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0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

Titel: 0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod schminkt sich die Lippen
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gibt kein Bild von dir, und bis sie das alles herausgefunden haben, werden wir längst in Florida oder noch ein paar hundert Meilen südlicher sitzen.«
    Die Worte schienen sie ein wenig zu beruhigen.
    »Also machen wir, daß wir hier herauskommen!« Mit einem Ruck wandte sie sich um, riß die Tür eines Schrankes auf und holte einen Mantel heraus, den sie sich überstreifte.
    Harry gab seinen Leuten Anweisungen.
    »Marc, pack deine Kugelspritze ein. Du fährst den Wagen. Tonio und Jack, ihr setzt euch mit dem G-man in den Fond und nehmt die Kanonen keinen Zoll von seinen Rippen. Jenny und ich, wir gehen durch den Vorderausgang und nehmen das Girl mit. Vorwärts, Jungs!«
    Jenny Huster trat zu Jane Larrow.
    »Hoch mit dir!« schrie sie, und als Jane nicht sofort aufstand, griff sie brutal zu und riß sie aus dem Sessel hoch Sie schien die Kräfte eines Mannes zu haben. Jane, obwohl nicht viel kleiner als sie, vermochte ihr keinen Widerstand entgegenzusetzen.
    Während sich Tonio an meiner'anderen Seite aufbaute und mir den Lauf seiner Kanone in die Rippen pflanzte, packte der dritte, Marc, die Maschinenpistole in einen flachen, merkwürdig geformten Koffer aus Krokodilleder. Aus so einem Koffer hatte nach den Berichten der Angestellten der North Trade Bank eine Frau in grauem Wintermantel und Kopftuch die MP genommen. Ich war bei der richtigen Adresse.
    Der Klavier- und Pistolenvirtuose Jack öffnete die Tür.
    Ich mußte mich umdrehen und vor den beiden Typen hermarschieren.
    Marc mit dem Koffer in der Hand überholte uns.
    Er ging zu der Wand unmittelbar neben dem großen Spiegel, in dem die Mädchen vor zwei Tagen noch ihre Tanzübungen kontrolliert hatten.
    Er nahm einen Türdrücker aus der Manteltasche und öffnete damit eine Wandtür, die den Weg zu einer schmalen Treppe freigab.
    Zwischen Tonio und Jack mußte ich die Treppe hinabsteigen.
    Sie endete vor einer Tür, die unmittelbar zum Hinterhof des Hauses führte.
    Es war nichts Geheimnisvolles an dieser Treppe.
    Wahrscheinlich hatte sie früher einmal als Feuerleiter gedient und war bei einer späteren Erweiterung des Hauses einbezogen worden.
    Im Hof, unmittelbar vor der Tür, stand eine Mereury-Limousine. Während Marc sich hinter das Steuer klemmte und den Krokodillederkoffer sorgfältig neben sich stellte, verfrachteten mich Jack und Tonio im Fond des Wagens. Sie beachteten alle Vorsichtsmaßregeln und ließen mir keine Chance, irgend etwas zu unternehmen.
    Als ich zwischen ihnen saß und Marc den Motor anspringen ließ, sagte der Klavierspieler:
    »Augenblick noch, Marc!«
    Er beugte sich ein wenig vor und sah an mir vorbei seinen Kumpan Tonio an.
    »Glaubst du, daß er uns unterwegs Schwierigkeiten machen kann, Tonio?«
    Tonio zuckte die Achseln.
    »Wie soll er uns Schwierigkeiten machen,- wenn wir die Kanonen nicht von seinen Rippen nehmen?«
    In Jacks glattem Gesicht erschien ein teuflisches Lächeln.
    »Denk daran, daß wir ein gutes Stück durch das belebte New York fahren müssen.«
    »Na und? Wir verdecken die Kanonen mit den Hüten.«
    Jack war noch nicht zufrieden.
    »Ich habe mir sagen lassen, daß diese G-men tollkühne Burschen sind. Ich glaube, dieser Junge hier würde es fertigbekommen, lauthals zu schreien, wenn er eine Cop-Uniform zu sehen bekommt, und wenn wir ihm nicht die Augen verpflastern, wird er eine sehen.«
    »Willst du ihm ’ne Binde umlegen? Das würde auffallen, wenn irgendwer zufällig einen Blick in den Wagen wirft.«
    Jacks Lächeln verstärkte sich.
    »Man kann Augen ohne Binde verpflastern.« Sein Blick richtete sich auf mich.
    »Nimm den Hut ’runter, G-man!« befahl er.
    Ich wußte, was er beabsichtigte. Ich hob langsam die Hände, als wollte ich dem Befehl folgen, aber als ich sie bis zur Höhe seines Gesichtes gehoben hatte, schlug ich mit der linken Faust krachend in sein Gesicht und ließ die rechte Hand auf den Lauf der Pistole niedersausen.
    Es klappte nicht schlecht. Mit Jacks Virtuosität schien es nicht soweit her zu sein, denn ich schlug ihm die Kanone aus der Hand, bevor er den Finger krümmen konnte. Das Schießeisen fiel auf den Boden, und Jacks Kopf flog gegen die Seitenscheibe, die den Stoß aushielt und nicht in die Brüche ging.
    Es war mein Pech, daß Tonio die Nerven behielt. Bevor ich mich herumwerfen konnte, stieß er mir den Hut vom Kopf und schlug mit dem Lauf der Pistole zu.
    Er traf zu gut. Das Licht in meinem Schädel ging aus wie ausgeknipst.
    ***
    Als ich die Augen wieder aufschlug, blieb

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