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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Preis.
    Und er hoffte, daß Garbaout diesen Patriarchen allmählich ausbootete. Wenn nicht, würde er ein wenig Druck auf diesen Doppelagenten zwischen der Mafia und dem Patriarchen ausüben müssen. Als Teufel hatte er da die besten Mittel.
    ***
    »Eigentlich hatte ich es mir ganz anders vorgestellt«, sagte Rob Tendyke und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn.
    »Wie?« wollte Zamorra grinsend wissen.
    »Eine kleine Dschungellichtung, ein Tempelchen. Wir hinein, Schatz gehoben und wieder weg. Wie im Film. Zwischendurch zwei oder drei Fallen umgehen und so… aber das hier habe ich nicht erwartet«
    »Sag bloß, du hast dich vorher nicht mit den Gegebenheiten vertraut gemacht«, sagte Zamorra überrascht. »Immerhin gibt es einige Bücher über Angkor. Es ist eine komplette Stadt, Mann!«
    »Das sehe ich jetzt auch. Aber auf diesem verdammten Zettel ist der Tempel eingezeichnet, nicht die Stadt. Ich fürchte fast, daß wir hier falsch sind, was den Schatz angeht.«
    »Der dürfte jetzt auch weniger wichtig sein als die Befreiung der Gefangenen«, knurrte Zamorra. »Gib den Fetzen mal her.«
    Tendyke reichte ihm die Zeichnung. Zamorra betrachtete sie im abgeschirmten Schein der Taschenlampe. In der Tat erkannte er das Bild als Grundriß des Tempels von Angkor Vat wieder. Aber diese Zeichnung hier war wesentlich detaillierter und mit mehr Symbolen versehen als jene Grundrisse, die in den Büchern veröffentlicht wurden.
    »Eine beachtliche Frechheit der Ewigen, sich ausgerechnet da festzusetzen«, knurrte Zamorra. »Andererseits - die Einheimischen kümmern sich nicht mehr um die Ruinen, und Ausländer dürfen nicht hierher. Sie können sich also scheinbar sicher fühlen. Es muß sie ganz schön geschockt haben, daß ihr plötzlich auftauchtet.«
    Tendyke trat wieder an den Waldrand. Er hörte hier abrupt auf und machte einer weiten Ebene Platz. Dahinter erhob sich in einiger Entfernung ein massives dunkles Etwas, das am Nachthimmel in Türmen und Mauern endete. Das war mehr als ein Tempel. Der eigentliche Tempel lag etwas erhöht. Nach allem, was Zamorra wußte, führte eine breite Straße direkt darauf zu. Aber jetzt im Dunkeln war aus der Entfernung nichts zu erkennen. Sie sahen nur die gewaltige Ruinenstadt.
    »Und da müssen wir also hindurch«, sagte Nicole nachdenklich. »Ist euch eigentlich klar, daß hinter jeder Straßenecke, in jeder Haustür eine Falle lauern kann, die nur auf uns wartet? Ich meine nicht nur die Fallen der Ureinwohner. Die werden höchstens im Tempel existieren, und da haben mit Sicherheit die Ewigen dafür gesorgt, daß sie ungehindert ein und aus gehen können. Ich meine Fallen, die die Ewigen für uns aufgestellt haben.«
    »Es ist uns klar«, sagte Tendyke. »Aber da wir damit rechnen, können wir sie überwinden. Notfalls schicken wir dich vor - als Fallensucherin.«
    »Mannl« fauchte Nicole verächtlich. Dann grinsten sie sich beide an. Sie wußten doch, was sie voneinander zu halten hatten. Trotz der Bemerkungen.
    »Wie gehen wir vor?« fragte sie.
    Zamorra starrte die Stadt an. »Wir bleiben erst einmal zusammen«, sagte er. »Dann können wir uns gegenseitig helfen. Jeder achtet auf den anderen. Und auf die Umgebung. Unkonzentriertheit kann tödlich sein. Wir werden die Hauptstraße nehmen und geradewegs auf den Tempel zugehen.«
    »Verrückt«, sagte Tendyke.
    »Eben nicht«, kam Nicole ihrem Partner und Chef zu Hilfe. »Die Ewigen, falls sie uns nicht ohnehin beobachten, werden annehmen, daß wir uns auf Schleichpfaden und Umwegen nähern. Somit werden sie da Wahrscheinlichkeiten errechnen und Fallen aufstellen, wo wir mutmaßlich auftauchen. Der Hauptweg wird frei bleiben, weil niemand annimmt, wir könnten so verrückt sein. Und wenn sie uns beobachten - darin ist es ohnehin egal, und wir sparen uns die Umwege.«
    »Kritisch wird es erst, wenn wir die unmittelbare Nähe des Tempels erreichen«, sagte Zamorra. »Aber dann können wir uns immer noch nach Lage der Dinge etwas einfallen lassen.«
    »Wahrscheinlichkeiten errechnen«, knurrte Tendyke. »Ihr tut gerade so, als säße da ein Computer-Guru an seinem Rechengehirn…«
    »Wer weiß, ob es nicht so ist? Wer Raumschiffe besitzt, der wird zweifelsfrei auch wenigstens ein paar zusammengesetzte Taschenrechner besitzen«, gab Zamorra zurück. »Los, Leute. Sonst ist die Nacht herum, ehe wir auch nur zehn Zentimeter weit gekommen sind.«
    Er setzte sich in Bewegung und trat auf die freie Fläche hinaus. Hier gab es nur

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