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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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gefesselt sei.
    Ich überflog die restlichen Briefe. Es stand nichts darin, was für uns interessant war. Der letzte Brief stammte von Gregor Looses Mutter. Sie teilte Yvonne mit, dass ihr Sohn gestorben sei.
    »Sieh dir das an«, sagte Phil und reichte mir eine Ledermappe, in der ein halbes Dutzend Zeitungs- und Illustriertenausschnitte lagen. Es waren Artikel und Bilder über Schönheitswettbewerbe.
    Auf einem der Zeitungsbilder waren zehn Schönheitsköniginnen abgebildet. Sie hatten sich gewaltig in Positur gestellt und lächelten in die Kamera. Ich betrachtete die Gesichter. Eins davon kam mir bekannt vor. Aber im Augenblick konnte ich mich nicht daran erinnern, wo ich die Frau schon einmal gesehen hatte.
    Ich nahm die beiden anderen Fotos und studierte die Gesichter. Die schlanke blonde Frau mit den langen Beinen war auch auf ihnen vertreten. Keine der anderen Miss-Anwärterinnen war zwei Mal abgebildet.
    Ich suchte den Namen der Frau in der Bildunterschrift. Da stand es:…dritte von links Leila Leonida, das Girl mit der 60-Zentimeter-Taille…
    Aufmerksam musterte ich das Gesicht noch einmal. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    Leila Leonida war mir als Helen Winter vorgestellt worden.
    »Was meinst du dazu, Phil. Yvonne Winter sammelt Zeitungsausschnitte über Tony Sabatinos Freundin Helen Winter. Als ich sie fragte, ob sie mit Helen Winter verwandt sei, verneinte sie. Offenbar hat sie gelogen, denn man sammelt doch nicht Zeitungsausschnitte über einen fremden Menschen. Noch dazu, wenn dieser so unbedeutend ist wie eine Schönheitskönigin der Westküste.«
    Mein Freund warf einen Blick auf die Uhr und seufzte. »Es fehlt nicht viel an fünf Uhr. Zu dieser frühen Stunde können wir Tony Sabatino und seiner Freundin noch keinen Besuch abstatten.«
    »Gut. Legen wir uns drei Stunden aufs Ohr. Dann fragen wir Helen Winter, ob sie eine Schwester hat.«
    ***
    Wir meldeten unseren Besuch telefonisch an, verrieten allerdings nicht, worum es ging.
    Dann gondelten wir hinaus nach Pasadena zum California Boulevard und wurden dort von Helen Winter empfangen. Sabatino erschien nicht auf der Bildfläche. Seine Freundin erklärte uns, dass er mit Freunden nach Santa Catalina gefahren sei, um dort zu angeln.
    Santa Catalina ist eine große Insel im Pazifik. Sie liegt ungefähr vierzig Meilen vom Festland entfernt.
    Helen Winter trug an diesem Morgen grün-weiß gestreifte Bermuda-Shorts, eine weiße Bluse und Holzsandalen an den nackten Füßen. Sie hatte es sich auf einer Liege im Garten bequem gemacht und lud uns ein, in dei Hollywood-Schaukel Platz zu nehmen.
    »Das hier fanden wir im Nachlass Ihrer Schwester«, sagte ich und reichte Helen Winter die gefalteten Zeitungsausschnitte.
    Die Frau sah mich erstaunt an.
    »Meiner Schwester?«
    »Ja, Yvonne Winter.«
    »Mister Cotton, ich habe keine Schwester. Wie kommen Sie darauf?«
    »Es war nur eine Vermutung«, gab ich zu. »Helen Winter - Yvonne Winter, die Namensgleichheit. Und außerdem glaubte ich mich zu entsinnen, dass Yvonne Winter zu mir einmal sagte, ihre Schwester Helen wäre beinahe eine Berühmtheit geworden.«
    »Yvonne Winter?« Die Frau betrachtete die Zeitungsausschnitte. »Ich kenne keine Frau dieses Namens. Wie sieht sie aus?«
    »Sie ist groß, schlank und gut gewachsen. Sie hat grüne Augen und silbern gefärbtes Haar.«
    Helen Winter schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mich nicht erinnern. Aber sagten Sie vorhin nicht, Sie hätten das hier«, sie schwenkte die Ausschnitte, »in ihrem Nachlass gefunden?«
    »Richtig. Yvonne Winter ist tot.«
    »Und warum zeigen Sie mir jetzt diese Ausschnitte?«
    »Wenn Sie Ihre Schwester gewesen wäre, hätten Sie mir vielleicht bei den Nachforschungen helfen können.«
    »Nachforschungen?«
    »Ja, Yvonne Winter ist ermordet worden.«
    »Wie schrecklich, Mister Cotton.« Sie versteckte ein Gähnen hinter der Hand. »Warum wurde sie umgebracht?«
    Ich zuckte die Schultern. »Wir tappen noch völlig im Dunkeln.«
    »War die Frau von hier?«
    »Sie wohnte hier. Über ihre Herkunft wissen wir noch nichts. Wir hatten geglaubt, Sie könnten uns helfen.«
    »Tut mir leid, Gentlemen«, sagte sie und hob die Schultern. Dabei lächelte sie. Und dieses Lächeln bewirkte beinahe, dass die Eiswürfel in ihrem Whisky-Glas schmolzen.
    »Haben Sie an vielen Schönheitswettbewerben teilgenommen?«, fragte Phil.
    »Nur einige Male, Mister Decker. Damals hoffte ich noch auf eine Entdeckung. Aber sämtliche FLlmgewaltigen in

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