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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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hatte das noch nicht verwischt, was für uns interessant war.
    Unten, auf der Sohle des Loches, konnten wir noch einen runden Abdruck im Sand erkennen, den eine Dose oder ein runder zylinderförmiger Kanister dort hinterlassen hatte.
    Auch Phils Lampe brannte jetzt. Plötzlich blieb ihr Strahl in der linken Ecke der Hütte stehen. Phil stieß mich an.
    Ich sah hinüber. In der Ecke lag ein runder Dosendeckel, dessen helle Weißblechseite silbrig im Licht aufblitzte.
    Phil wollte ihn greifen. »Lass ihn noch liegen, Phil. Es könnten Fingerabdrücke darauf sein.«
    »Es gibt also keinen Zweifel mehr darüber dass sich in dieser alten Hütte tatsächlich eine Metalldose befand, auf die Bud Lavers in seinem Rätsel hingewiesen hat.«
    »Und uns ist jemand zuvorgekommen!«, setzte Phil hinzu. Er schnellte hoch. »Dieser Jemand ist vor gar nicht langer Zeit hier gewesen«, sagte er rasch. »Jerry, du bleibt hier in der Hütte und sicherst alles, was für uns wichtig ist.«
    Er eilte zum Ausgang.
    »Wohin willst du?«, rief ich hinter ihm her.
    »Vielleicht ist derjenige noch auf der Insel, der uns zuvorgekommen ist.«
    Schon war er verschwunden. Ich musste ihm recht geben. Diese Möglichkeit bestand. Ich wandte mich wieder dem Loch zu. Ich zog den Weißblechdeckel mit dem Taschentuch an mich heran und sah ihn an. Er stammte von einer Dose, in der sich Kindernahrung befunden hatte. So besagte es die geprägte Inschrift auf dem Blech. Ich wickelte ihn ins Taschentuch und steckte ihn ein.
    Danach leuchtete ich den Boden Inch für Inch ab. Dabei machte ich eine weitere Entdeckung. Fußabdrücke!
    Sie waren deutlich auf dem Boden, in dem frischen Sand und der aufgeworfenen Erde zu sehen. Ich sah sie mir ganz genau an. Dann wusste ich es: Diese charakteristischen Spuren hatte ich schon einmal gesehen!
    ***
    »Jerry, komm mal her!«, ertönte Phils Stimme von draußen.
    Ich richtete mich auf und verließ die Hütte. Die Sonne war versunken. Der Abend lag über der kleinen Insel, über die von See her eine leichte Brise hinwegstrich.
    Eine Möwe segelte über den Strand in Richtung auf die Freiheitsstatue zu.
    Meine Augen mussten sich auf das Dunkel einstellen, da ich bis dahin immer in den Schein der Lampe geblickt hatte.
    Phil stand zwischen zwei Holzhäuschen der vorderen Häuserreihe. Neben ihm erkannte ich eine dunkle Figur.
    Ich ging hinüber.
    Es war ein kleiner alter Mann, der sich gebückt hielt, eine graue Mütze auf dem Kopf trug und die Hände in den Taschen einer schwarzen Samthose versteckt hatte.
    »Guten Abend«, grüßte ich ihn.
    »Das ist Mister Conolly«, erklärte mir Phil.
    »Floyd Conolly«, sagte der Alte mit heiserer Stimme. Es hörte sich an, als pflege er seine Stimmbänder mit Sand.
    »Ich wollte gerade am Strand entlang zu den ersten Häusern laufen«, führte Phil aus. »Da stieß ich auf Mister Floyd Conolly.« Dann erklärte mir Phil, was er bereits aus dem Alten herausbekommen hatte.
    Floyd Conolly wohnte in dem ersten Haus, das sich an die Holzhäuschen anschloss. Er war früher einmal städtischer Aufseher für die Badekabinen. Doch schon seit Jahren kam kaum jemand noch zum Baden auf die kleine Insel. Die Hauptattraktion bildete die Freiheitsstatue, wie uns Mister Conolly sagte. Hinzu kam - was Conolly mit leichter Verbitterung in der Stimme sagte - dass die zuständige Behörde das Baden auf der Insel verboten hatte. Es war wegen der vielen Wirbel- und Saugströme, die bei Bedloe-Island herrschten, zu gefährlich geworden. Wegen zahlreicher tödlich verlaufender Badeunfälle hatte sich die Behörde zu diesem Schritt entschlossen und damit Mister Conolly einer guten Einnahmequelle beraubt. Floyd Conolly musste jetzt die städtischen Segelboote verleihen. Hierfür bekam er neben seinem festen Lohn Prozente. »Damit ist auch nicht viel zu verdienen«, krächzte er erklärend. »Es kommt kaum jemand bis zu mir hinaus. Man müsste Aufseher an der Freiheitsstatue sein, das gäbe viele Trinkgelder, Mister Cotton«, kicherte der Alte. Phil hatte sich ihm gegenüber ausgewiesen, da er ja Aufseher des Strandes war.
    »Mister Conolly hat einen Mann beobachtet, der genau wie wir von dem Denkmal Leif Erikson kam, das Ödland passierte und zwischen den Badekabinen verschwand.«
    »Ich stand zufällig am Fenster meines Hauses«, sagte der Alte, »da sah ich ihn.«
    »Warum fiel er Ihnen auf?«, fragte Phil.
    »Weil er über den Zaun stieg und durch die Wüste ging«, gab der Alte Auskunft.
    »Wüste?«,

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