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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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»Was sollte schon passieren? Wir werden von niemandem erwartet…«
    Doch dann vergaß er seine eigenen Worte ganz schnell wieder, als der Fahrstuhl im dritten Stock stoppte, die Türhälften auseinanderglitten und…
    ***
    Merlin stand reglos vor der Bildkugel im Saal des Wissens auf seiner unsichtbaren Burg im westlichen Wales.
    Stunden waren verstrichen, seit er den »Warner« nach Château de Montagne projiziert hatte, ohne Caermardhin, seine Lichtbastion, selbst zu verlassen.
    Die Zeiten waren unruhig, und es war nicht ratsam, vermeidbare Risiken einzugehen. Die Kräfteverhältnisse begannen sich allmählich zu verschieben. Neue Grenzen zwischen den Mächten des Chaos und der Ordnung wurden abgesteckt. Nichts war wie früher, als die Auseinandersetzungen fast ausschließlich mit Mitgliedern der Schwarzen Familie bestritten wurden. Neue, mächtigere Feinde waren aufgetaucht und bedrohten die Existenz der freien Menschheit. Nicht mehr das Individuum war gefährdet, sondern der ganze Planet!
    Das Böse lauerte überall und in tausendfältiger Gestalt. Erst waren die Meeghs aus Weltraumtiefen erschienen und hatten mit ihren Cyborgs Terror und Tod gesät, dann hatte sich die Macht im Hintergrund zu erkennen gegeben, die MÄCHTIGEN. Schließlich war die DYNASTIE DER EWIGEN auf den Plan getreten. Und nun…
    Der Dunkle Orden…
    Merlin starrte resigniert in die Bildkugel, die ihm eine Art Puzzle zeigte. Kein Einzelbild, das Gültigkeit besaß, wie es bisher immer der Fall gewesen war, wenn er die magische Kugel um Informationen ersucht hatte.
    Das kinderkopfgroße Gebilde, das scheinbar schwerelos zwischen den Sternen zu schweben schien, zeigte Möglichkeiten - bestenfalls Wahrscheinlichkeiten, aber keine zwingende Realität!
    Es war, wie Merlin es Zamorra gegenüber angedeutet hatte: Früher hatte er mit der Bildkugel Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schauen können. Doch nun war ein Faktor aufgetaucht, der einen dicken Strich durch diese Rechnung machte. Alles war durcheinandergeraten. Jemand hatte die Grenzen zwischen den Welten geöffnet und den ehemals festen Faktor Zeit in unzählige Möglichkeiten aufgesplittert.
    Was morgen oder in einer Stunde auf der Welt geschah, ließ sich nicht mehr vorab bestimmen. Nicht einmal für einen Magier von Merlins Potenz…!
    Die Folgen allein davon waren unabsehbar.
    Und dies war nur eine winzige Randerscheinung!
    Merlin wußte das. Er hatte Vorstellungen von dem, was auf die Menschen zukam. Und auf Zamorra.
    Der Dunkle Orden.
    Die Paradox-Magie.
    Das Kreuz der drei Monde…!
    ***
    Es ging alles blitzschnell.
    Die Tür des Fahrstuhls teilte sich in der Mitte und zog sich geräuschlos in die Kabinenwand zurück. Zamorra trat einen Schritt beiseite, um Nicole den Vortritt beim Aussteigen zu lassen. Er trug die Koffer und war ohnehin etwas in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
    Nicole machte einen artigen Knicks, lächelte spitzbübisch und trat auf den Korridor.
    Außer ihnen war niemand im Aufzug. Auf einen Gepäckträger hatten sie verzichtet.
    Doch der Gang, in den die Lifttür mündete, war nicht leer!
    Eine übelriechende Gestalt stand dort direkt neben dem Aufzug und schien nur auf den Augenblick gewartet zu haben, in dem Nicole heraustrat.
    Der Geruch warnte die Französin zu spät, daß etwas nicht stimmte.
    Und Zamorra rechnete mit keinem Angriff, zumal das Amulett keinerlei Anstalten machte, ihn vor etwas zu warnen.
    Die Hand des Fremden zuckte vor und hieb donnernd gegen die Blechplatte mit der Zehnertastatur, über die man das gewünschte Stockwerk bestimmen konnte!
    Zamorra sah weder Gesicht noch sonst etwas von dem Unbekannten.
    Er war viel zu verdutzt und gehandicapt, um angemessen zu reagieren.
    Dafür schaltete die Elektrik des Fahrstuhls um so schneller!
    Die Türhälften fuhren wieder aufeinander zu, und Zamorra war immer noch zu verwirrt, um einfach einen Koffer oder den Fuß zwischen den immer enger werdenden Spalt zu stellen.
    Nur Nicole erkannte schmerzhaft die Gefahr, die hinter der ganzen Aktion steckte.
    Stählern war der Griff, der sich plötzlich um ihren Arm schloß und sie vom Lift wegriß.
    »Hilfe!« schrie sie empört und verängstigt zugleich.
    Gerade schloß sich die Tür des Aufzugs, und die Leuchtanzeige darüber verriet, daß sich die Kabine abwärts bewegte!
    »Großer Gott!« schrie Nicole: »Liebling! Hilf mir!«
    Dann verstummte sie abrupt, und tiefe Nacht senkte sich über ihr Bewußtsein, als ein harter Schlag gegen ihren

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