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0306 - Die Träne des Teufels

0306 - Die Träne des Teufels

Titel: 0306 - Die Träne des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höllendetektiv!
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen«, erklärte er.
    »Wo haben Sie ihn gefunden?«
    »Ich weiß nicht.« Die Antwort klang patzig. Für uns war sie der Beweis, dass der Makler kein Wort mehr sagen würde, was dieses Thema anging. Er gab sich jetzt verschlossen wie eine Auster.
    »Dieser Höllendetektiv hatte nicht zufällig etwas mit einem Vampir zu tun?« folgerte Mandra Korab. Er dachte dabei an den Vampir-Baron von Tirano, der uns auf die Spur des Steins gebracht hatte.
    »Nein, wieso?«
    »Es hätte ja sein können«, erwiderte ich.
    »Es gibt doch keine Vampire.«
    »Aber Höllendetektive.«
    »Das schon.«
    »Und wie sah dieser Herr aus?« fragte Suko.
    »Ich habe ihn nicht richtig gesehen. Er verschwamm in einem düsteren Grau. Dabei war er völlig unauffällig. Den hätten Sie auf der Straße übersehen können.«
    Er verschwamm in einem Grau! Diese Antwort ging mir nicht aus dem Sinn. So etwas kannten wir doch. Männer in Grau oder graue Männer, die auftauchten und blitzschnell verschwanden, nachdem sie ein Chaos hinterlassen hatten.
    Und manchmal auch Tote…
    Jetzt hatte ich den Faden wieder. Aibon! Jawohl, das waren die Männer in Grau. Sie mußten die Wächter und Aufpasser des geheimnisvollen Landes Aibon sein.
    Suko nickte mir zu. Für mich ein Beweis, daß er ebenso dachte wie ich. Deshalb fragte ich. »Haben Sie den Begriff Aibon schon einmal gehört, Monsieur van Doolen?«
    »Aibon?« wiederholte er. »Nein! Was soll das sein?«
    Ich winkte ab. »Schon gut.«
    »Mehr kann ich Ihnen wirklich nicht sagen, Messieurs«, sagte er und deutete damit an, daß er das Gespräch für beendet hielt.
    »Was werden Sie jetzt machen?« fragte ich und blieb sitzen, trotz van Doolens Aufforderung.
    »Ich rufe einen Arzt an.«
    »Und dann?«
    Er sah mir in die Augen. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen trauen kann, Monsieur Sinclair, deshalb möchte ich über meine weiteren Pläne nicht reden.«
    Lächelnd bekam er von mir die Antwort. »Ich kann mir vorstellen, daß Sie versuchen werden, den Stein wieder zurückzubekommen. Davor möchte ich Sie noch einmal warnen. Es lohnt sich nicht, Monsieur van Doolen, wirklich nicht.«
    »Das habe ich nicht behauptet.« Seine Stimme klang sehr frostig.
    Beide Hände stützte ich auf die Sessellehne. »Es war nur ein Ratschlag von mir. Mehr nicht.«
    »Danke.«
    Auch Suko und Mandra erhoben sich, während der Makler im Ledersessel hocken blieb.
    Wir verabschiedeten uns von ihm mit einem Kopfnicken. Ratschläge hatte ich ihm genug erteilt. Ich glaubte allerdings nicht daran, daß er sich an die Direktiven halten würde.
    Nachdenklich verließen wir das Haus. Als wir die Tür aufdrückten, konnten wir die Stufen der Treppe schon nicht mehr sehen. Alles war zugeschneit.
    »Verdammter Mist«, fluchte Suko. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    Er schüttelte sich. »Den Wagen werden wir wohl freischaufeln müssen.«
    »Was willst du?« Ich grinste ihn an. »Gymnastik in der Nacht - den müden Krieger munter macht.«
    »So müde bin ich gar nicht.«
    »Kommt, es wird Zeit.« Mandra drängte. Er war ziemlich deprimiert.
    Verständlich, denn er hatte seine vier Dolche wieder verloren, von den drei restlichen gar nicht erst zu sprechen. Zwar wußten wir, wo sich die Dolche befanden - nämlich innerhalb des Steins -, aber wir kamen nicht an sie heran. Nur gut, daß Suko die Nerven bewahrt und den Stein van Doolen nicht gezeigt hatte.
    Der Wind war schneidend kalt. Es schneite nicht mehr, doch die Kälte biß in unsere Gesichter. Der Wind hatte zudem gedreht. Er blies mehr aus Norden. Feine Schneekörner wurden von der überall liegenden Schicht hochgewirbelt und in unsere Gesichter geweht. Manchmal bissen sie wie kleine Messer in die Haut.
    Vorsichtig gingen wir dort hinab, wo wir einmal die Treppen gesehen hatten. Erst als unser Gewicht den Schnee eindrückte, spürten wir Stufenkanten unter unseren Sohlen. Ich knickte zweimal um, konnte mich aber fangen.
    Ein Weg war ebenfalls nicht zu sehen. Wir gingen die Strecke zurück, die wir auch gekommen waren.
    Jeder von uns hatte den Kragen seiner Jacke hochgestellt, um sich wenigstens ein wenig vor dem frostigen Wind zu schützen. Von den Ästen und Zweigen der Bäume fiel nasser Schnee. Ich schaute hoch zum Himmel. Er wirkte wie blankgefegt.
    Auch den Mond sah ich. Ein Halbmond, der wie eine gelbe Gondel auf tintenblauem Wasser wirkte.
    Unsere Füße hinterließen tiefe Spuren im Schnee. Bis weit über die Knöchel sackten wir

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