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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte.
    Er drückte ab.
    Still war es geworden. Der Wind wehte ebenfalls kaum, und die klare Winterluft konnte den Abschußknall des Schusses weit tragen. Das Geräusch erreichte auch unsere Ohren und hörte sich an, als wäre ein gefrorener Ast gebrochen.
    Jetzt mußte Jane fallen, falls Suko nicht vorbeigeschossen hatte.
    Sie fiel nicht.
    Dafür geschah etwas anderes. Für einen kaum meßbaren Moment blitzte es in ihrer Handfläche auf, wo sich auch der so wertvolle Stein befand. Ohne es genau gesehen zu haben, wußte ich dennoch Bescheid.
    Der Stein, die Träne des Teufels, hatte die geweihte Silberkugel absorbiert oder geschluckt.
    Diese Tatsache mußten wir akzeptieren. Wir mußten aber auch die daraus resultierenden Folgen anerkennen. Die sagten uns, daß Jane Collins, solange sie den Stein besaß, unverwundbar war.
    Ich schüttelte den Kopf, dachte nicht mehr an die Folgen der Schläge und spürte wieder die beißenden Schmerzen. Ich taumelte. Mandra bemerkte es und fing mich ab.
    »Danke, Mandra!« sagte ich rauh. »Du hast gesehen, was alles geschehen ist.«
    »Natürlich.«
    »Wir kommen gegen sie nicht an!«
    »Wenigstens nicht, wenn sie den Stein hat«, schränkte der Inder ein.
    Da hatte er recht. Dieser Stein war nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Machtfaktor. Jane Collins würde ihn nie freiwillig hergeben. Wir mußten ihn ihr schon mit Gewalt abnehmen. Ob wir dazu in der Lage waren, konnte man mit einem großen Fragezeichen versehen.
    Aber die Schau war noch nicht beendet.
    Jane führte sie weiter. Laut rief sie die nächsten Worte. »Du wolltest mich killen, du Bastard? Da hast du dich geschnitten, sogar verdammt geschnitten. Dieser Stein gibt mir die Macht. Ich werde es dir beweisen. Paß genau auf!«
    Bisher hatte ich nur gehört, zu welchen Dingen die Träne des Teufels alles fähig war. Nun bekam ich es mit den eigenen Augen bestätigt. Er hatte vier Dolche verschluckt und auch Wikka, die Oberhexe.
    Jetzt war Suko an der Reihe!
    Zuerst lief durch die Gestalt unseres chinesischen Freundes ein Zittern.
    Wir sahen, wie sich seine Beine und der Körper bewegten. Auch die Arme hob der Inspektor an. Er öffnete die Hände, als suchte er irgendwo Halt, den es natürlich nicht gab, und Suko, der wirklich nicht der Schwächste war, wurde von den unheimlichen Kräften des Steins gepackt, ohne daß er etwas dagegen unternehmen konnte.
    Die Kraft riß ihn auf Jane Collins zu.
    Es mußte schlimm für unseren Freund sein, denn wir hörten seinen gellenden Schrei laut und überdeutlich durch die klare nächtliche Winterluft hallen.
    Es gab kein Hindernis mehr für ihn, und die Füße wurden dem Chinesen vom Boden gerissen.
    Er schrie noch immer.
    »Mein Gott!« stöhnte ich, ballte die Hände, wollte etwas tun und setzte mich in Bewegung.
    Es waren Schritte, die man mit denen eines Kleinkindes vergleichen konnte. So zögernd, so wankend, als müßte ich erst noch das Laufen lernen. Auch Mandra Korab hatte bemerkt, was ich vorhatte. Er kannte meinen Zustand und wußte genau, daß ich Suko keine große Hilfe sein würde.
    »Ich mache es!« rief er und rannte schon los.
    »Mandra, sei vorsichtig!«
    Er hörte nicht auf meine Warnung. Ich hätte es im umgekehrten Fall auch nicht getan. Wie eine Kreatur zweiter Klasse kam ich mir vor, als ich dem Inder folgte, in einer langsamen Bewegung meinen rechten Arm vorstreckte, um ihn aufzuhalten, was natürlich nicht möglich war.
    Mit Suko spielten Kräfte, die wohl keiner von uns kannte oder erforscht hatte.
    Der Drall und die Bewegung nach vorn waren nicht mehr aufzuhalten.
    Der Chinese torkelte, er wankte, bekam kaum noch Kontakt zum Boden.
    Hin und wieder nur tippten seine Füße auf, ansonsten konnte er gegen die Kräfte des Steins nichts ausrichten.
    Und dann flog er.
    Plötzlich lag er waagerecht, nahm an Geschwindigkeit zu, und sein verzweifeltes Schreien wurde leiser und leiser. Es hallte wie ein verwehender Hauch in meinen Ohren nach, während die Gestalt meines Freundes über der Schneefläche immer stärker zusammenschrumpfte.
    Sie wurde so winzig, daß ich sie kaum noch sehen konnte, und plötzlich war sie verschwunden.
    Der Stein hatte Suko verschluckt!
    Ich stand da und rührte mich nicht. Es war ungeheuerlich, was man mir da vorgeführt hatte. Begreifen konnte ich es nicht. Meine Augen waren aufgerissen. Ich spürte die Feuchtigkeit in ihnen. Es war das Tränenwasser, mit denen sie ausgefüllt waren.
    Keine Chance mehr für Suko. Er war denselben Weg

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