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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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Straße 812. David Howard ist opiumsüchtig.«
    »Wird besorgt, Jerry.«
    »Ich hoffe, dass ich mich bald wieder melden kann, Chef, aber machen Sie sich keine Sorgen, falls Sie ein oder zwei Tage lang nichts von mir hören. Ich kann nicht mit Ihnen telefonieren, wenn Worth’ Leute um mich herumstehen.«
    »Hals- und Beinbruch, Jerry. Und seien Sie vorsichtig.«
    Vor mir ragten links und rechts die Aufbauten des Piers empor. Einzelne Bogenlampen schaukelten im Wind, der vom Meer kam. Irgendwo heulte die Sirene eines Schiffes. Einmal hallten die Schritte eines Mannes über das Pflaster, aber ich sah ihn in der Dunkelheit nicht. Ich zog mich in den Schatten einer Mauer zurück und wartete.
    Als endlich die Scheinwerfer eines Autos in der schwarzen Schlucht der Lagerbauten aufflammten, nahm ich die Maschinenpistole in die Hände. Ich wusste, dass jetzt alles passieren konnte. Stanley Worth war ein Gangster, dem ein gebrochenes Wort nicht mehr bedeutete als das Schwarze unter dem Nagel.
    Der Wagen rollte näher. Ich erkannte den Cadillac. Der Schlitten verminderte seine Fahrt, stoppte.
    Leise wurde gerufen; »Slade!«
    »Steigt aus!«, rief ich aus der Dunkelheit zurück. »Lasst die Lichter brennen!«
    Sie stiegen aus, zwei Männer. Im Widerschein der Scheinwerfer erkannte ich Worth und seinen Assistenten, den geiernasigen, braunhäutigen Berryl Cross. Ihre Hände wären leer.
    Ich löste mich aus dem Mauerschatten, die Maschinenpistole im Anschlag. Drei Schritte vor den Männern blieb ich stehen.
    »Hallo, Cross. Hast du die Handgranate geworfen?«
    Er gab keine Antwort.
    Worth sagte hastig: »Sie sind alle damit einverstanden, dass du jetzt zu uns gehörst, Slade.«
    »Bleibt uns ja nichts anderes übrig«, knurrte Cross. Plötzlich warf er sich zu seinem Chef herum und schrie: »Verdammt, ich wünsche, ich wäre dir nie begegnet. An der Suppe, die du uns eingebrockt hast, werden wir noch alle ersticken.«
    Es war offensichtlich, dass Stanley Worth’Herrschaft über seine Bande sich dem Ende zuneigte. Ein Gangchef, der versagt, verliert das Vertrauen seiner Leute; schlimmer noch, sie verlieren die Furcht vor ihm.
    »Wir werden uns schon herauswinden«, versicherte Worth, aber es klang alles andere als überzeugend.
    ***
    Das Lagerhaus war eines der kleinsten auf dem Pier. Vorne war eine Art Baracke angebaut, die früher als Büro gedient haben mochte. Jetzt bestand die Einrichtung nur noch aus zwei Tischen und ein paar verstaubten Stühlen.
    Drei Männer warteten in dem Raum auf uns, und einer von ihnen lag auf dem Tisch. Seine Jacke war voller Blut. Er hielt die Augen geschlossen und stöhnte von Zeit zu Zeit.
    Ich kannte die Gesichter. Es waren dieselben Kerle, die an dem Abend so großartig im Sailors Paradise aufmarschiert waren.
    Jetzt sahen sie nicht mehr großartig aus, sondern hatten den Ausdruck gejagter, gehetzter Tiere, die sich umstellt fühlten.
    Ein Gesicht aber fehlte in der Runde, das glatte, ausdrucklose Gesicht Larry Canogans, des Mannes, den ich für den gefährlichsten der Worth-Bande hielt.
    Ich ließ die MP nicht sinken, obwohl keiner der Gangster eine Waffe in den Händen hielt. Nicht weniger als vier Maschinenpistolen lagen in einer Ecke des Raumes.
    »Wo ist Canogan?«, fragte ich. »Habt ihr ihn in einen Hinterhalt gelegt? Soll er mich wegpusten?«
    »Canogan ist nicht hier«, knurrte Cross.
    Ich spielte mächtig den wilden Mann, fuchtelte mit der MP und brüllte: »Von euch darf man keinen aus den Augen lassen. Ich will wissen, wo das Babygesicht ist!«
    Berryl Cross zuckte die Achseln.
    »Rowfield hat ihn zu sich bestellt!«
    »Rowfield. War er hier?«
    Wortlos zeigte Cross auf einen Telefonapparat, derauf einem der Tische stand.
    »Er rief an und verlangte Canogan? Wann?«
    Cross sah an mir vorbei Wörth an.
    »Bei allen Höllen, Stan! Muss ich mich von dem Kerl ausfragen lassen, als stünde ich vor ’nem Gericht?«
    »Ich will’s auch wissen, Berryl. Rowfield hat noch nie mit einem von euch gesprochen, außer mit mir.«
    »Dieses Mal sprach er eben mit Larry. Er rief an, kaum dass wir die Bude betreten hatten. Ich war am Apparat, aber er bestand darauf, Canogan zu sprechen.«
    »Weiter!«
    »Nichts weiter zu erzählen. Du kennst doch Larry. Er nahm den Hörer, lauschte, sagte: ,Okay, hängte ein und ging zur Tür. Ich versuchte, ihn aufzuhalten, er ließ sich nicht stoppen. Alles, was ich herausbekam, war, dass Rowfield ihn bei Sikky zu sehen wünschte.«
    »Wer ist Sikky?«, fragte

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