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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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bestätigte McLean. »Prima Fischgewässer gibt’s da, wenn Sie sich dafür interessieren.«
    »Ich interessiere mich augenblicklich mehr für den Preis, den Sie mir für Ihren Schlitten machen«, brummte der Narbige. Er warf einen demonstrativen Blick auf seine Armbanduhr, wobei er den schmuddeligen Rand der ehemals weißen Manschette umschlug.
    »Zwei Mille und keinen Cent weniger!« schlug McLean vor. Er hielt einen Augenblick die Luft an.
    Der Narbige betrachtete seinen Partner mit einem mitleidigen Blick. »Sind Sie eigentlich immer so witzig?« fragte er. »Die Kupplung ist im Eimer, an der linken Tür sind schon ein paar Stellen durchgerostet, Öl frißt der Wagen wahrscheinlich gallonenweise, und dann wollen Sie noch zwei Mille dafür haben?«
    »Na gut«, brummte McLean, »sagen wir eben neunzehnhundert. Eine neue Kupplung muß der Wagen wirklich haben, das gebe ich zu, aber die kostet nur ’n paar Dollar, Mann. Neunzehnhundert, ist das kein Angebot?«
    »Ich muß auch an meine fünf Kinder denken!« wehrte der Narbige ab. »Schließlich muß ich an dem Wagen noch ein paar Cent verdienen. Sagen wir also achtzehnhundert.«
    Der Narbige packte seine Brieftasche aus und legte sie auf den Tisch. Der obere Rand eines Banknotenbündels ragte ein kurzes Stück über den Rand hinaus.
    »Schon 10 Uhr!« stellte der Narbige wie entsetzt fest, nachdem er nochmals auf seine Uhr geblickt hatte.
    McLean überlegte einen kurzen Augenblick. Seine Augen waren auf die pralle Brieftasche auf dem Tisch gerichtet. Er ergriff das halbvolle Bierglas und kippte den Rest auf einen Schluck hinunter.
    »Okay!« sagte er dann und knallte das leere Glas auf die Tischplatte. »Achtzehnhundert! Bin einverstanden, obwohl ich weiß, daß es ’n schlechtes Geschäft für mich ist. Aber ich brauche den Zaster. Da bleibt mir nichts anderes übrig.«
    »Okay!« sagte auch der Narbige. »Haben Sie die Papiere?«
    McLean nickte und kramte in seinen Taschen herum. Er brachte einen Haufen von Schriftstücken zum Vorschein und begann, sie zu sortieren.
    »Hier sind sie«, erklärte er und schob dem Narbigen einige Bogen hinüber, während er die anderen wieder in seinen Taschen deponierte.
    Der Narbige prüfte die Papiere kurz und steckte sie dann wortlos ein. Dann nahm er die Brieftasche und entnahm ihr einen Haufen Scheine. Er zählte die vereinbarte Summe ab.
    »Zählen Sie nach!« forderte er McLean auf.
    McLean befeuchtete mit der Zunge die Fingerspitzen seiner Rechten und zählte laut, während er die Scheine vor sich auf die Tischplatte blätterte. »… sechzehnfünfzig, siebzehn, siebzehnfünfzig, achtzehn. Stimmt, Mister! Dann ist ja alles okay!«
    Er streckte seine Hand aus, doch der Narbige übersah sie.
    »Die Schlüssel«, sagte er statt dessen. »Sie müssen mir noch die Wagenschlüssel geben!«
    McLean lachte. »Das hätte ich doch glatt vergessen«, prustete er. »Na, wo sind die Dinger denn?«
    Er kramte in seinen Taschen herum und brachte schließlich die Schlüssel zutage. Der Narbige nahm sie in Empfang und steckte sie ein. Er stand auf.
    »Na, wir trinken doch noch einen auf das Geschäft, oder?« erkundigte sich McLean.
    Der Narbige hatte es auf einmal sehr eilig. »Tut mir leid«, sagte er. »Es ist schon verdammt spät. Ich muß noch ein Stück fahren, bis ich an Ort und Stelle bin. Außerdem haben wir beide schon allerhand getankt. Ich will schließlich nicht noch mit der Polizei Scherereien bekommen.«
    »Na, ’nen kleinen Schluck können Sie doch noch vertragen«, köderte McLean. »Geht selbstverständlich auf meine Rechnung.«
    »Ich muß weg. Schönen Abend noch!« wünschte der Narbige und war schon weg, bevor McLean ein weiteres Wort sagen konnte.
    Der Wirt, der sich mit einem Stück Schnur ein Handtuch vor seinen umfangreichen Bauch gebunden hatte, schlurfte an den Tisch von McLean und fragte:
    »Noch ’n Bierchen?«
    McLean sah ihn fast beleidigt an. »Bier?« fragte er entrüstet zurück. »Bier kommt gar nicht in Frage. Bringen Sie bitte eine halbe Flasche Champagner. Den besten, den Sie haben!«
    »Gute Geschäfte gemacht?« erkundigte sich der Wirt und räumte die leeren Biergläser ab. In die Linke nahm er den übervollen Aschenbecher.
    »War’n sehr gutes Geschäft«, bestätigte McLean. Bevor er fortfuhr, sah er sich vorsichtig um. »Mit fünfzehnhundert habe ich gerechnet«, sagte er dann. »Achtzehn habe ich gekriegt.«
    »Da können Sie ruhig ’ne Pulle genehmigen«, sagte der Wirt

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