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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Van Doolen schrie wütend auf und sah zu, wie sich der kleine Revolver selbständig machte und sich in der Luft ein paarmal überschlug, bevor er zu Boden prallte. Auf dem weißen Marmor hörte sich der Aufschlag seltsam klirrend an.
    Zu dritt starteten wir.
    Auch Jane Collins wollte plötzlich die Waffe besitzen. Sie war zu langsam. Bevor sie richtig aus dem Sessel gekommen war, hatte ich den Revolver schon erreicht, packte ihn, drehte mich um und richtete die Mündung auf den herbeieilenden Makler.
    Van Doolen blieb stehen, als wäre er vor eine Wand gelaufen!
    Ich schüttelte den Kopf. »Machen Sie es uns nicht noch schwerer, als es schon ist.«
    Er nickte ein paarmal. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich lächelte ihn kalt an und bedeutete ihm, sich ebenfalls in einen Sessel fallen zu lassen.
    Das tat er auch.
    Ich fand meinen Platz auf einem kleinen Tisch. Er stand so günstig, daß ich beide Sessel im Auge behalten konnte. Den, in dem Jane hockte, und auch den anderen mit van Doolen.
    Der Revolver verschwand nun in meiner Tasche. Den Stein behielt ich in der Hand. »So, Monsieur van Doolen«, sagte ich. »Jetzt will ich mehr über ihn wissen.«
    »Aber ich kann Ihnen nichts sagen.«
    »Lügen Sie nicht! Sie haben von einem Detektiv gesprochen, der Ihnen den Stein besorgt haben soll. Außerdem hat Baron von Tirano…«
    »Ja, das stimmt. Der Baron hat mich erst auf die Spur gebracht«, greinte er, »aber das ist schon alles. Wirklich.«
    »Welche Funktion hat der Stein? Wie kommt es, daß er Gegenstände aufsaugt?«
    »Ich weiß es nicht. Mich interessierte nur der Stein, weil ich Sammler bin.«
    »Das kann ich Ihnen nicht glauben.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Er lügt«, mischte sich Jane ein. »Merkst du denn nicht, daß er nicht die Wahrheit sagt? Er weiß genau, daß dieser Stein aus einer Träne Luzifers hergestellt worden ist und als Zugang zu einer Welt dient, die einmalig ist.«
    »Welche Welt meinst du?« fragte van Doolen.
    »Die der Hexen!«
    Nun erfuhr auch ich etwas Neues. »Die Welt der Hexen also«, murmelte ich. »Gibt es denn überhaupt eine Hexen-Welt?«
    Jane lachte schrill. »Was glaubst du denn? In dieser Welt sind viele zu Hause, das kann ich dir sagen. Es wird geforscht, es werden Experimente durchgeführt, es werden…«
    »Dann können wir der Weit einen Besuch abstatten«, schlug ich vor.
    »Was willst du?«
    »Sie besuchen!«
    Jane begann zu lachen. »Nie, der Stein läßt es nicht zu. Es sei denn, du gibst ihn mir. Dann führen wir das fort…«
    »Nein!«
    »Was willst du dann?«
    Ich schaute auf die Träne des Teufels. Dabei lag sie neben mir.
    Herrlich geschliffen, vom Aussehen her eigentlich völlig harmlos, aber in ihr wohnte eine Kraft, die ich nicht unterschätzen durfte.
    »Nun?«
    Ich hob die Schultern. »Wir müssen einen Versuch wagen.«
    »Dann mach mal«, sagte Jane.
    »Vielleicht… vielleicht kann ich Ihnen helfen«, meldete sich van Doolen plötzlich.
    Ich drehte mich um. »Wieso?«
    »Ich… Ich…« Er geriet ins Stottern. »Ich will ehrlich sein, Monsieur Sinclair. Es gibt ja nicht nur den Stein. Der Baron hat mir etwas anderes gegeben.«
    »Und was ist es?«
    »Ein Buch.«
    »Sie haben es hier?«
    »Ja.«
    »Wenn es für uns wichtig ist, holen Sie es.«
    »Sicher, Monsieur, sicher.« Er nickte und stemmte sich aus seinem Sessel.
    »Aber hüten Sie sich, die Flucht zu ergreifen«, warnte ich ihn. »Es würde sich nicht lohnen.«
    »Das weiß ich.« Gebückt schritt er quer durch die Halle auf die Treppe zu und verschwand nach oben.
    Jane und ich blieben allein zurück. Ich sah das Flattern ihrer Augenlider. »Nervös?« fragte ich.
    »Unsinn.«
    »Scheint mir aber doch so. Du kennst dieses seltsame Buch, nicht wahr?«
    »Möglich.«
    »Was ist es?«
    »Ich habe dir gesagt, daß ich den Titel nicht weiß. Der Baron hatte vieles in seinem Besitz.«
    »Wir lassen uns überraschen.«
    »John, du spielst mit deinem Leben«, sagte sie plötzlich und mit veränderter ruhiger Stimme. »Du greifst in ein Geschehen ein, aus dem ein Mensch seine Finger lassen sollte.«
    »Danke für die Warnung. Seit wann bist du so fürsorglich, Jane? Dir muß doch mein Schicksal egal sein.«
    »Ist es im Prinzip auch. Aber ich werde ebenfalls mit hineingezogen.«
    »Das läßt sich nicht ändern.«
    »O doch.«
    »Und wie?«
    »Indem du das Buch einfach ignorierst. Kümmere dich nicht darum, es ist besser.«
    »Wie soll ich das Rätsel dann lösen? Außerdem muß ich meine Freunde

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