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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Körper und trafen das Herz.«
    »Welche Entfernung?«
    »Drei bis vier-Yards. Der Mörder könnte unter dem Baum gestanden haben.«
    Lieutenant Gresh nickte. »Dort haben wir auch einen Abdruck gefunden. Wie steht es mit-Tatzeit und Kaliber der Waffe?«
    »Ich würde sagen, der Tod trat ein in der Zeit zwischen Mitternacht und zwei Uhr früh. Das Kaliber der Waffe ist mit Sicherheit 7,65.«
    ***
    Einen Tag vor Heilig Abend schlug das Wetter plötzlich um. Feiner Regen
    28 verwandelte den Schnee in grauen, trostlos anzusehenden Matsch. In der Villa Sterling waren alle mit den Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt.
    In den frühen Nachmittagsstunden rollte ein eleganter Cadillac über die Auffahrt und hielt fast lautlos vor der Treppe. Ein junger Mann stieg aus und sprang hastig die Stufen empor. Ungestüm drückte er auf den Klingelknopf. Der Hausdiener öffnete und musterte den Besucher.
    »Sie wünschen?«, fragte er und überlegte dabei, woher er den jungen Mann kannte. Das Gesicht erschien ihm irgendwie vertraut.
    »Ist Miss Sterling im Haus?«
    Flake nickte. »Aber sie kann jetzt unmöglich Besuch empfangen, Sir!«
    »Sagen Sie ihr bitte, es sei jemand da, der sie unter allen Umständen sprechen müsste. Es ist sehr wichtig.«
    Flake schüttelte den Kopf. »Ich sagte Ihnen doch, dass es unmöglich ist. Miss Sterling ist mit dem Schmücken des Christbaumes beschäftigt und erwartet außerdem ihre Friseuse.«
    »Das ist mir gleich. Ich habe keine Zeit zu verlieren!«
    Mit diesen Worten schob er Flake einfach beiseite und stürmte in die Halle.
    »He, Mister!«
    Der Fremde beachtete den Zuruf nicht. Während Flake ihm folgte, überlegte er krampfhaft, wer der Fremde sein könnte, der sich so gut im Haus auskannte.
    Als Flake oben ankam, betrat der Mann gerade den Salon.
    Judith blickte bei seinem plötzlichen Eintritt zur Tür. Ihr Gesicht drückte deutliches Erstaunen aus.
    »Nick!«, rief sie überrascht.
    Nick Moreno blieb mitten im Salon stehen. »Verzeihen Sie mein Eindringen, Judith, aber ich muss Sie unter allen Umständen sprechen.«
    Sein Blick schweifte durch den Raum und blieb an den beiden Dienstmädchen hängen. Judith bemerkte es und schickte sie hinaus. Dann bat sie ihn, Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich in einen der Sessel und zündete sich eine Zigarette an.
    Nick machte keine Anstalten, sich zu setzen. Regungslos blieb er stehen und sah in Judiths hübsches Gesicht. Ihr klarer, ruhiger Blick dämpfte seine Aufregung.
    »Das FBI ist hinter mir her, Judith. Seit zwei Wochen verhören sie mich alle paar Tage. Ich bin langsam mit den Nerven am Ende.«
    »Aber warum tun sie das?«, fragte das Mädchen erstaunt.
    Nick ballte die Fäuste und sah sie hilflos an. »Sie glauben, dass ich Tony umgebracht habe. Er soll vergiftet worden sein.«
    Judith wollte etwas sagen, aber er ließ sie gar nicht zu Wort kommen.
    »Hören Sie, Judith! Es mag gewesen sein, was will, aber ich habe es nicht getan. Niemals wäre ich zu so einer gemeinen Tat fähig. Am Anfang schien es so, als wenn Tony und ich gute Freunde sein könnten. Doch seine Erfolge krempelten mich völlig um. Sie weckten den krankhaften Ehrgeiz in mir, ihn zu übertrumpfen. Mit der plötzlich entstandenen Rivalität, die einzig und allein von meiner Seite aus kam, stellen sich natürlich Spannungen ein. Als ich zu den Curtis-Werken wechselte, waren wir Gegner. Mein Ehrgeiz nahm noch zu. Ich wollte unter allen Umständen Weltmeister werden, aber mein Hass schwand von Rennen zu Rennen mehr. Ich liebte die atemberaubende Jagden, die er mir aufzwang. Rennen, an denen Tony nicht teilnahm, waren einfach keine Rennen mehr für mich. Seit jenen Tagen achtete ich ihn, ja, ich bewunderte ihn heimlich. Damals hatte ich nur einen Wunsch. Ein Sieg über Tony sollte mein größter Triumph sein, der Höhepunkt meiner Kariere.«
    Er schwieg erschöpft.
    »Und weiter, Nick?«
    »Ich war fest entschlossen, zu siegen. In jedem Interview vor dem Rennen erklärte ich das. Am Tage des Starts war ich so aufgeregt, wie nie zuvor. Erst als ich am Steuer saß, wurde ich wieder ruhig. Der zähe Kampf, den mir Tony von Runde zu Runde auf zwang, machte mich freief und stimmte mich beinahe übermütig. Ich fühlte ganz sicher, dass ich es diesmal schaffen würde. Und dann merkte ich plötzlich, dass hinter mir etwas passierte. Aber erst in der Kurve, als ich mit dem Tempo heruntergehen musste, vermisste ich seinen Wagen. Da ahnte ich, dass es ihn erwischt hatte, Judith.

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