Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
Vom Netzwerk:
Verkehr; das Geräusch war durch die dicken Scheiben nur als fernes Brausen zu hören.
    »Es hätte durchaus seinen logischen Sinn, dass die Bande zum Abschied Forester verdächtigt«, sagte Mr. High. »Die Tatsache, dass er in Armalite verliebt war, legt ja so etwas geradezu nahe.«
    Ich nickte.
    »Kein echter Verbrecher lässt eine Gelegenheit aus, die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken.«
    »Forester hatte nun den Bentley gestern beim Kundendienst, in einer Spezialwerkstatt. Dort wurde der Meilenstand auf dem Tachometer genau registriert. Dann gab er uns genau an, welche Strecke er gefahren war. Sie kennen doch diese kleinen Geräte, mit einem Rad und einem Umdrehungsmesser. Damit sind wir die Strecke auf der Landkarte nachgefahren und haben gemessen, wie viel Meilen es sind. Dann haben wir überlegt, welche Strecke der Tacho anzeigen müsste, wenn wir die gefahrenen Meilen der Gangster dazu rechnen - also einmal Queens Ellery - New York, dann New York - Manhasset House und dann Manhasset House bis Queens Ellery. Die so gewonnene Zahl haben wir mit dem Tacho verglichen, und sie stimmte bis auf eine Meile überein. Außerdem waren am Lenkrad sämtliche Fingerabdrücke sorgfältig entfernt, was ebenfalls nicht dafür spricht, dass Forester selbst den Wagen fuhr. Seine Geschichte erklärt demnach die Tatsachen so gut, dass wir ihn laufen lassen mussten.«
    Ich nickte.
    »Und auf die Idee ist er ganz allein in der Stille seiner Zelle gekommen?«
    »Ja, nach einer halben Stunde hatte er es ausgeknobelt. Ich sage ja, der Bursche kennt die Branche und weiß, worauf es ankommt.«
    »Es besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, dass es ein abgefeimter Trick ist. Aber dann hätte er eine Menge vorherplanen und immer den Fall im Auge behalten müssen, dass alles schiefgeht - und das gibt es ja überhaupt nicht.«
    Mr. High nickte.
    »Wir müssen uns damit abfinden -Forester scheint unschuldig zu sein.«
    Der Chrysler rauschte eine Auffahrt empor und stoppte vor einem prächtigen Wappen, das einen Adler zeigte, der eine sich windende Schlange im Schnabel trug. Darüber wehte die grün-weißrote Flagge. Es war das mexikanische Konsulat; wir waren da.
    ***
    Senor Rodriguez war klein, hatte geöltes schwarzes Haar und ein Bärtchen auf der Oberlippe. Er sah genau so aus, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Er begrüßte uns im Arbeitszimmer des Konsuls, einem großartig eingerichteten Raum, und stellte sich als Abteilungsleiter der Staatspolizei im Range eines Colonel vor.
    »Diese Geschichte mit den Rojos beunruhigt uns schon seit geraumer Zeit«, sagt er. »Es ist ein friedlicher Stamm von Haus aus - oder besser, er war es. Aber in letzter Zeit häuften sich dort die Kapitalverbrechen. Allein in den letzten beiden Monaten geschahen drei Morde. Dabei ist Mord ein Delikt, das unter den Indios so gut wie unbekannt war. Wir beobachteten auch ein starkes Vordringen des Schlangenaugenkultes und zwar in seiner unerfreulichen Form. Solange es nichts als ein bisschen Hokuspokus ist, stört es keinen Menschen, aber wenn sie anfangen, sich umzubringen, wird die Sache ernst. Wir hatten schon frühzeitig den-Verdacht, dass Ausländer die Indios auf wiegeln…«
    »Aber Sie wussten nichts Konkretes?«, fragte Mr. High.
    Rodriguez schüttelte den Kopf.
    »Bei uns in Mittel- und Südamerika gärt es immer. Und dass einzelne Bevölkerungsteile aufgewiegelt werden, ist auch nichts Neues. Entscheidend ist nur das Ziel. Hier bei den Rojos ging es nicht um Politik - soviel stand fest. Blieb also nur Verbrechen. Aber was war geplant? Wozu wird ein ganzer Stamm im Grunde harmloser Indios gebraucht? Das ist die, Frage, die ich nicht beantworten konnte. Ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können.«
    Mr. High sagte langsam: »Wir haben die Aussage eines Mitgliedes der Bande, wonach am zwanzigsten Mai ein Schiff namens Cuba II überfallen werden soll. Sagt Ihnen das etwas?«
    Rodriguez war ein schlechter Schauspieler. Er riss die Augen erst auf, dann kniff er sie zusammen und dann sagte er: »Nein, ich glaube nicht. Aber ich kann das feststellen, wenn Sie wollen? Was wissen Sie noch von dieser Geschichte?«
    Der Summer auf dem barocken Schreibtisch des Konsuls ging, und die Sekretärin meldete sich über den Lautsprecher.
    »Hier ist ein Telefongespräch für Mr. High vom FBI-Hauptquartier - dringend.«
    »Stellen Sie es durch«, sagte Rodriguez und gab Mr. High den Hörer. Ich beobachtete den Chef, wie er mit seinem konzentrierten,

Weitere Kostenlose Bücher