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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir innerhalb der Träne gefangen sind?«
    »Kann doch sein.«
    Mit dem Daumen schabte Suko über seine Haare. »Deine Behauptung ist natürlich ein harter Stoff. Der Stein ist so klein, daß er in eine Handfläche paßt. Wie soll es möglich sein, daß er auf einmal diese immense Weite besitzt?«
    »Schwarze Magie.«
    »Vielleicht.« Suko nickte gedankenverloren und lachte dabei leise auf.
    »Das wäre wirklich kaum begreifbar, wenn wir Gefangene dieses Steins wären. Irre ist das.«
    »Außerdem wären dann noch Wikka hier und meine vier Dolche«, gab der Inder zu bedenken.
    »Stimmt. Ich sage dir was, Mandra. Solltest du recht haben, werden wir die Waffen auch finden.«
    »Das hoffe ich.«
    Nach diesem Gespräch machten sie sich wieder auf den Weg und hatten das kleine Tal auf der Höhe fast umrundet. Sie waren noch winterlich gekleidet, den Temperaturen der Erde angemessen. In diesem Land war es seltsam warm. Vielleicht empfanden sie den Unterschied auch nur so stark, weil sie aus der Kälte kamen. Jedenfalls begannen beide zu schwitzen.
    Fast gleichzeitig knöpften sie ihre Jacken auf.
    Danach machten sie sich an den Abstieg.
    Von den Feuerstellen konnten sie nicht mehr viel sehen. Die Rückwände der Häuser nahmen ihnen die Sicht, aber sie spürten den Rauch, der den Hang noch nach oben getrieben wurde und in ihren Nasen kitzelte. Es stank nach Verbranntem, und auch der Geruch nach Teer oder Pech schwängerte den Qualm.
    Manchmal sahen sie dünne Schwaden in der seltsam grauen, dennoch klaren Luft. Sie trieben an ihnen vorbei und zerflatterten hinter ihren Rücken.
    Die Stille fiel besonders auf.
    Noch immer hatten sie keinen Laut gehört. Die Wesen im Dorf bewegten sich völlig geräuschlos. Keine Schritte, keine Gespräche, als wären es Gespenster.
    Darüber sprachen die beiden in einer kurzen Pause. Sie hatten sich zusammengeduckt und spürten beide die Gänsehaut auf ihren Körpern.
    »Da ist einiges faul«, wisperte Mandra.
    »Möglicherweise sind es die Seelen irgendwelcher Kreaturen«, gab Suko ebenso leise zurück.
    »Dann müßte dieses Land einem bestimmten Herrscher gehören.«
    Suko nickte. »Dem Spuk.«
    »Daran dachte ich auch.«
    Obwohl Mandra aus Indien stammte, einem fernen Land mit einer für Europäer fremden, manchmal unbegreiflichen Mythologie, kannte er sich auch mit den Dingen aus, die John Sinclair und seinen Freunden permanent begegneten. Mandra wurde, wenn es eben ging, stets auf dem laufenden gehalten. Deshalb auch die Frage nach dem Spuk.
    Der Chinese atmete schwer aus. »Wir können uns nur die Daumen halten, daß wir mit dem Spuk nicht auf direkten Konfrontationskurs gehen. Ich habe in letzter Zeit üble Erfahrungen gemacht.«
    »Wie das?«
    »Der Spuk gab John und mir vom Trank des Vergessens einen kleinen Schluck ab. Danach waren wir wie tot. Nein, verzichte, das möchte ich nicht noch einmal erleben. Laß uns lieber weitergehen.«
    »Einverstanden.«
    Mandra und Suko drückten sich wieder in die Höhe und liefen so vorsichtig wie zu Beginn den Hang hinab. Sie mußten schräg gehen, denn an einigen Stellen war er doch ziemlich steil, zudem mit Geröll bedeckt, das sich sehr leicht lösen konnte.
    Entdeckt worden waren sie noch nicht. Jedenfalls hatte sie niemand angerufen, und es waren auch keine Alarmschreie aufgegellt.
    Die beiden schafften die Strecke. Je mehr sie sich dem kleinen Tal näherten, um so besser kamen sie voran, da das Gelände flacher wurde und nicht mehr so dicht mit Steinen bedeckt war.
    Sie erreichten das Dorf.
    Sofort duckten sie sich. Sie fanden auch Deckung hinter dürren Sträuchern, die sie von der anderen Seite des Hanges überhaupt nicht gesehen hatten.
    Für eine Weile blieben sie hocken.
    Vor und neben ihnen tanzte der Widerschein der zuckenden Feuer.
    Hektische Schatten wurden auf den Boden gemalt, wischten vor und zurück, veränderten sich und blieben nie gleich, denn das Tanzen des Feuers schuf stets neue Gebilde.
    Die Freunde hatten sich bei ihrem Abstieg an den Umrissen der größeren Hütte orientieren können. Sie waren praktisch an deren Rückseite gelandet und suchten nach einem Einstieg.
    Stück für Stück tasteten ihre Blicke das dunkle Holz der Rückwand ab.
    Es gab weder Türen noch Fenster, die einzelnen Holzteile schlossen fugendicht.
    »Mist«, murmelte der Inspektor. »Da bleibt uns tatsächlich nichts anderes übrig, als es an der Vorderseite zu versuchen.«
    »Und den komischen Gestalten in die Arme zu laufen.«
    »Möglich.«

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