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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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die Lampe ein- und ausgeschaltet werden soll.«
    »Tolle Erfindung. Aber ich finde es keineswegs sonderbar, dass Yvonne Winter einen solchen Wächter besitzt.«
    »Eigentlich ist daran auch nichts Sonderbares, aber…«
    »Jetzt ist bei mir der Groschen gefallen, Fletcher«, sagte ich. »Ihr Tipp war gut. Daran kann etwas sein.«
    Ich wechselte noch ein paar Worte mit meinem Kollegen, um mich davon zu überzeugen, dass er das Gleiche meinte wie ich. Dann legte ich auf.
    »Es besteht folgende Möglichkeit«, sagte ich zu Phil, nachdem ich ihm von dem Zeitschalter in Yvonne Winters Wohnung erzählt hatte. »Die Winter ist an jenem Abend, als sie mich in meinen Buick setzte, im Moonbeam gewesen, um irgendein übles Geschäft zu tätigen. Dabei hat sie irgendwie Verdacht geschöpft oder bemerkt, dass ihre Partner sie aus dem Weg räumen wollen. Der einzige Weg, um sich zu retten, war der zu meinem Wagen. Sie kletterte in meinen Buick, um die Gewähr zu haben, nach Hause gebracht zu werden. Sie hoffte, dass ihre Feinde sie dann nicht behelligen würden. Das traf auch zu. Sie musste natürlich einen Grund angeben, um in mein Auto zu steigen. Sie erzählte mir die Geschichte von diesem Walter Rutman. Und dass er Mabel Brown ständig belästigt habe und mit Lester Brown Streit gehabt hatte.«
    Phil schnalzte mit den Fingern. »Das erklärt auch das sonderbare Auftauchen der beiden Namen. Einmal bei Sabatino und zum anderen als angeblicher Rowdy im Fall Brown.«
    »Richtig. Vermutlich hängt Yvonne Winter in der Falschgeld-Affäre mit drin, wird zurzeit von Walter Rutman, der sehr gut der Chef sein kann, bedroht. Sie versucht, ihn auszuschalten, indem sie mir seine Adresse gab. Sie musste es natürlich unter einem Vorwand tun. Also bezichtigte sie jenen Rutman als des Mordes an Brown verdächtigt. Entweder ist die ganze Story von Mabel Browns Belästigung eine Erfindung von Yvonne Winter. Oder sie gab dem - wahrscheinlich recht harmlosen Burschen, der Mabel Brown nachstellte - einfach den Namen Rutman, damit wir einen Grund hatten, ihn aufzusuchen. Dass er zu den Falschmünzern gehörte, konnte sie ja nicht zugeben, ohne sich selbst zu belasten.«
    »Alles schön und gut«, meinte Phil. »Ich kapiere aber immer noch nicht, warum der Zeitschalter…«
    »Pass auf«, sagte ich. »Als ich in jener Nacht mit Yvonne Winter vor dem Haus stand, brannte in der Wohnung Licht. Sie machte mich darauf aufmerksam und meinte, es sei jemand in ihrer Wohnung. In Wirklichkeit wusste sie, dass das Licht vom Zeitschalter herrührte. Sie log, weil sie mich als Schutz mit hochlotsen wollte. Sie fürchtete, dass sich jemand in ihre Wohnung eingeschlichen haben könnte. Das traf ja auch in etwa zu. Nur wartete der Bursche, der sie umbringen wollte, nicht in der Wohnung, sondern auf der Treppe.«
    »Hm.« Phil schnitt ein nachdenkliches Gesicht. »Es klingt reichlich fantastisch, aber nicht unmöglich.«
    »Keineswegs.«
    »Das hieße aber, dass jener rothaarige Bursche, der sie erwürgen wollte, den wir als Rutman kennen und der vermutlich alle vier Morde auf dem Gewissen hat, dass jener Kerl zu den Falschmünzern gehört. Vielleicht ist er sogar der Boss.«
    »Dann hätten wir auch endlich ein vernünftiges Motiv für den Anschlag auf die Winter.«
    Phil öffnete den Mund, um etwas zu erwidern. Aber in diesem Augenblick schrillte das Telefon.
    Ich nahm den Hörer ab. Ich erwartete die Stimme der Telefonistin zu hören, die den Nachtdienst versah.
    Aber es war eine Männerstimme. Sie klang aufgeregt und heiser.
    »Mister Cotton, hier spricht der Nachtportier. Bitte, kommen Sie sofort in die Halle. Hier ist eine Frau, die Sie sprechen möchte. Ich glaube, sie ist verletzt.«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und rannte aus dem Zimmer. Phil hatte jedes Wort mitbekommen, da er während des Gesprächs neben mir stand. Er folgte mir auf dem Fuße. Da der Lift besetzt war, hetzten wir die Treppen hinab.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis wir in der Empfangshalle ankamen. Sie war fast dunkel.
    Nur in der Portiersloge brannte eine Lampe mit einem grünen Schirm.
    Hinter seinem Pult hockte der Portier und starrte mit entsetzten Augen auf die Frau. Sie lag auf dem Teppich.
    Als ich mich zu ihr niederbeugte, öffnete sie noch einmal die Augen.
    Sie versuchte, etwas zu sagen. Aber es gelang ihr nicht mehr. Sie blickte mich an. Ihre Lider flackerten. Dann erlosch ihr Blick von einer Sekunde zur anderen. Langsam richtete ich mich auf.
    Phil stand

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