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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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ihnen fertig.
    Wir kamen unangefochten aus dem Bau. Sobald wir auf der Straße waren, liefen wir langsam. Unser Atem ging noch keuchend, als wir uns erschöpft auf die Ledersitze des Jaguar fallen ließen.
    Im Licht der Innenbeleuchtung sah ich, daß Phil an der linken Hand blutete.
    Mein Freund nahm ein Papiertaschentuch und wischte das Blut ab.
    »Das ist wohl von dem letzten Gangster.«
    »Hast du nqch den Block mit den Autonummern?« ging ich darüber hinweg.
    Phil kramte in seinen Taschen herum. Plötzlich wurde er ganz aufgeregt. Er stieg aus und durchsuchte auch die Hosentasche.
    »Thank Heavens«, murmelte er und ließ sich wieder auf den Sitz fallen. »Hier sind sie. Was machen wir damit?«
    »Die werden wir jetzt noch zum District Office bringen«, erklärte ich.
    »Und dann heben wir den Laden aus?« fragte Phil, und seine Abgeschlagenheit schien auf einmal wie weggeblasen.
    »Wir müßten erst einmal wissen, was der alte Nachtwächter sagt.«
    »Den Überfall kann er doch nicht leugnen«, meinte Phil.
    »Und wenn er behauptet, von einem Überfall keine Ahnung zu haben und alles irgendwelchen Einbrechern in die Schuhe schiebt?«
    »Oh, Jerry. Das wird eine harte Nuß!«
    ***
    McLean trank mit Behagen den letzten Rest des Sekts aus. Er hielt den Kelch schräg gegen das Licht und entdeckte noch einige Tropfen. Er setzte das Glas noch einmal an seine Lippen und ließ auch die allerletzten Tropfen auf seine Zunge kullern.
    McLean stellte den Kelch vorsichtig auf den Tisch zurück, als habe er Angst, das dünne Glas zu zerbrechen. Dann drehte er sich nach der Theke um. Der dicke Wirt war nicht zu sehen.
    »Herr Wirt!« rief McLean laut, und als sich nichts rührte, noch einmal: »Herr Wirt!«
    Die Tür hinter der Theke wurde zurückgeschoben, und jetzt endlich erschien der Dicke.
    »Komm ja schon«, brummte er nicht gerade freundlich, nahm ein Glas vom Bord und öffnete die Tür des Eisschranks. Er holte eine Flasche Bier heraus und ließ die Tür wieder ins Schloß fallen.
    An dem Öffner, der an der Theke angebracht war, entfernte er den Kronenkorken, kam mit dem Glas und der Flasche Bier in der Hand an den Tisch von McLean gewackelt.
    McLean sah ihm verständnislos zu, wie er das Glas vor ihn hinstellte und es bis oben voll Bier goß. Der Mann machte das sehr geschickt. Fester Schaum ragte bis über den Rand des Glases, ohne daß er am Glas entlang ablief.
    »Was soll denn das?« fragte McLean.
    »Ihr Bier, Mister«, brummte der Wirt unfreundlich.
    »Ich hab doch kein Bier bestellt!« protestierte McLean laut. Die anderen Gäste wurden aufmerksam.
    »Sicher haben Sie das Bier bestellt«, beharrte der Dicke.
    »Zahlen wollte ich«, stellte der Rothaarige richtig. »Ich wollte zahlen und dieses Haus verlassen, um ein vornehmeres Etablissement aufzusuchen.«
    »Das haben Sie gesagt«, bestätigte der Wirt ungerührt. »Und dann haben Sie eine Flasche Bier bestellt und mir fünfzig Dollar gegeben?«
    »Ja, sicher«, bestätigte McLean. Er schien jetzt unsicher geworden zu sein. »Aber das mit dem Bier, also, ich kann mich nicht darauf besinnen. Ich trink doch kein Bier, wenn ich vorher Champagner getrunken habe. Das gibt’s doch nicht.«
    »Es ist so. Ich habe mich ja auch gewundert, aber bestellt haben Sie es.«
    »Ist gut. Ich bezahle die Flasche ja«, brummte McLean noch nicht ganz überzeugt. »Bloß trinken tu ich das Zeug nicht mehr. Will mir ja schließlich nicht den Geschmack verderben. Geben Sie mir das Wechselgeld ’raus, ich hab’s nämlich eilig.«
    »Augenblick«, brummte der Wirt und watschelte langsam zur Theke. Auf halbem Weg hielt ihn der Ruf eines anderen Gastes zurück, und der Dicke watschelte zuerst an diesen Tisch und nahm eine Bestellung entgegen. Dann ging er langsam, McLean schien es — gewollt langsam — hinter die Theke und öffnete die Schublade der Kasse.
    Er holte das Wechselgeld heraus, goß in ein Glas Whisky und brachte das Glas erst dem einen Gast und erst dann das Wechselgeld zu McLean.
    Er zählte es laut vor. »Verdammt!« sagte er dann. »Da hab’ ich doch zehn Dollar zuwenig ’rausgeholt.«
    McLean betrachtete den Dicken kopfschüttelnd, als der wieder in aller Gemächlichkeit zurückwatschelte. In diesem Augenblick wurde die Außentür aufgestoßen, und zwei hochgewachsene Polizisten standen am Eingang.
    Teilnahmslos registrierte McLean, daß der eine an der Tür stehenblieb, während der andere an die Theke ging und mit dem Wirt tuschelte. Der Polizist betrachtete

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