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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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klappte er ihn wieder zu. Leise meinte er: »Sehen Sie sich das an, G-men! Miss Penny und ich kamen gerade ins Büro und fanden dieses Chaos vor.«
    Er stutzte und fragte: »Woher weiß das FBI schon Bescheid über das, was sich hier ereignet hat? Ich habe die Polizei doch noch gar nicht benachrichtigt.«
    »Wir wussten nichts davon«, erklärte ich. »Mein Kollege und ich sind in einer Routineangelegenheit zu Ihnen gekommen.«
    »Ach, so ist das.« Der kleine Notar hatte sich wieder gefangen und beruhigte sich. »In der vergangenen Nacht hat jemand mein Büro durchsucht und dieses Trümmerfeld hinterlassen.«
    »Hat jemand im Haus gesehen oder gehört, wer es gewesen sein könnte?«, erkundigte ich mich. »Es wird hier doch sicher einen Hausmeister geben.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht«, sprudelte der Kleine und flitzte zum Telefon. Wir hörten schon aus dem, was er sprach, dass der Hausmeister keinen Hinweis auf den Täter geben konnte.
    Phil hatte unterdessen die Tür überprüft und auch an ihr, genauso wie an der Haustür von Lavers Haus Kratzspuren entdeckt. Sie deuteten darauf hin, dass auch bei Palmers Büro Dietriche verwandt worden waren.
    »Haben Sie vielleicht eine Ahnung, was der Täterin Ihrem Büro gesucht haben könnte, Her Notar?«, fragte ich.
    Er strich mit der kleinen weißen Hand über seine Frisur. »Keine Ahnung, Mister Cotton«, entgegnete er. »Kommen Sie bitte hinüber in mein Büro. Inzwischen kann Miss Penny hier mit dem Aufräumen beginnen.«
    Der Blondkopf nickte und piepste: »Natürlich.«
    Wir schleusten uns durch die doppelt gepolsterte Tür in Palmers Büro. Dort sah es auch so aus, als sei Lilly, der Wirbelwind aus Florida, durch den großen, mit modernen Möbeln ausgestatteten Raum gefegt. Wir schoben das Papier von den Sesseln und setzten uns. Palmer bot Zigaretten an. Er selbst rauchte eine schwarze Zigarre.
    Ich erzählte ihm in kurzen Worten, in welcher Angelegenheit Phil und ich arbeiteten, und kam dann darauf zu sprechen, was uns dazu bewogen hatte, ihn aufzusuchen.
    »Der Unbekannte, der in Mister Lavers Haus bei Nacht eingedrungen ist, hat sich vor allem für eine Akte interessiert, in der sich Kopien des Briefwechsels befanden, den Mister Lavers mit Ihnen führte.«
    »Richtig«, erinnerte sich der Notar. »Ich habe Mister Lavers das Haus vermittelt.«
    »In einem Schreiben ist ein Schriftstück erwähnt, dass Mister Lavers bei Ihnen abliefern wollte. Sie gaben ihm einen Termin an, wann Sie zu sprechen seien. Wir vermuten, dass dieses Schriftstück eine gewisse Bedeutung hat und eventuell auch von dem Eindringling gesucht wurde, der Ihr Büro in der Nacht durchstöbert hat. Können Sie sich daran erinnern, um was für ein Schriftstück es sich handelte, Mister Palmer?«
    Palmer beugte sich vor und streifte die graue Asche seiner Zigarre ab. »Ich habe einen großen Klientenkreis«, begann er. »An Mister Lavers kann ich mich trotzdem gut erinnern. Er war ein sehr eigenartiger Mensch.«
    »Wie meinen Sie das?«, warf ich ein.
    »Er war ziemlich eigenwillig und einsilbig. Ein Typ, so darf ich es ausdrücken, mit dem man nicht richtig warm werden konnte.«
    »Würden Sie bitte auf das Schriftstück zu sprechen kommen, Mister Palmer!«
    »Mister Lavers rief eines Tages mein Büro an und erkundigte sich, ob ich gewisse wichtige Urkunden oder Schriftstücke zur Aufbewahrung übernehmen würde. Miss Penny sagte Ja. Er bat um einen Termin, bei dem er mir persönlich das Schriftstück übergeben könnte. Ich habe in dem Schreiben, das Sie ja bereits kennen, ihm eine entsprechende Mitteilung gemacht, Mister Lavers erschien auch bei mir und brachte einen großen, bräunlichen Umschlag mit. Er 22 ist etwa fingerdick und mit mehreren roten Siegeln abgesichert. Auf dem Kuvert steht, dass der Brief erst nach Lavers Tod geöffnet werden darf. Unter Mister Lavers Aufsicht schloss ich das dicke Kuvert in einen Safe ein.«
    »Warum handelte Mister Lavers so?«, bemerkte ich. »Er hätte sich doch bei einer Bank einen Safe mieten und dort das Schriftstück deponieren können.«
    »Darüber habe ich auch mit Mister Lavers gesprochen«, antwortete der kleine Notar. »Denken Sie bitte an die Aufschrift ›nach meinem Tode zu öffnen‹. So viel ich weiß, hatte Mister Lavers keine Angehörigen. Nach seinem Ableben hätte sich vielleicht niemand um das Kuvert gekümmert, wenn es in einem Banksafe gelegen hätte. Vielleicht wäre es jahrelang eingeschlossen gewesen, da die Banken die

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