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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beantwortete Asmodis-Gamma Betas Frage. »Vielleicht steckt hinter diesem Chaos noch mehr«, er deutete mit ausgestrecktem Arm in die Runde, »zum Beispiel ein Großangriff verschiedener Gegner. Und vielleicht hat dieser Belial versucht, uns hereinzulegen. Deshalb möchte ich, daß sich jemand noch einmal sehr genau mit dem Vertragstext befaßt.«
    »Da ist was dran«, gestand Beta.
    »Ich entsinne mich, daß vor kurzer Zeit ein ähnliches Spielchen lief, als SEINE ERHABENHEIT in einer seiner Tarnexistenzen einen Pakt mit Asmodis schloß. Er wollte sich dessen Seele dienstbar machen. Aber der Teufel war schlau genug, nicht seinen Namen einzusetzen, sondern nur seinen Titel. Das hat ihn wohl gerettet.«
    Und wie, dachte Asmodis-Gamma grimmig. »Wo kann ich diesen Vertrag einsehen?«
    Beta nannte ihm den Aufbewahrungsort. »Erstatte baldmöglichst Bericht«, trug er Asmodis-Gamma auf.
    Der Agent der Hölle wechselte die Räumlichkeiten und nahm den Vertrag an sich. Er rollte ihn auseinander und warf einen prüfenden Blick darauf. Pergament, das sich anfühlte wie Haut. Dämonenhaut…? Asmodis widmete sich den Schriftzeichen. Er konnte sie lesen, auch wenn sie in der Schrift der Ewigen abgefaßt waren. Doch durch sein übernommenes Omikron-Wissen stellten auch diese Runen kein Übersetzungshindernis für Asmodis dar.
    Er las den Text.
    Zwischen Theta, DYNASTIE DER EWIGEN, und Belial, Dämon der Schwarzen Familie, gilt ein Bündnis als geschlossen, in welchem gegenseitige Unterstützung zugesichert wird. Für beide gilt, daß die Macht über alle von der einen oder anderen Vertragspartnerpartei kontrollierten Welten, ob menschlichen oder nichtmenschlichen Geistes, sowohl auf beide aufgeteilt als auch von beiden gemeinsam ausgeübt wird. Darüber hinaus sichert Theta Belial die vollste Unterstützung und Anerkennung bei der Übernahme und Ausübung der Funktion des Fürsten der Finsternis aus.
    War Belial eigentlich wirklich so dumm, oder hatte er nur so getan? Wie auch immer, der Vertrag galt, und er brachte der Hölle nur Nachteile. Asmodis konnte nur noch den Kopf schütteln. Noch nie war ein Schwarzblütiger so hereingelegt worden wie Belial mit diesem Vertrag. Es ging dabei nur um die Formulierungen.
    Ein privater Vertrag zwischen einem beliebigen Theta-Ewigen und Belial! Und dieser private Vertrag, der die Macht der Hölle den Ewigen zuspielte, galt für die gesamte Höllenhierarchie mit, wurde auf sie übertragen!
    Und das hatte Belial nicht gesehen?
    Oder hatte er nur deshalb keine Einwände erhoben, weil er mit Unterstützung der Ewigen Fürst der Finsternis wurde und das Amt des Asmodis übernahm?
    Asmodis grinste innerlich. Schon ein paarmal hatten andere versucht, ihn zu stürzen. Zum Teil war es ihnen auch gelungen. Damon, dann Sanguinus… Aber sie hatten nicht lange Freude daran gehabt. Damon war von Zamorra besiegt worden, und Sanguinus war tot. Asmodis aber war immer noch da.
    Auch Belial würde sich nicht lange halten können.
    Vor allem dann nicht, wenn Asmodis sein gewonnenes Wissen benutzte und ihn damit erledigte. Als Verräter abgestempelt, der er doch war, würde sich Belial nicht mehr halten können.
    Asmodis mußte es nur geschickt genug anstellen. Er mußte die Botschaft so absenden, daß er selbst dabei weder entdeckt noch entlarvt wurde. Denn ihm lag nichts daran, die Basis ebenso rasch verlassen zu müssen wie Zamorra. Er wollte noch hier bleiben. Denn da gab es noch etwas, auf das er gestoßen war und was ihn reizte.
    Das Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana…
    Asmodis begann zu überlegen, wie er seine Botschaft am besten absenden konnte. Es würde nicht einfach sein…
    ***
    »Ich glaube, noch länger kann ich mich nicht hier aufhalten«, sagte Zamorra. »Ich danke dir für deine Gastfreundschaft, Zeus, aber es wird Zeit, daß ich mich wieder um verschiedene Dinge kümmere. Ich muß zurück in meine Welt.«
    Zeus nickte.
    »Das ist verständlich«, sagte er. »Ich werde dich persönlich zu jenem Weltentor geleiten, das als einziges noch eine Verbindung zu deiner Welt in sich birgt.«
    »Das Tor, das auf meiner Welt am Loreley-Felsen mündet, nicht wahr?«
    »So ist es«, nickte Zeus.
    Früher hatte es mehrere Weltentore gegeben. Eines davon führte in die unmittelbare Nähe von Merlins unsichtbarer Burg. Das wäre Zamorra entschieden lieber gewesen, weil er sich dann von Merlin oder von einem seiner Druiden direkt zurück nach Frankreich ins Château Montagne hätte bringen lassen

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