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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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Glauben Sie es oder lassen Sie es bleiben.«
    »Schön, Mr. Forester, ich hoffe in Ihrem Interesse, dass Sie die Wahrheit gesagt haben. Die weitere Prozedur kennen Sie ja. Ich werde dafür sorgen, dass Sie schleimigst dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Er entscheidet über Ihre Freilassung.«
    ***
    Es war Mittag geworden. Allmählich hätte ich jeden meiner Knochen einzeln nummerieren und einordnen können - ich war restlos zerschlagen. Während Phil die Stellung im Hauptquartier hielt, fuhr ich nach Hause.
    Ich ließ den Jaguar vor dem Apartmenthaus am Hudson stehen und fuhr mit dem Lift nach oben. Alles, was ich wollte, waren drei Stunden Schlaf und ein Telefon, das nicht klingelte. Ich hatte gerade meine Wohnungstür erreicht, und den Schlüssel ins Schloss gesteckt, als ein Geräusch am Ende des Ganges mich herumfahren ließ.
    Da stand ein Mann, im zerknitterten Anzug, leicht schwankend. Jetzt stieß er sich von der Wand ab und kam unsicher auf mich zu.
    Es war Paul Morgan.
    Meine Hand zuckte zur Schulterhalfter, aber das war unnötig. Morgan war nicht in feindlicher Absicht gekommen. Er schwankte stark, und ehe er mich erreicht hatte, kippte er vornüber. Ich konnte ihn gerade noch auffangen. Ich sah den großen dunklen Fleck auf seinem Hemd,' und ich sah, dass meine Hände rot von Blut waren.
    »Um Himmels willen, Morgan - was ist passiert?«, rief ich.
    »Er wollte mich umbringen«, stöhnte der Gangster. »Erst mit der Schlange. Dann haben die Indios gemeutert. Das haben Sie noch miterlebt. Die Indios wollten nicht, dass er mich umbringt, auch nicht, als Sie schon fort waren. Sie zwangen ihn, mich laufen zu lassen, genau wie Sie, aber er folgte mir…«
    »Wer ist es?«, fragte ich eindringlich.
    Er schien mich nicht zu hören. Sein Atem ging stoßweise. Die Farbe seines Gesichts war gelblich weiß, es war deutlich, dass er am Ende seiner Kräfte war.
    »Ich wusste, dass er hinter mir her ist«, flüsterte er. »Ich ging los, zu Ihnen, Cotton. Sie hätten mir Schutz geben können, er ist ein Teufel, aber Sie können es mit ihm aufnehmen.«
    »Wie heißt Ihr Boss?«
    Er gab keine Antwort auf diese Frage.
    »Unten in der Union Road erwischte er mich, vom fahrenden Auto aus mit einer Maschinenpistole, er dachte, ich sei tot. Aber ich bin nicht tot. Ich kroch weiter, bis hierher. Ich muss Ihnen noch was sagen, bevor ich…«
    »Was?«
    »Bevor ich sterbe.«
    »Unsinn, Morgan«, sagte ich. »Ich hole sofort einen Arzt. Sie haben es bisher geschafft. Sie werden es auch weiter schaffen.«
    »Zwecklos«, keuchte er. »Mir kann keiner helfen. Ich will auch keinem helfen. Was ich Ihnen sage, tue ich nicht für Sie, Cotton. Ich tue es, weil ich dem Kerl eins auswischen will.«
    »Geben Sie mir den Namen.«
    »Name«, wiederholte er tonlos. Die Frage schien nicht zu ihm vorzudringen. Offensichtlich war er schon Stunden hier, und in der Zeit hatten sich bestimmte Dinge in ihm festgefressen, die er loswerden wollte.
    »Sie müssen nach Mexiko«, sagte er plötzlich, und sein Blick wurde lebendig. »Am zwanzigsten müssen Sie dort sein. Die Gangster planen, ein Schiff zu überfallen und auszurauben - am zwanzigsten Mai. Das Schiff heißt Cuba II, Dabei können Sie sie schnappen. Haben Sie alles richtig verstanden, Agent. Cotton?«
    »Ich habe alles verstanden«, sagte ich. »Wir lassen die Bande hochgehen, seien Sie unbesorgt, Morgan. Aber geben Sie mir um Himmels willen den Namen des Anführers. Wer ist es? Wer ist der Boss der Bande?«
    »Der Boss?« Ein Ausdruck angespannten Nachdenkens erschien auf seinem Gesicht. »Mexiko, Cotton. Sie müssen nach Mexiko.« Wenige Sekunden später war er bewusstlos. Ich rief sofort unseren Arzt.
    ***
    Morgan starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Wie der Doc feststellte, war er von drei Kugeln getroffen worden. Es war ein Wunder, dass Morgan so lange noch gelebt hatte, um mir seine Geschichte zu erzählen. Der menschliche Wille vollbringt manchmal unglaubliche Leistungen, wenn eine kräftige Triebfeder dahintersteckt, und eine der kräftigsten wohl ist der Hass. Er hatte Morgan zu dieser unglaublichen Gewaltleistung angespomt.
    Ich fuhr wieder ins Hauptquartier und diktierte meinen Bericht auf Tonband. Dann ging ich mit meinen Ergebnissen zu Mr. High.
    »Cuba II«, sagte der Chef nachdenklich. »Überfall auf ein Schiff - klingt ein bisschen abenteuerlich.«
    »An diesem Fall ist eigentlich alles abenteuerlich. Und ich sehe nicht ein, warum der sterbende Morgan nicht die Wahrheit

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