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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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etwas mußten die Leute ja schließlich leben, sagte ich mir.
    Der Tankwart zündete gerade seine dritte Zigarette an. Von Pat Wolseley noch immer keine Spur. Ich überlegte mir, daß es einen Hinterausgang geben müßte. Pat Wolseley war wahrscheinlich schon längst über alle Berge.
    Phil stand so plötzlich neben dem Wagen, daß ich zusammenfuhr. Ich klinkte die Tür auf, und Phil stieg ein.
    »Pat Wolseley ist hier auf der Seite nicht herausgekommen«, berichtete ich als erstes.
    »Auf der anderen Seite auch nicht«, sagte Phil mit Bestimmtheit.
    »Woher willst du das denn so genau wissen?« erkundigte ich mich. »Du bist doch wahrscheinlich die ganze Zeit um den Bau herumgelaufen. Außerdem hast du bestimmt fast sechs Minuten gebraucht, bis du über einen Umweg hier auf den Parkplatz gekommen bist.«
    »Es waren fast sieben Minuten«, berichtigte Phil. »Ich bin ein Stück weiter ’runter durch eine Nebenstraße gekommen. Und trotzdem muß Pat Wolseley noch in dem Bau sein, wenn er nicht hier vorn herausgekommen ist. Hinten ist nämlich kein Ausgang.«
    »Verdammt komisch!« entfuhr es mir. »Was tut der Kerl bloß so lange da drinnen? Hast du etwas in Erfahrung gebracht?«
    Phil zuckte vielsagend mit den Schultern. »Nicht viel«, bedauerte er. »Ich habe nur die Lage von dem Kasten geprüft und die Umgebung aufs Korn genommen. Die Garage hat nur diese eine Einfahrt von dieser Seite.«
    »Personenausgang?« unterbrach ich ihn.
    »Nein, gibt es nicht. Auf den anderen drei Seiten, die du von hier nicht sehen kannst, präsentiert sich der Kasten als nackter Betonklotz. In den oberen Stockwerken sind zwar Glasbausteine eingelassen, aber sonst gibt es nicht die geringste Öffnung. Vielleicht haben die auf dem Dach einen Hubschrauber stehen.«
    »Mach keinen Unsinn, Phil«, bat ich. »Keine Verkaufsräume oder kleine Geschäfte, wie man es sonst schon mal sieht?«
    »Nichts.«
    »Dann frage ich mich, was Pat Wolseley macht«, überlegte ich laut. »Daß er schon weg ist, dürfen wir als sicher ausschließen. Er muß noch drinnen sein.«
    »Könnte er nicht verschwunden sein, als wir uns mit den beiden netten Preisboxern an der Auffahrt balgten?« gab Phil zu bedenken.
    Ich schüttelte energisch den Kopf. »Unmöglich«, sagte ich. »Erstens war die Zeit dazu viel zu kurz, und zweitens habe ich den Ausgang fast die ganze Zeit ununterbrochen beobachten können.«
    »Vielleicht repariert er seinen Wagen?« schlug Phil vor.
    »Das könnte natürlich sein, Phil«, räumte ich ein. »Aber ich glaube es nicht von der Stelle! Ich werde mich ser Geschichte sehr viel faul ist.«
    »Meinst du, das Gericht gibt dir’nen Durchsuchungsbefehl?« warf Phil ein.
    »Einen Durchsuchungsbefehl werden wir schon bekommen«, sagte ich.
    ***
    Wir waren am späten Abend da. Wir kurvten zuerst einmal um den ganzen Bau herum. Aus sämtlichen Stockwerken drang Licht durch die Glasbausteine nach draußen. Sonst wirkte das Gebäude wie ausgestorben.
    Den Wagen stellten wir auf dem Parkplatz ab, auf dem wir auch schon am Nachmittag gestanden hatten. Hier unter den anderen Wagen fiel selbst der Jaguar nicht auf. Auch auf dieser Seite des Gebäudes war alles ruhig, wie ausgestorben.
    »Man wird wahrscheinlich nur einen Mann zum Nachtdienst haben«, vermutete ich. »Wahrscheinlich sitzt er in dem Büro neben der Ausfahrt.« Wir trabten zum Büro. Tatsächlich trafen wir einen älteren Mann, der uns, bevor wir etwas sagen konnten, abwimmeln wollte. »Ich kann Ihnen nichts verkaufen«, sagte er mürrisch.
    »Brauchen Sie auch nicht«, gab ich zurück und zeigte meinen FBI-Stern. Dazu legte ich den Durchsuchungsbefehl auf den Tisch.
    »Wir möchten uns bei Ihnen etwas umsehen. Sie haben natürlich das Recht, Ihren Chef zu benachrichtigen und uns auf dem Rundgang zu begleiten.«
    Er zeigte wenig Interesse, das eine noch das andere zu tun.
    »Gehen Sie mal«, sagte er müde.
    Kurz bevor wir an der Einfahrt ankamen, hielt mich Phil am Arm zurück.
    »Müssen wir wirklich die Motorennummern prüfen?« fragte er. »Das wird doch mindestens zwei Stunden dauern, bis wir damit fertig sind.«
    »Sicher«, gab ich zurück. »Die Nummernschilder könnten ja ausgewechselt sein, Phil. Nein, wir machen keine halben Sachen. Wir müssen dem Gericht schon mit handfesten Beweisen kommen.«
    Ich ging weiter. Phil kam hinter mir her. Das erste Stockwerk war nur zur Hälfte beiegt und strafte das Schild unten an der Auffahrt Lügen. Fast zwei Minuten standen wir

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