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0307 - In der Lavahölle

0307 - In der Lavahölle

Titel: 0307 - In der Lavahölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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er sich voll den Worten, die dort geschrieben standen.
    Mehrfach stieß er Rufe des Erstaunens aus. Das Studium der alten Schriften hatte ihm ein großes Wissen über die Welt der geheimen Mächte beschert. Und in den Pergamenten, auf denen Rostan, der Wissende, die Berichte über die letzten Tage des hyborischen Zeitalters niedergelegt hatte, standen ebenfalls einige Dinge, die zum besseren Verständnis dieser Schriften beitrugen.
    Was Pater Aurelian jetzt durch die moderne Schreibweise mühelos lesen konnte, war die Herkunft der Dynastie und die Geheimnisse der Machtkristalle.
    Namen tauchten auf, die er aus der griechischen Mythologie kannte.
    Uranos, der älteste Gott, der angeblich den Sternenhimmel erschaffen hatte.
    Und Chronos, sein Sohn, der nach der Sage der Griechen seinen Vater Uranos mit einer Sichel tötete, um ihm die Herrschaft zu rauben. Und schließlich Zeus, der Chronos mit dem Donnerkeil zerschmetterte.
    Vergangene Sagen füllten sich mit Leben. Legenden wurden Wirklichkeit.
    Wie es Tina Berner beschrieben hatte, klang es etwas realistischer. Aber die alte Sage hatte einen wahren Kern.
    Jetzt erkannte Pater Aurelian, was es mit den Felsen von Ash-Naduur auf sich hatte. Die Macht der DYNASTIE konzentrierte sich in jener Welt irgendwo im Universum. Eine Kraftquelle von gigantischem Ausmaß.
    »Zamorra erwähnte die Felsen von Ash-Naduur!« sagte er langsam zu sich selbst. »Eine trostlose, zerklüftete Landschaft mit nacktem Felsgestein. Lavaströme und Säureflüsse gibt es dort. Eine Welt des Todes. Von den Wissenschaftlern der Menschheit unentdeckt, weil sie über Deflektorschirme verfügte. Und ich muß dorthin. Ich bin sicher, daß wir in Ash-Naduur auf unsere Gegner treffen werden. Professor Zamorra muß helfen!«
    Die letzten Worte sagte Pater Aurelian entschlossen. Er erhob sich und ging zum Telefonapparat, der in der uralten Bibliothek völlig deplaziert wirkte.
    Diverse Telefonnummern hatte er sich auf einen Merkzettel geschrieben.
    Seine Hand drehte die Wählscheibe. Er hätte vor Freude fast aufgeschrien, als er sofort nach Frankreich durchkam.
    »Château Montagne!« kam die Meldung durch. »Hier spricht Louis, der automatische Anrufbeantworter. Monsieur le professeur Zamorra und Mademoiselle Duval geruhen, sich außerhalb des Schlosses zu befinden. Wann sie zurück sind, ist nicht bekannt. Sie können jedoch eine Nachricht von beliebiger Länge… !«
    »Ich unterhalte mich nicht mit Robotern!« fauchte Pater Aurelian und legte auf.
    Der nächste Versuch ging nach Deutschland.
    »Hier spricht der automatische Anrufbeantworter. Herr Ewigk ist derzeit abwesend. Sie können jedoch von beliebiger Länge… !« quäkte es aus dem Hörer.
    »Halt den Schnabel, Roboter!« knurrte Pater Aurelian. Er hatte was gegen die allgemein immer weiter fortschreitende Technisierung.
    Natürlich hätte er für Zamorra und Ted Ewigk eine Nachricht hinterlassen können. Doch irgendwie hatte es Pater Aurelian im Gefühl, daß die beiden Freunde bereits für ihn nicht mehr zu erreichen waren.
    Ein Blick in den Spiegel von Saro-esh-dhyn würde ihm Gewißheit geben.
    Die Gestalt Pater Aurelians straffte sich. Die Zeit der Studien war vorbei.
    Jetzt wurden Taten verlangt. Nicht mehr der einfache, hochgelehrte und belesene Mönch wurde gebraucht, sondern der starke Kämpfer für die Macht des Guten.
    Jetzt war die Zeit gekommen, daß die Väter der »Reinen Gewalt« sich offenbaren mußten. Sie mußten ihre Stärke zeigen - in seiner Person.
    Denn er, Pater Aurelian, war der Hochmeister dieses geheimnisvollen Ordens. Wo immer sich die Brüder auf der Welt aufhielten, sie würden ihm auf seinen Ruf alle Energien zufließen lassen, die sie entbehren konnten.
    Schon oft hatte Pater Aurelian während des Kampfes gegen die Macht der Hölle in der Versuchung gestanden, diese Kräfte anzufordern. Doch stets war nur er selbst bedroht gewesen und es wäre eine Verfehlung gegen die Statute des Ordens gewesen, wenn er die Kräfte der Mitbrüder gebraucht hätte, um sich selbst zu retten.
    Doch jetzt stand das Heil der ganzen Menschheit auf dem Spiel. Seit dem Studium dieser uralten Schrift in der modernen Sprache war Pater Aurelian fest davon überzeugt, daß die Invasion der DYNASTIE seine Entscheidung rechtfertigte.
    Die Hölle und der Teufel waren zur Versuchung der Menschheit vom Allerhöchsten eingesetzt worden und hatten ihre Aufgabe im großen Schöpfungsund Heilsplan. Und die Scharen des Höllenkaisers LUZIFER

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