, das seit über tausend Jahren keine Ruhe fand! Ein heißeres Pflaster hätte Tendyke sich kaum aussuchen können. Es konnte ein Trip in die Hölle werden.
    Aber Skelette… das gab zu denken.
    Wenn es nicht die Knochenhorde des Leonardo deMontagne war, dann… Zu den Khmer paßte es auf keinen Fall. Weder zu ihnen noch zu den Thai, die zwischendurch immer mal wieder das Land besetzt und es lange Zeit

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