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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch meinen Körper.
    Ich hatte nicht einmal die Aktivierungsformel zu rufen brauchen. Das Kreuz reagierte von allein, denn es traf mit der anderen, ebenfalls unsichtbaren Magie unmittelbar zusammen.
    Vor meinem Gesicht explodierte die Welt.
    Für einen Augenblick kam ich mir vor wie in einem Vakuum schwebend. Alles war anders. Ich konnte keine Richtungen mehr bestimmen, fühlte mich schwerelos, sah, Gesichter in einer Helligkeit glänzen und zählte sie unbewußt mit.
    Vier Gesichter.
    Die Erzengel?
    Gütig, weise, auch leicht lächelnd, über allem stehend, und ein Wissen strahlte aus ihren Augen, wie ich es nur vom Seher her kannte.
    Durch all diese Eindrücke vernahm ich den gellenden Schrei. Die Gesichter verschwanden, eine Welt brach zusammen, der Schrei aber blieb.
    Jane Collins hatte ihn ausgestoßen.
    Ich sah sie, als ich wieder alles klar und deutlich erkennen konnte. Sie stand noch immer vor mir, nun allerdings eingeknickt, schweratmend, und näherte sich ruckweise dem Boden.
    Der Schrei drang nach wie vor aus ihrem offenen Mund. Die beiden gefesselten Arme hatte sie schräg vorgestreckt, so daß sie fast den weichen Schneeboden berührten.
    Ein Zittern lief durch ihre Gestalt. Jane drehte den Kopf. Unsere Blicke trafen sich, und sie wollte gehen.
    Das schaffte sie nicht mehr.
    Dabei spielte ihr nicht nur der glatte Untergrund einen Streich, sondern auch die eigene Schwäche.
    Sie kam einfach nicht von der Stelle. Immer wieder rutschte sie nach hinten, während ihr Schreien allmählich abebbte und nur mehr jaulende Laute über die Lippen drangen.
    Jetzt beugte sie sich auch nicht nur nach vorn, sondern versuchte, ihren Körper in die Hohe zu schrauben. Es war ungemein schwierig, denn in ihr schien eine Kraft zu sitzen, die jede Bewegung lahmte. Noch nie zuvor hatte ich Jane Collins dabei so wimmern und klagen gehört wie in diesen Augenblicken.
    Der Druck verstärkte sich. Jane konnte sich nicht mehr halten. Sie fiel so bäuchlings in den pappigen Schnee, wie es mir Sekunden zuvor noch passiert war.
    Erschöpft und auch demoralisiert blieb sie liegen.
    Langsam schritt ich näher.
    Jane hatte ihre beiden zusammengebundenen Arme ausgestreckt. Noch immer hielt sie den Stein in ihrer rechten Hand. Die Finger waren nach innen gebogen, so daß sie den Rand des Steins auch umklammern konnte. Aus ihrem Mund rann der Speichel und tropfte in den Schnee.
    Neben der ehemaligen Detektivin blieb ich stehen. Ein kaltes Lächeln konnte ich mir in diesen Augenblicken nicht verkneifen. In der rechten Hand hielt ich noch immer mein Kreuz. Es schaute mit seiner Vorderseite nach unten, so daß es Jane, wenn sie den Kopf hob, auch ansehen mußte.
    Ihr Blick sagte mir genug. Sie hatte eine grenzenlose Angst vor diesem Kreuz! Ein wenig hob ich die Schultern an. »Tut mir leid, Jane«, sagte ich zu ihr. »Du hast es nicht anders gewollt. Jetzt werde ich den Stein wieder an mich nehmen…«
    »Nein, nein!« Sie keifte die beiden Worte. »Das kommt nicht in Frage. Du darfst so etwas nicht. Die Träne des Teufels ist nicht für dich gemacht, John Sinclair. Auf keinen Fall. Du wirst…«
    Ich ließ sie nicht ausreden, sondern bückte mich tiefer. Wieder überfiel mich der Schwindel, denn die beiden Hiebe hatte ich noch nicht völlig verdaut.
    Was ich nicht für möglich gehalten hatte, geschah. Jane bog die Finger zurück, so daß der Stein jetzt locker auf ihrer Handfläche lag und ich ihn an mich nehmen konnte.
    »Danke«, sagte ich sarkastisch und stellte mich wieder aufrecht.
    Jane legte sich auf den Rücken. Aus ihrer Froschperspektive schaute sie mir zu, wie ich den Stein in der linken Hand hielt. Dabei näherte sich auch mein Kreuz der Träne des Teufels, und die Hand befand sich noch in Bewegung, als ich den gellenden Schrei der Hexe vernahm.
    »Neiiinnnn! Du darfst ihn nicht zerstören! Neiiinnn!«
    Ich fuhr herum. »Weshalb nicht?«
    »Wenn du das tust, Geisterjäger, zerstörst du eine Welt und damit auch deine Freunde!«
    Ich zögerte!
    Jane Collins hatte so deutlich und warnend gesprochen, daß mir nichts anderes übrig blieb, als zu stoppen.
    Ich hielt in der Bewegung inne und schaute die ehemalige Detektivin an.
    Wieder trafen sich unsere Blicke. Diesmal hatte sich der Ausdruck in ihren Augen verändert. Er war warnender geworden, eindringlicher, und ich wurde das Gefühl nicht los, daß Jane Collins nicht bluffte, sondern die reine Wahrheit sprach.
    »Was hast du damit gemeint?« fragte sich.
    »Hast du mich nicht

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