0306 - Die Träne des Teufels
das Ziel hätten sie den Inder getroffen, aber der stand nicht mehr dort, wo er sich zuvor aufgehalten hatte, und so jagten die magischen Tiere genau ins Leere.
Die Schlangen besaßen eine besondere Bedeutung. So oft sie auch schon vernichtet worden waren, man konnte sie nie völlig töten, denn sie wuchsen immer nach. Weshalb? Das Rätsel hatte Suko noch nicht lösen können.
Das alles spielte auch keine Rolle, jetzt zählte allein Wikka. Aus den Augenwinkeln bemerkte Suko, wie sich Mandra Korab um die eigene Achse drehte, und er schrie dem Inder zu, auf dem Boden liegen zu bleiben.
Was zu erledigen war, wollte er tun.
Wikka tobte.
Aus ihrem Maul drang ein Kreischen, das man mit dem Wort höllisch umschreiben konnte. Es war vielleicht die Wut, denn Wikka hatte genau gespürt, daß sie den Stein des Teufels nicht mehr besaß. Deshalb diese grauenhaften Schreie, die gleichzeitig Anfeuerungsrufe für ihre beiden Schlangen waren.
Getötet hatte Suko sie nicht. Wenn die Schlangen einen Menschen erwischten, konnten sie ihn vernichten. Da gab es kein bekanntes Gegenmittel, Sie legten den schrecklichen dämonischen Keim, und der Mensch kam nicht mehr von ihm los.
Auf der einen Seite die Schlangen, auf der anderen die gefährliche Hexe.
Suko konnte sich nicht um beides kümmern, deshalb mußte er Mandra Korab einen Teil der Aufgabe überlassen. Gedankenschnell zog er seine Peitsche, schlug einen Kreis, und die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen rutschten hervor.
»Mandra!«
Seine Stimme gellte, der Inder drehte den Kopf und sah im selben Augenblick, daß ihm Suko die Peitsche entgegenwarf. Natürlich kannte Mandra die Funktion dieser Waffe.
Sein Arm schnellte der Peitsche entgegen, er öffnete die rechte Hand und bekam den Griff zu fassen.
Suko wußte, daß er sich um Mandra nicht mehr zu kümmern brauchte, Wikka zählte jetzt mehr.
In der Tat stellte sich der Inder zum Kampf. Das waren in diesem Fall die Schlangen.
Sie hatten ihn töten sollen, allein darauf waren sie programmiert gewesen. Der erste Versuch war fehlgeschlagen, nun befanden sie sich auf dem Weg, dies nachzuholen.
Dabei hielten sie sich dicht nebeneinander. In der Zwischendistanz blieb praktisch die Stirnbreite der Hexe. Mandra sah es als einen großen Vorteil an. Wenn er geschickt vorging, konnte er vielleicht beide Schlangen mit einem Schlag erwischen.
Mandra Korab fiel in die Knie, holte dabei aus, drehte sich ein wenig und kam wieder in die Höhe.
Gleichzeitig schlug er zu.
Die drei Riemen öffneten sich. Sie flatterten gewissermaßen auseinander. Gleichzeitig hieben sie zu. Dabei mußten sie den Weg der, Schlangen kreuzen, einen Fehlschlag konnte sich Mandra nicht erlauben.
Treffer!
Ein Klatschen vernahm er nicht, die beiden Schlangen waren einfach zu dünn, aber er sah und spürte genau, daß sich die widerlichen Tiere innerhalb der Riemen verfingen.
Die Riemen hatten sich um die grünen Körper gewickelt und entfalteten nun ihre volle magische Kraft.
Bevor sie den Boden berührten, hatte sich der Knoten schon gelöst, und die Schlangen waren zerstört.
Rauch und Asche, mehr blieben von diesen gefährlichen kleinen Bestien nicht zurück.
Mandra hatte es geschafft.
Er konnte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern wollte sehen, was Suko gegen Wikka unternahm. Möglicherweise wollte er ihm zur Seite stehen.
Wie gefährlich die Hexe war und welch eine satanische Kraft in ihr steckte, bewies sie in den nächsten Augenblicken. Während Mandra verzweifelt gegen die Schlangen gekämpft hatte, war es ihr gelungen, zurückzuweichen.
Sie stand höher auf der Treppe, und Suko setzte mit gewaltigen Sprüngen nach.
Seinen Stab konnte er nicht mehr einsetzen, er mußte sich erst regenerieren. Mit der Beretta zu schießen, hatte auch keinen Sinn, denn die Hexe war durch Silberkugeln nicht zu töten, deshalb versuchte er es mit dem Stein.
Die Träne des Teufels sollte Wikka vernichten.
Der Chinese wußte nicht, wie er es genau anstellen sollte. Er verließ sich dabei auf sein Glück. Er hatte nicht gesehen, wie Mandras Dolche verschwanden. Man konnte es praktisch als Zufall betrachten, daß Suko trotz allem Glück hatte.
Mit Wikka geschah das gleiche wie mit den Dolchen. Sie konnte sich auf der Treppe nicht mehr halten, denn ein Sturmwind schien in ihren Rücken zu blasen. Wikka warf beide Arme hoch in die Luft. Sie wurde gedreht und im nächsten Moment die Stufen nach unten geschleudert.
Suko ballte bereits seine freie
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