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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war schneller als der andere. Sie behielten samt und sonders die Geschwindigkeit bei. Für mich waren ihre Bewegungen beinahe provozierend langsam, als würden sich die Sendboten einer fremden Magie bewußt die Zeit nehmen.
    »Ich gestehe ein, John, daß ich ratlos bin«, sagte Sir James.
    »Vielleicht können wir nur noch beten.«
    »Mal sehen…«
    Ein Austin, war doch nicht so geparkt, daß er den Steinen entgehen konnte. Wenn die drei weiterrollten, würde einer von ihnen das Auto zumindest berühren.
    So geschah es auch.
    Der Stein bekam plötzlich Kontakt. Wir hörten kein Geräusch, aber der Wagen verschwand zur Hälfte. Bei der nächsten Umdrehung sahen wir sie verkleinert im Innern des Steins.
    Einfach geschluckt…
    »Unfaßbar!« hauchte Sir James. »Und so ist es auch den Menschen ergangen. Man kann es kaum glauben.«
    Da gab ich meinem Chef recht. Aber wir hatten es mit eigenen Augen gesehen, es gab nichts daran zu rütteln, und die Felsen dachten überhaupt nicht daran, ihre Umdrehungen zu stoppen. Sie setzten den Weg unbeirrt fort.
    »Wir müssen etwas tun!« murmelte Sir James gedankenverloren.
    »Nur was, das ist die Frage.«
    »Ich werde mich ihnen stellen!« erklärte ich.
    »Sie, John?«
    »Sehen Sie eine andere Chance?«
    »Nein, aber…«
    »Kein aber, Sir. Sie haben selbst gehört, daß es sich in dem Testament auch um einen Geisterjäger dreht. Und an einen Zufall möchte ich nicht mehr glauben. Das war alles Berechnung.«
    »Wenn Suko wenigstens schon mit Jane hier wäre«, sagte mein Chef.
    Ich lachte bitter. »Wenn Sie sich auf Jane Collins verlassen, dann sind Sie verlassen.«
    »Scheint mir auch so.«
    »Okay, Sir«, sagte ich. »Wir haben lange genug geredet. Ich muß handeln.«
    Der Superintendent versuchte noch, mich zurückzuhalten. »Was versprechen Sie sich davon?«
    »Die Rettung der anderen.«
    »Und Ihren Tod?«
    »Das ist nicht sicher.«
    »Ich kann Sie also nicht umstimmen?«
    »Nein.«
    »Dann gehen Sie jetzt!« Die Stimme meines Chefs klang kratzig.
    Zum erstenmal seit langem erlebte er einen Einsatz wieder so hautnah mit.
    Vor mir lag eine geräumte Straße. Nicht von Schnee und Eis, deshalb mußte ich mich auch so vorsichtig bewegen, um nicht auszurutschen und in einen Nachteil zu gelangen.
    Sehr langsam bewegte ich mich auf die Straßenmitte, zu. Kleine Schritte machte ich nur. Manchmal verschwand der Belag unter Eisbuckeln, die zu gefährlichen Rutschfallen wurden.
    Noch einen Blick warf ich zurück.
    Sir James war verschwunden. Vielleicht wollte er die nächsten Minuten nicht miterleben.
    Auf der Straßenmitte blieb ich stehen. Ich hatte mich so gedreht, daß ich dem Yard Building meine Frontpartie zeigte. Unter Umständen war das Gebäude das letzte Bild, das ich im Leben sah. Die Menschen hatten sich nicht aus dem breiten Eingang zurückgezogen. Noch immer standen sie da und starrten.
    Schräg peitschte der Wind den dünnen Schneefilm über die Straße.
    Deshalb sah ich die Gesichter der Zuschauer nur mehr als verschwommene blasse Ovale.
    Ich spürte auch nicht die Kälte des feinen Schnees. Ich hatte allein nur Augen für die Steine.
    Von links her rollten die beiden an. Sie nahmen nicht die gesamte Breite der Straße ein. Zwischen ihnen befanden sich noch größere Lücken. Die drei nebeneinander prallel rollenden Felsen jedoch ließen mir keinen Platz mehr auf der Straße.
    Da mußte ich schon über die Gehsteige laufen, wenn ich flüchten wollte.
    Immer stärker schrumpfte die Distanz zusammen. Es waren nur mehr wenige Yards rechts und links, die mich von den Steinen trennten. Die Chance, ihnen auszuweichen, wurde auch immer geringer.
    Ich tat etwas, das in meinen Augen sehr wichtig war. Vor all den Zuschauern holte ich mein Kreuz hervor, streifte die Kette über den Kopf und behielt das Kruzifix in der Hand.
    Wenn es eine höllische Magie war, dann konnte es mir vielleicht gelingen, die Steine zu stoppen. Schließlich hatte Jane es auch geschafft.
    Ich aber hatte Pech.
    Obwohl ich mein Kreuz einmal gegen die zwei und dann wieder gegen die drei Steine hielt, geschah nichts.
    Der wertvolle Talisman reagierte nicht einmal. Er leuchtete weder an den Enden auf, noch bekam er eine Aura.
    Und Hexenkräfte besaß ich nicht.
    Allmählich bekam auch ich Angst. Da standen zahlreiche Menschen in der Nähe, und niemand konnte mir helfen. Ich schaute die Steine an.
    Wie Berge kamen sie mir vor, als sie näher und näher walzten.
    Jede Umdrehung brachte mich dem Ende ein Stück

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