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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehen- und ihr den Vortritt überließ.
    Nach wie vor umklammerten Handfesseln ihre Gelenke. Die aber konnten Jane Collins nicht stören. Sie besaß schließlich den Stein.
    Allein darauf war es ihr angekommen.
    Mit ihm konnte sie mich nicht nur bremsen, sondern auch zu einem Winzling degradieren.
    Noch trennten uns einige Meter. Eine Windbö fuhr herbei und schleuderte feinen Schnee von der Oberfläche in die Höhe. Die einzelnen Körner trafen auch mein Gesicht und prickelten auf der Haut.
    Nein, meine Chancen sahen nicht gut aus.
    Jane blieb stehen. »Was willst du jetzt noch unternehmen, Geisterjäger?« fragte sie mich. »Kannst du überhaupt noch etwas gegen mich ausrichten, oder habe ich gewonnen?«
    Ich wollte ihr nicht widersprechen und antwortete: »Im Augenblick befindest du dich auf der Siegerstraße, Jane. Das erkenne ich an.«
    »Wie schön von dir. Aber aus dem Augenblick ist eine lange Zeit geworden. Ich habe gewonnen, John Sinclair! Darauf mußt du dich einstellen und auch damit abfinden.«
    »Vielleicht…«
    Jane lächelte kalt, »Wir sind uns oft begegnet«, fuhr sie fort. »Ich habe dir immer geraten, dich auf unsere Seite zu stellen. Das hast du nicht getan. Jetzt ist es zu spät. Der Stein wird auch dich vernichten, in sich aufsaugen und dich in eine andere Welt schleudern.«
    »In welche Welt?« fragte ich, ohne die Hexe ausreden zu lassen.
    »In eine dämonische«, erklärte sie. »In eine Welt, wo vieles anders als hier ist. Für Menschen ungeeignet, würde man sagen. In eine Forschungsstätte Schwarzer Magie. Dieser Stein ist der Kontakt zu ihr. Er enthält konzentriert die Kraft dieser anderen Welt, und er kann dir auch zeigen, wie es dort aussieht. Als der Teufel weinte, wurde er geformt.«
    »Asmodis hat geweint?« höhnte ich. »Das kannst du mir nicht erzählen, Jane.«
    »Nein, nicht Asmodis! Ein anderer.«
    »Und wer?«
    »Kannst du dir das nicht selbst erklären?«
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid.«
    »Dann will ich dich nicht länger im unklaren lassen«, erwiderte Jane Collins sicher. »Es war Luzifer, der oberste Höllenfürst. Bei Anbeginn der Zeiten, als der Erzengel Michael ihn in die tiefste Verdammnis stieß, weinte Luzifer Tränen. Etwas von diesem Tränenwasser wurde aufgefangen und zu einem kostbaren Diamanten gemacht. Dieser Stein hier besteht aus Luzifers Tränenwasser. In ihm befindet sich ein Teil seiner Kraft. Der oberste Höllenherrscher, der König über eine gewaltige Schwarze Magie, der Kaiser des Bösen, hat dies als Erbe hinterlassen. Es ist nicht bekannt, wie viele Jahre er verschollen gewesen ist, doch nun haben wir ihn bekommen. Er ist in die Hände gelangt, in die er gehört…«
    »Und woher hat van Doolen von ihm gewußt?« erkundigte ich mich.
    »Durch den Vampir.«
    »Baron von Tirano?«
    »Genau, Sinclair. Die beiden kannten sich. Sie haben sich gegenseitig eingeladen und Feste gefeiert. Van Doolen hörte von Schwarzer Magie. Er war fasziniert davon, und er erfuhr auch von diesem seltsamen Stein. Da er so etwas sammelte, wollte er ihn unbedingt besitzen, Deshalb nahm er Kontakt mit den verschiedensten Größen auf, und es gelang ihm tatsächlich, die Träne des Teufels zu bekommen.«
    »Hat der Höllen-Detektiv nicht für ihn gearbeitet?« hakte ich nach.
    Jane zuckte zusammen. »Du kennst ihn?«
    »Möglich.«
    »Sag die Wahrheit, Geisterjäger!« zischte sie.
    »Zumindest habe ich von ihm gehört«, schränkte ich ein. »Selbst bin ich noch nicht mit ihm zusammengetroffen.«
    Sie lachte. »Das hätte ich auch gewußt und gehört.«
    »Wer ist denn dieser Höllen-Detektiv?«
    »Das hat dich nicht zu interessieren. Du solltest dir nur merken, daß es ihn gibt. Und wer weiß, vielleicht triffst du einmal mit ihm zusammen, was ich mir aber kaum vorstellen kann, denn dieser Stein hier wird dein normales Leben beenden.«
    »Schade, ich hätte gern mit ihm gesprochen.«
    »Du bist und bleibst ein Narr, Geisterjäger. Zwar kann man dein Leben als erbärmlich bezeichnen, aber so leicht wie du würde ich es an deiner Stelle nicht aufs Spiel setzen.«
    »Darüber kann man geteilter Meinung sein.«
    »Bestimmt«, gab Jane zu, »aber nicht über das, was gleich geschehen wird, Geisterjäger. Ich werde die Träne des Teufels auf dich ansetzen, damit sie dich verschlingt. Gib genau acht. Wenn du die Kraft spürst, hast du noch Sekunden Zeit, um am Leben zu bleiben. Mehr aber nicht, John Sinclair, denn ein Mensch wird gegen den Stein nicht ankommen. Denke

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