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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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mir eiskalt den Rücken hinunterlief.
    »Wir hätten uns bestimmt getroffen, Spinoza«, sagte ich fest und versuchte, die Worte in leichtem Plauderton zu spredien.
    »Sie haben doch sicherlich einen Durchsuchungsbefehl, nicht wahr?« höhnte Spinoza und richtete seine Waffe genau auf meinen Bauch.
    Krampfhaft überlegte ich, wie ich aus dieser scheußlichen Lage herauskommen könnte. Laut sagte ich:
    »Man braucht nicht in jedem Falle so einen Durchsuchungsbefehl, Spinoza. Dann zum Beispiel nämlich nicht, wenn man jemand auf frischer Tat…«
    »Sie sind mir also endlich hinter die Schliche gekommen. Aber das spielt keine Rolle mehr«, unterbrach mich der Gangster und grinste teuflisch. »Sie werden auf keinen Fall mehr berichten können, was Sie hier gesehen haben.« Langsam hob er die Waffe und richtete sie auf meinen Kopf.
    »Sie werden kaum etwas merken, Cotton«, sagte der Gangster höhnisch. »Eigentlich hatte ich Ihnen einen langsameren Tod gewünscht, aber das Flugzeug nach Südamerika wartet nicht.« Ich sah elektrisiert auf seinen rechten Zeigefinger, der sich langsam krümmte.
    ***
    Das Boot »Angus II« der Küstenwache lag am Ende der kleinen Bucht. Man konnte gerade noch ein kleines Stück von Rickers Island sehen, das mitten aus East Riverwuchs.
    »Guter Liegeplatz zum Faulenzen«, brummte Obermaat Parkinson. Er lehnte an der Reling und starrte tiefsinnig ins Wasser.
    »Ich halte heute auch nicht viel von Arbeit«, gab der andere zurück. »Der Alte aber auch nicht, sonst lägen wir jetzt nicht hier.«
    »Der Alte kann ja sein, wie er will, manchmal möchte ich ihn umarmen«, schwärmte Parkinson.
    »Und dann wieder verwünschen, wenn er uns bei Sturm und Kälte nach draußen hetzt«, sagte der andere gelassen.
    »Na ja, muß auch sein!« räumte der Obermaat ein. »Aber heute hat er eben seinen guten Tag. Und hier den Platz hat er doch prima gewählt. Vom East River her können wir nur schwer ausgemacht werden, und von da oben«, Parkinson lehnte sich zurück und wies auf die hohe Steilküste, die unmittelbar neben dem Boot aus dem Wasser auf ragte, »und von da oben sieht uns erst recht keiner.«
    Parkinson zuckte zusammen. Er legte die Hand über die Augen und stammelte: »Mensch, sieh dir das an! Träume ich oder ist das wirklich ein Auto?«
    »Na klar!« rief der andere. »Der Kerl muß ja verrückt sein!«
    Rund dreihundert Yard von der Stelle entfernt, wo die »Angus II« lag, war die Steilküste etwas flacher. Auf dem nackten Fels wucherten nur an einigen Stellen einige kümmerliche Büschel. Ein blauer Chevrolet rollte den Abhang hinunter, der ganz oben nur sanft abfiel.
    »Da, jetzt kriegt er die Kiste zum Halten!« rief Parkinson aufgeregt.
    Aber im selben Augenblick hatte der Wagen auch schon das Hindernis eines kleinen Strauches überwunden und rollte weiter. Immer schneller ging die Fahrt nach unten.
    »Aus!« konstatierte Parkinson lakonisch, als der Chevrolet die Stelle erreicht hatte, wo der Abhang sehr steil nach unten abfiel. »Los! Sag dem Alten Bescheid! Worauf wartest du noch?« herrschte Parkinson den Mann neben sich an und starrte fasziniert auf den Wagen, der jetzt fast durch die Luft zu fliegen schien.
    Plötzlich überschlug er sich, einmal, zweimal. Er kam wieder auf die Räder und flog dann tatsächlich durch die Luft, bis er rund dreihundert Yard vorab in einer riesigen Fontäne ins Wasser schlug.
    Im gleichen Augenblick schrillte das Alarmsignal auf der »Angus II«. Das Tappen von schnellen Schritten hallte über die eisernen Decks.
    Ein Zittern lief durch das kleine Schiff, als die starke Maschine ansprang. Befehle klangen laut durch die Stille der Bucht. Klirrend spulte das Ankerspill die eiserne Last hoch, die das Schiff an seinem Platz gehalten hatte.
    Genau drei Minuten, nachdem der Wagen im East River versunken war, lag die »Angus II« neben der Unglücksstelle.
    Der Kommandant stand auf der Brücke. »Das Boot mit dem Taucher kann erst in einer Viertelstunde hier sein, Leute«, sagte er laut zu den Männern, die unter der Brücke an der Reling standen und auf die Stelle blickten, an der vor wenigen Minuten der Wagen im Wasser versunken war.
    »Das Wasser hat hier eine Tiefe bis zu zehn Yard. Vielleicht lebt der Fahrer noch. Kann sich unter Umständen nicht befreien. Ganz ohne Gefahr ist es natürlich nicht. Haben wir einen Freiwilligen, der es versucht?«
    Statt einer Antwort riß sich der Obermaat Parkinson seine Uniformjacke herunter. Er streifte auch die Hose

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