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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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Bill Steiger aus Holland mitgebracht hat.«
    »Ja. Hutchins hat bei uns hier in der Zentrale eine Nachricht für dich hinterlassen: Das Bild scheint mit großer Wahrscheinlichkeit ein echtes Rembrandt-Gemälde zu sein. Hutchins will aber noch weitere Experten befragen.«
    »Tausend Dank«, sagte ich und fuhr ab. Mich interessierte Vicki Rood im Augenblick mehr als das alte Gemälde.
    Das Haus des Kunsthändlers Rood lag in einem großen Park auf einer Klippe, von der aus man über den Long Island Sound blicken konnte. Hoch in den Himmel ragende Pappeln bildeten einen gigantischen Zaun zur Straße hin. Ich bog in das Tor ein und rollte langsam bis vor das bungalowartige Haus, das auf den guten Geschmack seines Besitzers schließen ließ. Es war ringsum von Ölbäumen umgeben, zur rechten Seite hin schloss sich eine gepflegte Rasenfläche an, auf der zwei schwarze Pudel mit roten Halsbändern herumtollten. Sie kläfften und jagten sich.
    Kein Mensch war zu sehen. Ich stieg aus und ging auf die Haustür zu. Ich wollte den blank polierten Messingklöppel an der Seite ziehen, da öffnete sich die Tür lautlos.
    »Bitte treten Sie ein«, ertönte eine männliche Stimme aus dem Halbdunkel.
    Vor mir stand ein mittelgroßer, schlanker Mann. Tiefschwarze Haare kräuselten sich und glänzten fettig auf einem langen Kopf. Der Mann schloss die Tür hinter mir und ging an mir vorbei. Er trug einen hellen Leinenanzug.
    »Ich bin Hal Chester, der Vetter von Miss Rood«, stellte er sich vor. Ich wollte meinen Namen nennen, aber er kam mir zuvor. »Ich weiß, Sie sind Mister Cotton vom FBI, und werden bereits erwartet. Bitte folgen Sie mir.«
    Er ging in den mausgrauen Wildlederschuhen lautlos wie eine Katze vor mir her. In der Diele hätte eine Basketball-Mannschaft trainieren können, so groß war sie. An den Wänden hingen Gemälde, überall standen Skulpturen herum.
    Wir betraten ein großes, feudal eingerichtetes Zimmer, dessen breite Glasfront auf den Long Island Sound hinausführte. Die Tür stand offen. Ich hörte die Pudel im Park bellen. Niemand war zu sehen.
    »Ist Mister Cotton gekommen?«, fragte plötzlich eine helle Frauenstimme. Ich 26 sah in die Richtung, aus der sie kam. Dort sah ich aber nur einen riesigen Ohrensessel. Wir gingen hinüber.
    In dem Polstermöbel hockte eine zierliche, schwarzhaarige junge Frau. Sie trug eine rote Hose und eine pastellgrüne Bluse. Der rechte Fuß lag ausgestreckt auf einem mit rotem Samt überzogenen Hocker. Das Fußgelenk war mit einer weißen elastischen Binde umwickelt. Grünliche Augen sahen mich an. Die rot geschminkten Lippen öffneten sich. »Nehmen Sie bitte Platz, Mister Cotton. Mein Fuß ist verstaucht. Es ist weiter nicht schlimm.«
    Ich setzte mich.
    Der Mann im Leinenanzug blieb stehen, wie ein Diener, der auf den Befehl seines Herrn wartet. »Du lässt uns jetzt bitte allein, Hal. Hol Tipsy und Topsy herein. Sie sind lange genug im Park gewesen.«
    Hal Chester verließ das Zimmer durch die Terrassentür. Er pfiff nach den beiden Hunden.
    Ich betrachtete Vicki Rood. Sie glich ihrem toten Vater. Warren Rood hatte allerdings nichts südländisch Exotisches an sich gehabt. Das musste sie von ihrer Mutter geerbt haben, die aus Brasilien stammte, wie ich von Stodder wusste.
    »Miss Rood«, begann ich, »kommen wir auf die Ereignisse zu sprechen, die sich bei dem Ballonwettfliegen zutrugen. Sie sind zusammen mit Ihrem Vater und Mister Lavers in Detroit gestartet?«
    Sie bejahte. »Ich weiß auch, was mit meinem Vater und Mister Lavers geschehen ist«, fügte sie hinzu. »Gestern, als ich mich in Detroit zurückmeldete, hatte man es mir zuerst verschwiegen, um mich nicht unnötig aufzuregen.«
    »Sie verließen also den Ballon mit einem Fallschirm. Warum geschah das?«
    »Der Zenit geriet in eine Schlecht-Wetter-Zone hinein, Mister Cotton«, gab sie ruhig Auskunft. »Es muss sich um Wetterstörungen gehandelt haben, die vielleicht mit dem Wirbelwind über Florida im Zusammenhang standen, Mister Cotton. Ich habe schon viele Flüge mit Paps gemacht, aber so wild ist es noch nie zugegangen. Ich wurde luftkrank.«
    Das mit dem Wirbelwind stimmte, wie uns die Meteorologen später bestätigten.
    »Und da verließen Sie den Ballon?«
    »Nein. Ich wollte nicht. Dann legte mir Paps den Fallschirm an. Ich war so matt und fühlte mich so elend, das ich schließlich alles mit mir geschehen ließ. Eine Zeit lang beruhigte sich das Wetter. Da gab mir Paps den Befehl auszusteigen. Ich tat

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