0307a - Marionetten des Satans
Queens Ellery.«
»Jetzt bin ich aber gespannt«, sagte ich.
»Am Steuer saß ein Mann - reisefertig und mit gepacktem Koffer. Wissen Sie, wer es war?«
»Sie machen es ziemlich spannend.«
»Glen Forester«, sagte der Chef. »Wir haben ihn festgenommen. Er sitzt in einer Zelle. Kommen Sie herüber, dann können Sie mit dem Verhör beginnen.«
***
Der Anwalt war ein junger, elastisch wirkender Mann. Er hatte volles Haar, ein sonnengebräuntes Gesicht und sah aus wie ein ehemaliger Rugbyspieler. Man hatte ihn in mein Büro gebracht und wie zu erwarten war, ging er sofort zum Angriff über.
»Das werden Sie bereuen, Agent. Cotton. Sie haben nicht die geringste gesetzliche Handhabe, mich zu verhaften. Ich werde Sie in voller Höhe schadenersatzpflichtig machen.«
Ich lehnte mich ungerührt in meinen federnden Ledersessel zurück.
»Sie sind nicht der Einzige, der die Gesetze kennt, Mr. Forester. Die Voraussetzungen, unter denen wir zu einer Festname berechtigt sind, kennen wir mindestens genauso gut. Sie haben nur eine Chance, wenn sie hier ’rauskommen wollen. Sagen Sie die Wahrheit.«
»Wahrheit«, schnappte er wütend.
»Wir können auch das Wort Geständnis verwenden.«
»Ich bin nicht verpflichtet…«
»Geschenkt. Sie brauchen keine Fragen zu beantworten, aber wenn Sie es tun, haben Sie nur Vorteile, das heißt, wenn Sie unschuldig sind. Also empfehle ich Ihnen, es mal mit der Wahrheit statt aller juristischen Winkelzüge zu versuchen - das wäre doch mal etwas Neues.«
»Werden Sie nicht unverschämt.«
»Wo waren Sie in der vergangenen Nacht?«
»Das geht Sie einen…«
»Wir wollen doch keine Schimpfwörter im Protokoll haben. Also wo waren Sie?«
»Ich verweigere die Aussage.«
»Ihr gutes Recht. Sie waren nicht zufällig im Manhasset House?«
»Ich bin seit Wochen nicht mehr da draußen gewesen.«
Phil trat ein. Er brachte einen getippten Bogen, den er vor mir auf den Tisch legte. Ich warf einen kurzen Blick darauf und sah dann Forester an.
»Gelogen.«
»Woher wollen Sie das wissen?«
Ich wies auf den Zettel.
»Man hat soeben Ihre Prints identifiziert. Sie befanden sich auf dem Plattenspieler im Manhasset House. Und das Gerät wurde letzte Nacht bedient. Ich wiederhole meinen Rat: Versuchen Sie es doch mal mit der Wahrheit. In jedem Fall erreichen Sie dadurch ein gutes Verhandlungsklima.«
»Fahren Sie zur Hölle«, sagte er grob.
»Also dann anders: Was für einen Wagen fahren Sie?«
»Das wissen Sie wahrscheinlich selber. Einen Bentley.«
»Baujahr 1950.«
»Stimmt auffallend. Ich sehe keinen Grund, das abzustreiten.«
»Aber Sie streiten ab, letzte Nacht in Manhasset House gewesen zu sein?«
»Ja.«
»Sie streiten auch ab, mich überfallen zu haben und im Manhasset House einen Mordversuch auf mich unternommen zu haben.«
Er starrte mich an - ungläubig, überrascht.
»Was sagen Sie da? Mensch, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
Es klang echt - beinahe echt. Aber da waren die Fakten, eindeutig wie ein Zahlungsbefehl.
»Mr. Forester«, sagte ich ungeduldig, »Sie fahren einen alten Bentley, ein Modell, von dem es in ganz Amerika vielleicht hundert Exemplare geben mag. In genau einem solchen Wagen wurde ich heute Nacht gefahren. In Ihrem Haus, dem Manhasset House, wurde der Mordanschlag auf mich unternommen Wir wissen, dass die Atropos heute früh vor der Küste kreuzte, um die Gangster aufzunehmen, und genau in diesem Augenblick schnappen wir Sie in einem Boot, reisefertig und genau an der richtigen Stelle. Nicht genug damit, waren Sie in der vergangenen Nacht nicht in Ihrer Wohnung. Ich würde gern wissen, was Sie an meiner Stelle bei einer solchen Menge erdrückenden Beweismaterials täten?«
Er hatte sich gespannt vorgebeugt Der Ausdruck des Ärgers war von seinem Gesicht gewichen.
»Erzählen Sie mal genau, wie das vergangene Nacht war«, sagte er.
»Damit Sie sich in der Zwischenzeit eine gute Geschichte ausdenken können. No, Forester, Ihre Tricks kenne ich. Ich möchte von Ihnen wissen, was Sie vergangene Nacht getan haben, und wenn Sie mir nicht eine Geschichte erzählen, die Hand und Fuß hat, sorge ich dafür, dass Sie eingesperrt bleiben. Also los.«
Ich wartete. Ich sah, dass er mit sich kämpfte, aber ich wusste nicht, ob es echt war oder ob er sich nur eine gute Geschichte ausdachte. Schließlich sagte er: »Okay, Cotton, ich sehe ein, dass Sie die Trümpfe in der Hand haben. Ich bin Anwalt, ein guter Anwalt sogar, und ich weiß, wann ich
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