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0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO

Titel: 0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ungelegenheit bereitet."
    „Mister Hagenty!"
    „Es ist so, Sir", stellte der Zweite Offizier betrübt fest. „Ich habe mir erlaubt, ein Stück jenes Kristalls mitzubringen und möchte Sie bitten, es mit an Bord nehmen zu dürfen."
    Phil Hagenty griff mit einer raschen Bewegung zur Seite, noch ehe sich Pen Tunither von seinem Schrecken erholt hatte, und brachte ein fast kinderkopfgroßes Stück des Kristalls vor die Aufnahmeoptik der Bild-Sprech-Verbindung.
    Clark Dentcher begann so unvermittelt zu toben, daß jeder Mann zusammenfuhr. Er schrie geschlagene zwei Minuten und gebrauchte dabei Ausdrücke, die selbst Pen Tunither die Röte ins Gesicht trieben.
    Hagenty schwieg zu all diesen Vorwürfen; sein Blick sah an Dentcher vorbei und war in unbestimmte Fernen gerichtet. Noch immer lag ein leicht erstaunter Ausdruck in seinen Augen.
    Die fast körperlich fühlbare Stille wurde schließlich von Dentcher durchschnitten. Er sagte unnatürlich ruhig: „Ich erlaube auf gar keinen Fall, daß Sie dieses Stück mit an Bord bringen. Werfen Sie das Zeug aus der Schleuse, aber rasch. Ich instruiere inzwischen Leutnant Fallenberg, daß er es mittels Strahlbeschuß vernichtet."
    „Zu Befehl, Sir!"
    Nach Ablauf von zehn Minuten war alles geschehen; die letzten glühenden Gase des zerstrahlten Kristalls verflüchtigten sich im Raum.
    Die Männer des Hangarpersonals begannen mit dem Einschleusen der beiden kleinen Raumschiffe.
    Und damit begann auch der Untergang der OMASO!
     
    4.
     
    Es waren nicht mehr als fünfzehn Minuten seit den letzten Ereignissen vergangen.
    Kommandant Clark Dentcher saß an seinem Schreibtisch mit der polierten Terkonitstahlplatte und versuchte Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
    Vor ihm lagen die Uhr und der schwere Siegelring mit den Initialen seines Namens; sie störten nur beim Schreiben.
    Dentcher sah sich vor das Problem gestellt, eine Funkmeldung an Perry Rhodan aufzusetzen, die zwar alles Wissenswerte in gedrängter Form, aber nichts über die Vorgänge an Bord der OMASO verraten sollte; wenigstens vorerst nicht.
    Später konnte man dann weitersehen.
    Daß er infolge seines eigenmächtigen Vorgehens mit Schwierigkeiten rechnen konnte, war als sicher anzunehmen. Aber, so fand Dentcher, das war jetzt nicht mehr so wichtig.
    Ikarus würde sich nie mehr erheben, dachte er mit einer Spur von Bitterkeit. Ikarus! Etwas war in ihm zerbrochen, seit er sich vor nicht weniger als zwei Stunden über sich selbst im klaren geworden war.
    Er, Dentcher, würde nie mehr ganz so sein, wie er vor diesem Augenblick der Wahrheit gewesen war; er fühlte nicht die leiseste Spur von Bedauern darüber.
    Eine ferne Erinnerung stieg in ihm hoch; zitternd wie erhitzte Luft über glühendes Gestein. Er hatte nicht gewußt, daß sie überhaupt noch existierte.
    E'ugramac: Dritte Welt eines Systems irgendwo im Haar der Berenice.
    E'ugramac: Lagunen, riesige Salzsteppen, endlose Öde, Einsamkeit. Eine Landschaft am ersten Schöpfungstag. Paradies für Naturfreunde. Fegefeuer für Gelangweilte - aber Glückseligkeit für Reiter. Vier herrliche Wochen auf den Pferderücken verbracht. Lagerfeuer und Lieder. Zarte Steaks über glühender Holzkohle. Und Einsamkeit - Einsamkeit, trotzdem Freude.
    Eines Nachts war er aufgewacht unter dem kalten Leuchten der Sterne und hatte geschrieen. Er hatte sich im Traum der Sonne zu nahe kommen und gleich einer lebenden Fackel aus dem Himmel E'ugramacs stürzen sehen.
    Clark Dentcher atmete tief ein, stand auf, ging einige Schritte hin und her, dann setzte er sich wieder an den Tisch; ihm waren einige gute Gedanken zur Formulierung des Funkspruchs gekommen.
    In diesem Augenblick vernahm er ein Rumoren vor der Tür seiner Kabine.
    Da er Order erteilt hatte, ihn auf keinen Fall zu stören, war er ungehalten. Weshalb dieser Lärm? fragte er sich.
    Noch ehe er sich jedoch erheben konnte, glitt das Innenschott zur Seite.
    Bruchteile eines Augenblicks starrte Dentcher erstaunt auf die beiden Männer. Dann kräuselten sich seine Lippen ärgerlich. Er sagte: „Ich kann mich nicht erinnern, Sie, Major Peruton, und Sie, Major Hagenty, hergebeten zu haben.
    Keine Angst! Ich vergesse Sie nicht. Aber ich behalte mir vor, wann ich eine Untersuchung einleite.
    Und jetzt: Raus!"
    Dentchers flache Linke schlug knallend auf die Stahlplatte seines Schreibtisches.
    Die beiden Offiziere der OMASO waren nicht im mindesten beeindruckt von Dentchers Hinauswurf.
    Phil Hagenty trat einen Schritt auf Dentcher zu;

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