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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wandte sich um und schritt in das Nichts hinein. Es war nicht mehr als eine Art Höhleneingang, was er vor sich sah. Aber dahinter gab es keine Höhle. Dahinter gab es nur das Nichts eines Tunnels, der in die Unendlichkeit zu führen schien.
    Das war das Tor zwischen den Welten.
    Zamorra durchschritt es und war im nächsten Moment wieder auf der Erde. Aber der Loreleyfelsen und Château Montagne waren noch weit voneinander entfernt für einen Mann, der zu Fuß, ohne Geld und ohne Ausweispapiere unterwegs war. Denn all das war im Château zurückgeblieben, als er sich den Ewigen anschloß…
    Wie sollte er jetzt sein Schloß an der Loire erreichen?
    ***
    Flammen schlugen aus dem Thron des Lucifuge Rofocale.
    »Ich habe soeben mit dem Kaiser gesprochen«, sagte Satans Ministerpräsident mit eigentümlicher Ruhe. »Und das Dreigestirn der Hölle, LUZIFER, gab mir freie Hand zu entscheiden, was nun mit dir geschehen wird, Belial.«
    »Mit mir?« stieß Belial überrascht hervor. »Was soll das bedeuten, Lucifuge Rofocale?«
    »Ahnst du es nicht?« donnerte Lucifuge Rofocale. »Ahnst du es wirklich nicht, du nichtswürdiger Wurm?«
    »Ich bin mir keiner Schuld bewußt«, fauchte Belial. »Was soll das hier werden? Eine Gerichtsverhandlung gegen mich?«
    »Du wirst es alsbald merken«, sagte Lucifuge Rofocale. »Du wirst dich bestimmt an einen Text erinnern. Höre ihn!«
    Er schnipste mit den Krallenfingern. Aus dem Nichts ertönte eine monotone Stimme und gab Worte wieder, die in einem Vertrag niedergeschrieben worden waren. »Zwischen Theta, DYNASTIE DER EWIGEN, und Belial…«
    Belials Unmut wuchs. Er lauschte dem vollständigen Text so lange, bis Lucifuge Rofocale sich schließlich erhob.
    »Du, Belial, hast uns verraten! Du hast uns mit diesem Vertrag an die DYNASTIE verkauft! Dieser Vertrag räumt der DYNASTIE und ihr allein alle Macht ein, wenn der Wortlaut so ausgelegt wird, wie er richtig klingt! Und das, Belial, ist dein Verrat!«
    Belial begann zu fauchen und Dampf zu speien. »Verrat? Du nimmst große Worte in den Mund, Herr der höllischen Heerscharen! Ich bin kein Verräter! Ich sehe nur die Vorteile und nehme sie wahr, zum Nutzen aller!«
    »Zu deinem persönlichen Nutzen! Um Fürst der Finsternis zu werden und die Stelle des Asmodis einzunehmen, hast du uns mit diesem Vertrag verraten!«
    »Nein!« schrie Belial. »Das ist eine Lüge!«
    »Warum hast du ihn dann unterzeichnet?«
    Belial keuchte.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, zischte er. »Man hat mich hereingelegt.«
    »Dann warst du ein Narr«, sagte Lucifuge Rofocale. »Und Narren dürfen keine Führungspositionen beanspruchen. Ein anderer hat diesen Fallstrick im Vertrag gesehen. Einer, dem du dich überlegen fühlst. Nun, Belial…«
    »Wer?« fauchte der Dämon.
    Doch Lucifuge Rofocale ging nicht darauf ein. Er ließ sich wieder auf seinem Thron nieder.
    »Du bist ein Verräter und ein Narr, Belial. Ob du selbst hereingelegt worden bist oder nicht, spielt absolut keine Rolle. Du weißt, was mit Verrätern geschieht?«
    »Ich weiß es, aber es trifft nicht auf mich zu! Ich…«
    »Schweig!« donnerte Satans Ministerpräsident. »Höre dein Urteil. Auf dich wartet der Tod, Belial. Und dein Henker wird sein - Professor Zamorra! Es sei denn, du tötest ihn vorher…«
    Belial schrie auf. »Zamorra? Ausgerechnet Zamorra?« Sein Schrei ging in hysterisches Lachen über. »Zamorra… oh, wenn du wüßtest…« Und plötzlich sah Belial wieder Chancen für sich.
    Hatte er nicht in der Gefährtin Zamorras das beste Faustpfand, was er sich überhaupt vorstellen konnte?
    Belial war sicher, daß er nicht sterben würde. Damit war das Urteil des Lucifuge Rofocale unsinnig geworden. Nun, mochte der ruhig glauben, Zamorra würde Belials Henker sein.
    Ausgerechnet Zamorra!
    ***
    Der ERHABENE hatte Unheil gewittert.
    Er hatte sich in Deutschland aufgehalten, in Frankfurt, um dort seine Geschäfte zu tätigen. Denn schon seit einiger Zeit lief sein Versuch, wirtschaftliche Macht zu gewinnen und zugleich das internationale Verbrechen unter seine Kontrolle und Leitung zu bekommen. Das arbeitete seinen großen Invasionsplänen in die Hände.
    Aber plötzlich stimmte etwas mit der Verbindung zur Basis nicht mehr.
    Und der ERHABENE kehrte unverzüglich zurück in das planetengroße Gebilde, das jetzt haltlos durch den Weltraum taumelte und von seinem Kurs zur Erde bereits abgewichen war.
    Unvermittelt erschien der ERHABENE in der Zentrale. Er hatte sein Kommen vorher

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