Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nichts. Sie werden sie noch kennen lernen.«
    »Was ist das für eine Frau?«
    »Eine Hexe.«
    Sein Gesichtsausdruck vereiste. Er schaute Jane direkt an und drehte anschließend den Kopf wieder in meine Richtung. Dabei trat er noch mit dem Fuß auf. »Sie wagen es, mir eine Hexe ins Haus zu schleppen? Reichte nicht eines dieser verdammten Weiber? Ich sehe sie noch vor mir. Schwarz und häßlich. Mit Schlangen, die aus der Stirn wuchsen. Und jetzt ist hier wieder so eine Kreatur…«
    »Regen Sie sich ab, van Doolen«, unterbrach ich den Makler. »Sie müßten doch gerade Verständnis für den Umgang mit schwarzmagischen Wesen haben. Oder nicht?«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Kannten Sie nicht einen gewissen Baron von Tirano?«
    »Klar, den kannte ich.«
    »Gut! Dann wissen Sie sicherlich auch, wer sich hinter dieser Maske des Barons befand?«
    »Nein.«
    Die Antwort kam viel zu schwach, als daß sie glaubwürdig war.
    Deshalb schüttelte ich auch den Kopf. »Erzählen Sie mir nichts, van Doolen. Nur durch den Baron sind Sie überhaupt auf die Spur des Diamanten gestoßen. So war es doch?«
    Er ging einen Schritt zurück, »Woher wollen Sie das überhaupt wissen?«
    »Auch ich kannte den Baron.«
    Der Makler hatte genau zugehört und war über das eine Wort gestolpert. »Kannte?«
    »Ja, mein Lieber, kannte. Der gute Baron ist tot. Er widerstand meinem Kreuz nicht.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Laß dir nichts einreden, Geisterjäger. Der Kerl weiß genau, daß der Baron ein Vampir war.« Das hatte ich nicht gesagt, sondern Jane. Sie war wieder zu sich gekommen.
    Sofort schauten wir sie an. Jane hatte sich in den Sessel gepreßt. Ihr Gesicht war verzerrt. Man merkte ihr an, daß sie noch unter den Nachwirkungen des Schlags litt, aber sie hatte unser Gespräch bereits gehört.
    »Was wollen Sie denn davon wissen?« fuhr van Doolen die Detektivin an und ging einen Schritt auf sie zu. Er hatte eine drohende Haltung eingenommen.
    »Reißen Sie sich zusammen!« sagte ich.
    »Hören Sie auf!«
    »Nein«, erwiderte ich hart. »Ich höre nicht auf. Sie sind der Schlüssel zum Geheimnis des Steins. Ich habe mir vorgenommen, dieses Rätsel zu lösen. Es sind mittlerweile Dinge geschehen, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.«
    »Welche?«
    »Das hat Sie im Augenblick nicht zu interessieren, van Doolen.«
    »Wo ist der Stein?«
    Ich griff in die Tasche und ließ van Doolen dabei nicht aus den Augen.
    Sehr deutlich sah ich seinen fiebrigen Blick. Wenn ich nicht achtgab, würde der Kerl noch durchdrehen.
    Als er den Stein sah, ging durch seine Gestalt ein Zucken. Er hob den Kopf, und die Lippen verzogen sich zu einem breiten, gleichzeitig erleichterten Lächeln. »Ich danke Ihnen, Monsieur Sinclair. Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind, um mir den Stein wieder zurückzugeben.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Wie?«
    »Ich werde ihn behalten.«
    Van Doolen wurde bleich, streckte seinen gesunden Arm aus und stützte sich an einer Sessellehne ab. »Das ist doch nicht Ihr Ernst. Sie können nicht das behalten, was Ihnen nicht gehört. So etwas gibt es nicht, Monsieur.«
    »Und ob es das gibt.«
    »Nein, das erlaube ich nicht. Sind Sie nicht von der Polizei?«
    »Doch.«
    »Ein Polizist stiehlt nicht.«
    »Kommen Sie mir nicht damit«, erwiderte ich kalt. »Das ist kein Stehlen.«
    »Was dann?«
    »Wir könnten es gemeinsam schaffen«, meldete sich Jane. »Ihnen gehört der Stein, Monsieur…«
    »Halten Sie sich raus, Sie Hexe!«
    Jane lachte. »Ich selbst will ihn nicht, sondern Ihnen nur helfen, daß Sie ihn bekommen.«
    Van Doolen überlegte. Er atmete tief ein und aus. In seinen Augen flackerte es. Es war die reine Gier, die ihn überfallen hatte. Man konnte es auch mit dem Wort fanatisch umschreiben. Ja, van Doolen war ein Fanatiker. Sogar ein sehr großer. Wenn es um den Stein ging, dann tat er dafür alles.
    Wie jetzt.
    Nur eine Hand stand ihm zur Verfügung. Es war die linke. Und mit ihr versuchte er, an die Waffe zu gelangen, die ich schon oben in seinem Schlafzimmer gesehen hatte.
    Es war ein kurzläufiger Trommelrevolver, den er eingesteckt hatte.
    Aus der Tasche seines blauen Hausmantels wollte er die Waffe ziehen.
    Aber er war viel zu langsam und unbeweglich. Ich wartete erst einmal ab. Als er die Hand fast wieder herausgezogen hatte, griff ich ein.
    Mein Fußtritt traf ihn in Höhe des Gelenks. Ein sehr harter Schlag, mit dem van Doolen nicht gerechnet hatte. Der Arm wurde nach oben geschlagen.

Weitere Kostenlose Bücher