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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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anerkennend.
    »Eine halbe habe ich gesagt«, brummte McLean mißtrauisch. »Ich werde ein vornehmeres Etablissement aufsuchen. Ich will dann auch gleich zahlen.«
    Der Wirt schlurfte davon und kam nach kurzer Zeit mit einer kleinen Sektflasche und einem Kelch zurück. Am Tisch öffnete er die Flasche, ohne daß mehr als ein leiser Knall zu hören war, als die Kohlensäure entwich. Er schenkte das Glas voll.
    McLean nahm einen der Scheine, die er vor wenigen Minuten von dem Narbigen bekommen hatte, und knallte die Fünfzig-Dollar-Note mit Schwung auf den Tisch.
    Der Wirt nahm den Schein und legte einen schmalen Zettel an seine Stelle. »Zwölf Dollar achtzig«, sagte er.
    McLean nickte und goß sich einen kräftigen Schluck in die Kehle. Genießerisch schmeckte er das Getränk nach. Der Wirt tappte schwerfällig hinter die Theke und strich den Geldschein glatt, bevor er die Lade der Kasse aufzog.
    Plötzlich stutzte er. Erst warf er einen mißtrauischen Blick auf seinen Gast, dann hielt er den Geldschein ganz nahe vor seine Augen.
    Er stieß die schon halb geöffnete Schublade wieder zu und drehte sich um. Mit einer Behendigkeit, die man dem Dicken niemals zugetraut hätte, verschwand er durch die Tür, die hinter der Theke lag und in die kleine Küche führte.
    ***
    »’runter Phil!« befahl ich leise, aber es klang, als hätte ich durch ein Megaphon gebrüllt.
    Drei Yard war die platte Schnauze des Lasters noch von unseren Gesichtern entfernt. Der Zwischenraum vom Boden bis zum unteren Rand der Stoßstange war klein.
    Das war die einzige Chance, die uns noch blieb!
    Blitzschnell ließen wir uns zu Boden fallen. Wir machten uns so flach, wie es nur eben ging. Wir rückten ganz nahe aneinander, damit nicht einer von uns von einem der Reifen erfaßt wurde.
    Mit einem Schlag wurde mir der Hut vom Kopf gerissen. Ich drückte mich noch fester auf den Boden. Plötzlich merkte ich, wie etwas dicht über meinem Schädel vorbeistreifte. Das mußte die Vorderachse sein.
    Im gleichen Augenblick krachte mit einem unheimlichen Getöse der Laster gegen das Eisentor. Es klang zuerst hohl, wie ein tausendfach verstärkter Paukenschlag. Dann kam ein Klirren und das Bersten von Blech und Stahl.
    »Robben!« schrie ich Phil zu. Der Laster schob sich nach vorn. Die Ladung rutschte. Es mußten schwere Teile sein, denn sie durchstießen die Trennwand zwischen Fahrerkabine und Laderaum. Wie Glas splitterte das Holz weg!
    Und danach hob sich auf einmal die Hinterachse des Fahrzeuges. Wieder kam das dumpfe Getöse, mit der jetzt die Ladung gegen das Tor knallte und durch ihr Gewicht den Wagen hinten ein kleines Stück hochriß. Hierdurch kamen die Vorderräder in bedrohliche Nähe meiner Fersen. Schnell brachte ich mich außer Gefahr.
    Die Bremsleuchten oder Schlußlichter des Lasters brannten und tauchten den schmalen Gang in ein gespenstisch rotes Licht. Ich sah mehrere Gestalten wie durch einen roten Nebel näherkommen.
    Mit verzweifelter Anstrengung kroch ich schnell weiter, denn ich mußte unter den Trümmern des Lasters heraus sein, bevor die Kerle zu nahe an uns heran waren.
    Als ich mit einem Ruck auf die Beine sprang, blieben die Gestalten einen winzigen Augenblick regungslos stehen. Wahrscheinlich hatten sie nicht damit gerechnet, daß wir heil aus dieser Gefahr herauskommen würden.
    »Drauf und durch!« zischte Phil leise und setzte zum Sprung an.
    Ich erkannte, daß das wirklich der einzige Weg war, wenn wir mit heiler Haut davonkommen wollten. Auch ich sprang vor und erwischte den vordersten der Kerle an der Brust. Meine Rechte krallte sich in den Stoff. Mit einem gewaltigen Ruck riß ich den Kerl auf mich zu und wirbelte ihn herum. Er drehte sich einige Male um seine eigene Achse und rollte dann schließlich unter den Laster.
    Der zweite Gangster war jetzt auf der Hut. Mit der einen Hand stützte er sich auf seinen Kumpan, der neben ihm stand, mit der anderen stemmte er sich gegen die Wand des Ganges. Gleichzeitig riß er seinen Fuß hoch und versuchte, meinen Oberkörper zu treffen.
    Ich warf mich zur Seite. Der Tritt ging ins Leere.
    Es gelang mir, wieder nach oben zu kommen. Ich stürmte den Gang hinauf. Phil war mir auf den Fersen.
    Oben wurden wir gleich von vier Mann empfangen. Sie hatten allerdings einen Fehler gemacht! Statt uns an der Stelle zu erwarten, an der die Steigung mit einem Knick in die Waagerechte überging, standen sie ein Stück dahinter.
    Wir konnten sie also sehen und wurden verhältnismäßig gut mit

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