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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aussah.
    Was wollte der Dämon von ihr?
    Daß er sich zeigte, konnte nur zwei Bedeutungen haben - entweder wollte er sie töten oder ihr klarmachen, daß Zamorra ihretwegen aufgegeben habe. Aber daran glaubte sie nicht. Er würde nie aufgeben.
    Auch nicht, wenn er mich dadurch retten könnte? fragte etwas in ihr.
    Sie hatten niemals darüber gesprochen, hatten dieses Thema immer sorgfältig gemieden: Was geschah, wenn der eine Partner mit dem Leben des anderen erpreßt wurde? Bisher war das schon einige Male versucht worden, aber immer hatte es einen Ausweg gegeben. Man mußte ihn nur suchen und finden. Aber was würde geschehen, wenn es einmal keinen Ausweg mehr gab? Würde dann der eine bereit sein, das Leben des anderen zu opfern? Würde ich selbst dazu fähig sein, Zamorra aufzugeben? fragte Nicole sich mit wachsender Furcht.
    Nein, wahrscheinlich nicht… Und er würde es umgekehrt wohl auch nicht können…
    War diese Qual der Ungewißheit nicht auch eine Spielart der Hölle?
    Nicole starrte den Dämon an, der wie eine nebelhafte Geistererscheinung über ihr schwebte. Nicht wirklich in dieser Höhle vorhanden, aber dennoch da.
    Er sprach. Wie Gewitterdonner hallte seine Stimme, kaum verständlich zwischen den rollenden Echos. Aber Nicole sah, wie die Flammenhunde sich duckten, als würden sie geprügelt. Allein Belials Stimme besaß unvorstellbare Macht.
    Belial, der neue Fürst der Finsternis…
    »Dein Freund Zamorra rührt sich nicht«, fauchte Belial. »Ich werde ihm etwas zu denken geben. Er wird sehen müssen, was nun geschieht.«
    Er machte eine Handbewegung.
    Ein leises Zittern durchlief Plattform und Schaft. Nicole glaubte zu spüren, wie die Plattform sich senkte.
    Nein, sie glaubte nicht nur… sie wußte!
    Langsam, Zentimeter für Zentimeter, senkte sich die Plattform dem Lavasee entgegen. Und damit auch den Flammenhunden!
    Sie sprangen wieder empor. Noch kamen sie nicht bis an den Rand der Plattform. Aber das konnte sich nur noch um Minuten handeln. Ein Dutzend Minuten vielleicht, höchstens eine Viertelstunde… Dann konnten sie sich zumindest mit Klimmzügen hocharbeiten. Und so ausgehungert wie sie waren, würden sie kaum vor einem Stück Menschenfleisch zurückschrecken.
    Nicole hoffte, daß Belial die Plattform wieder stoppte, bevor es soweit war, daß er Zamorra nur irgendwie zeigen wollte, was geschehen würde, wenn Zamorra sich weiter Zeit ließ.
    Plötzlich ging ein Ruck durch Belial. Der Dämon schien durch irgend etwas abgelenkt zu werden. Er gab ein unwilliges Knurren von sich.
    und verschwand!
    Löste sich einfach auf, ließ Nicole allein.
    Aber vorher hatte er die Plattform nicht mehr gestoppt. Sie sank tiefer, Zentimeter um Zentimeter, unaufhaltsam den Flammenhunden entgegen, die schon begierig winselten…
    ***
    Im Château Montagne wurden Ted Ewigk und Raffael Bois Zeugen des Geschehens. Ted grübelte an einem Plan, Nicole herauszuholen, aber alles stand und fiel mit einer Möglichkeit, unversehrt in Höllen-Tiefen einzudringen und auch wieder unversehrt herauszukommen. Den Dreh hatte der Geisterreporter noch nicht gefunden. Von Zamorra wußte er, daß der es schon einige Male geschafft hatte, aber niemand wußte, wo Zamorra sich aufhielt.
    Raffael, der alte Diener, brachte den Vorschlag ins Gespräch ein, Merlin um Rat zu fragen. Immerhin ließ sich über den Wolf Fenrir eine Verbindung herstellen. Daß Fenrir Merlin längst von sich aus benachrichtigt hatte, ahnten beide Männer nicht, die im Laufe der letzten Tage zu Freunden geworden waren, ungeachtet des beträchtlichen Altersunterschiedes und ihrer gesellschaftlichen Stellungen.
    Aber da flammte der Fernseher im Wohnraum auf, in dem sie sich aufhielten.
    Er schaltete sich wie von Geisterhand betätigt ein und zeigte ein Bild.
    »Nicole!« keuchte Raffael auf, der die Gefährtin seines Chefs sofort erkannte.
    »Das Höllenbild«, sagte Ted Ewigk. Er hatte Raffael von dem dämonischen Telefonat berichtet und auch davon, daß der dämonische Anrufer ihn mit Zamorra verwechselt hatte.
    »Es wird Zeit, daß es wieder eine Abschirmung um das Château gibt«, murmelte Raffael. »Diese Erscheinungen beunruhigen mich.«
    Ted winkte ab. Er starrte auf das Bild.
    »Siehst du die Lava«, raunte eine Stimme, die aus allen Winkeln des Zimmers zugleich kam. »Siehst du, wie die Plattform sich senkt? Dir bleibt nicht mehr viel Zeit, auf meine Forderungen einzugehen, Zamorra. Der Fürst der Finsternis ruft dich. Belial will das Ende deines

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