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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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Stoßgebet sein konnte.
    Nur Sekunden dauerte der Zauber. Noch während ich feuerte, verschwand Canogan wie vom Boden verschluckt.
    Ich hetzte in großen Sprüngen den Gang entlang zu der Stelle, an der er gestanden hatte. Erst als ich sie erreicht hatte, sah ich, dass ein unbeleuchteter Seitengang nach links abzweigte.
    Canogan war in diesen schmalen Schlauch getaucht, und er lieferte mir selbst den Beweis. In der Finsternis blitzte es zweimal bläulich auf. Beide Kugeln zischten nur Handbreit an meinem Kopf vorbei.
    Ich sprang in den dunklen Gang hinein, lief ein halbes Dutzend Schritt, stoppte und lauschte.
    Der Gang warf das Geräusch von Canogans Schritten wie ein Schalltrichter zurück.
    Ich lief weiter. Die Finsternis war absolut. Nicht die Hand vor den Augen konnte ich sehen. Der Gang war so schmal, dass ich mit den Schultern an die Wände stieß.
    Noch einmal lauschte ich. Von Canogan war nichts mehr zu hören.
    Wenn der Kerl in der Finsternis lauerte, hatte er alle Chancen für sich, trotz der Maschinenpistole in meinen Händen.
    Ich lief, langsamer jetzt, weiter. Plötzlich trat mein Fuß ins Leere. Ich stolperte nach vorn, versuchte Halt zu gewinnen, aber es gelang mir nicht. Ich fiel kopfüber eine Treppe aus Steinstufen, die glitschig vom Moder waren, hinunter.
    Im Augenblick, in dem ich stürzte, dröhnten Pistolenschüsse so nahe an meinem Ohr, das ich glaubte, das Trommelfell zerplatze. Aus… zuckte es mir durch das Gehirn, und ich wusste nicht mehr, ob ich stürzte, weil mein Fuß ins Leere getreten war oder weil mich schon eine Kugel erwischt hatte.
    Schwer schlug ich auf die Stufen auf. Mein Finger, der noch am Drücker lag, berührte den Abzugshahn. Die Maschinenpistole spuckte sechs, sieben Kugeln aus und der Rückstoß riss sie mir aus den Händen.
    Ich rutschte und rollte die Treppe hinunter. Instinktiv spreizte ich Arme und Beine, aber erst auf einer Art Podest blieb ich liegen.
    Mein Schädel dröhnte, aber noch gab ich nicht auf. Wie von selbst fand meine Hand den Weg in die Manteltasche und ich zog die Waffe.
    Über mir blieb es still, aber vielleicht konnte ich auch nichts mehr hören. Mit aufgerissenen Augen starrte ich in die Dunkelheit.
    Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten. Als ich für die linke Hand eine Stütze suchte, griff sie ins Wasser, in strömendes, überraschend warmes Wasser, und jetzt nahm ich auch den fauligen feuchten Geruch wahr und begriff, wo ich mich befand.
    Die Kellergänge der unterirdischen Opiumhöhle standen mit einem Kanal des New Yorker Abwässersystems in Verbindung.
    Ich stand auf. Gebückt ertastete ich die Stufen. Ich bemühte mich, die Maschinenpistole zu finden, aber es blieb vergeblich. Wahrscheinlich war die Kugelspritze in das Wasser gerutscht. Es war sinnlos, die Zeit mit Suchen zu vergeuden, solange ich noch die Pistole besaß.
    Ich erreichte die oberste Stufe der Treppe. Rechts sah ich ganz in der Feme einen dünnen Lichtpunkt. Das musste eine der Lampen des beleuchteten Kellerteils sein.
    Von links spürte ich einen kalten Luftzug und glaubte auch ein dumpfes Geräusch zu hören.
    Ich tastete nach links, fühlte keinen Widerstand und begriff, dass hier ein zweiter Gang abzweigte. Canogan musste an dieser Stelle auf mich gelauert haben, und ohne den Glücksfall, dass ich fehltrat und fiel, hätte er mir mit einer Kugel aus nächster Nähe den Schädel zertrümmert.
    Mit einer Hand an der Wand entlangfahrend und in der anderes Slades Kanone schussbereit, ging ich vorwärts. Ich war angeschlagen, aber der Mann, den ich verfolgte, hatte einen Mord begangen. Ich konnte die Verfolgung nicht einfach aufgeben.
    Nach zwanzig oder dreißig Yards endete der Gang in einem Schacht. Von oben fiel ein schwacher Schimmer Licht ein. Ich ertastete Steigeisen, die in der Wand eingelassen waren, und zog mich an ihnen hoch.
    Der Schacht war nicht mehr als zwei Mannslängen hoch, und er endete an einer Abdeckplatte aus Stahlblech, die aber sofort nachgab, als ich dagegendrückte. Sekunden später stand ich auf dem Hinterhof eines Hauses. Durch eine Toreinfahrt erreichte ich eine Straße. Ich erkannte sie wieder.
    Wenn ich mich nicht täuschte, hatten wir sie auf dem Weg zur Opiumhöhle durchfahren. Ich beeilte mich, bog in die nächste Querstraße ein und sah Worths Cadillac am Straßenrand stehen.
    ***
    Ich lief zu der Gasse, die zum Haupteingang der Opiumhöhle führte, und prallte mit Cross, Worths und dem büstenköpfigen Sikky zusammen.
    »Stopp!«,

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