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0303 - Auf ihn wartet der Sarg

0303 - Auf ihn wartet der Sarg

Titel: 0303 - Auf ihn wartet der Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf ihn wartet der Sarg
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besorgte ich mir einen Kanister Benzin, tippelte zu dem Wagen zurück und war zehn Minuten später soweit, dass ich zum FBI-Gebäude fahren konnte. Es ging inzwischen auf Mitternacht zu.
    Meine Kollegen staunten nicht schlecht, als ich von den Ereignissen des Abends berichtete. Eine fünfköpfige Mordkommission brach sofort auf, um in Gailivans Haus nach eventuellen Spuren zu suchen. Ich hatte nicht viel Hoffnung, dass sie etwas finden würden.
    Außerdem untersuchte man meinen Chevrolet. Aber es war jetzt schon klar, dass der Mörder auch dort nichts Verräterisches hinterlassen hatte.
    Der Dienst habende FBI-Arzt untersuchte den Toten.
    Er stellte fest, dass Gailivan auf der Stelle tot gewesen sein musste.
    Ein Kollege namens Granger trat näher und betrachtete die Mordwaffe interessiert.
    »Kennen Sie die Waffe?«, fragte er mich.
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch nie gesehen. Scheint ein recht ungewöhnlicher Dolch zu sein. Sieht irgendwie exotisch aus.«
    Granger nickte. »Die Waffe stammt aus Brasilien. An der Küste und auch im Innern des Landes kann man sie beinahe in jedem Laden kaufen.«
    »Brasilien?« Ich war plötzlich hellwach.
    »Ja. Erstaunt Sie das?«
    »Allerdings.« Ich dachte einen Augenblick nach, dann wusste ich, warum es in meinem Hirn Alarm geklingelt hatte. »Carmen Morenos Bruder ist in Brasilien verschollen.«
    »Hm?«
    »Dass die Mordwaffe aus Südamerika stammt, besagt natürlich nicht viel. Aber immerhin…«
    ***
    Die Nachforschungen in Gailivans Haus blieben ohne Erfolg. Und eine Fahndung nach dem Mörder war zwecklos, weil ich nicht einmal sagen konnte, wie er aussah.
    Ich telefonierte mit Mister High, erfuhr von den Geschehnissen in Los Angeles und sah, dass Phil sich noch nicht gemeldet hatte.
    Ich beschloss, meinen rühmlosen Auftritt in St. Louis abzukürzen und verließ die Stadt gegen 7.00 Uhr am Morgen des nächsten Tages. Während des Fluges holte ich etwas vom versäumten Schlaf nach und war daher leidlich ausgeruht, als ich beinahe gleichzeitig mit Phil am Vormittag im Distriktgebäude eintraf.
    Um elf Uhr saßen wir zu viert in Mister Highs Office, stärkten uns mit Kaffee und besprachen den Fall.
    Jake fasste das Ergebnis zusammen: »Piconi sollte der Mord an Sam Breen in die Schuhe geschoben werden. Gelegenheit und Motiv dafür hatten Carmen Moreno, Joe Gailivan und Frank Ellery. Inzwischen ist Gailivan ermordet worden. Jerry hat den Täter zwar nicht genau gesehen, meint aber, dass es sich nicht um den Doppelgänger handelt, der Jerry in der Wohnung überfallen hatte. Frank Ellery wird in die Gaskammer wandern wegen eines Mordes, der mit dieser Angelegenheit nichts'zu tun hat. Bleibt also nur noch Carmen Moreno.«
    »Und Tom Moreno, der vor drei Jahren verschollene Bruder der Frau«, sagte ich. »Niemand weiß, ob er tatsächlich tot ist. Und Gailivan wurde mit einem südamerikanischen Dolch umgebracht.«
    »Welchen Vorteil hätte Tom Moreno, wenn er Gailivan umbringt? Größeres Erbteil? Ich glaube nicht, dass er deswegen einen Mord riskiert, zumal er mit Überprüfungen zu rechnen hat, wenn er auftaucht, um sein Geld in Empfang zu nehmen.«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich habe auch noch keine Ahnung, was eigentlich dahintersteckt. Auf jeden Fall wäre es gut, wenn wir uns noch mal mit Carmen Moreno unterhalten. Kommst du mit, Phil?«
    Mein Freund nickte.
    Wir standen auf und waren gerade an der Tür, als auf Mister Highs Schreibtisch das Telefon klingelte. Unser Chef nahm den Hörer ab und meldete sich. Nachdem er einige Sekunden gelauscht hatte, winkte er uns zu bleiben.
    Das Gespräch dauerte nur eine Minute.
    Dann sagte der Chef: »Es war das FBI-Büro in Los Angeles. Es teilt mit, dass zwischen Mitternacht und heute Morgen sechs Uhr in Frank Ellerys Bungalow eingebrochen wurde. Der Täter hat eine Fensterscheibe mit Klebestreifen zerbrochen. Er war also bemüht, leise vorzugehen. Gestohlen wurde nichts.«
    »Donnerwetter!« Ich pfiff durch die Zähne. »Das sieht so aus, als sei ein Mörder unterwegs, um einen nach dem anderen aus der Sippe Moreno auszulöschen. Vielleicht war es der Bursche, mit dem ich in Gailivans Haus zusammengeraten bin. Es ist durchaus möglich, dass er mit einer Nachtmaschine von St. Louis nach L. A. geflogen ist, in der Absicht, Ellery umzubringen. Dass man den Playboy inzwischen verhaftet hatte, konnte der Killer nicht wissen.«
    Mister High nickte. »Ihre Theorie kann zutreffen, Jerry.«
    »Das hieße, dass auch Carmen Moreno gefährdet

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