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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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Holzhaus.
    »Sie haben eine nette Tochter«, sagte ich, als wir saßen.
    Walt Myers lächelte fein. »Das ist nicht meine Tochter, Mister Cotton«, stellte er richtig. »Sie ist meine Frau. Sie ist bedeutend jünger als ich, aber so etwas soll Vorkommen, nicht wahr?« Er hatte eine sehr charmante, liebenswürdige Art an sich, die man ihm aufgrund seines derben Äußeren gar nicht zutraute.- »Kommen Sie wegen des Rembrandts zu mir?«, fragte er dann.
    Phil sah ihn genauso verwundert an wie ich. »Wie meinen Sie das Professor?«, fragte ich.
    »Schauen Sie dorthin.« Er deutete auf die uns gegenüberliegende Seite des Ateliers. Dort stand ein Ölgemälde auf einer Staffelei. Ich erkannte sofort den Stil des niederländischen Meisters. »Den dort meine ich.«
    Eins sahen Phil und ich sofort, es handelte sich nicht um das Bild, um das Motiv, das aus dem National Museum von Hal Chester gestohlen worden war.
    Myers erklärte uns, wie es sich mit dem Bild in seinem Atelier verhielt. Der Professor dozierte nicht nur an der Universität, sondern beschäftigte sich auch als Kunstmaler und Kunstsachverständiger. Das Rembrandt-Bild in seinem Atelier war das Bild, das von Bill Steiger aus Holland in die Staaten gebracht, vom Zoll beschlagnahmt und dem FBI zugeleitet wurde. Das Gemälde hatte sich bereits bei einem Kunstexperten befunden. So war es im Atelier von Professor Myers gelandet, der ebenfalls sein Urteil darüber abgeben sollte.
    »Ich habe das Bild bereits einer ersten, flüchtigen Überprüfung unterzo-60 gen«, führte Myers weiter aus. »Ich halte es für eine Kopie, für eine sehr gute, aber dennoch ist es kein Rembrandt und demnach wertlos.«
    Mrs. Myers brachte den Tee, goss ein und zog sich wieder an ihr Aquarell zurück.
    »Ich werde so schnell wie möglich mein Gutachten anfertigen und Ihrem Kollegen Hutchin zukommen lassen. Bestellen Sie ihm das bitte. Vor mir hat mein Kollege Dr. Frank Schweder ein Gutachten angefertigt. Es liegt hier auf dem Tisch.« Er deutete auf ein hellbraunes Kuvert.
    »Ich habe den Brief noch nicht einmal geöffnet. Aber ich kenne den Inhalt, weil ich mit meinem Kollegen gesprochen habe. Er ist der Ansicht, dass es sich um ein echtes Bild handelt. Für mich ist es eine Kopie. Daher werde ich das Bild sehr sorgfältig untersuchen. Ich darf in diesem Zusammenhang erwähnen, dass mir vor längerer Zeit schon einmal ein Rembrandt-Bild aufgefallen ist. Es befand sich damals noch in der Sammlung des kürzlich auf tragische Weise umgekommenen Kunsthändlers Warren Wood.«
    Phil und ich waren leicht überrascht. Professor Myers kam von selbst auf das Thema, das wir mit ihm erörtern wollten. Das sagte ich ihm.
    »Würden Sie uns bitte etwas über den damaligen Vorfall sagen, Professor?«, bat ich.
    »Gem. Ich sah das Bild bei Warren Rood. Ich äußerte die Meinung, dass es sich um eine Kopie handeln müsse. Wobei ich betone, dass ich es nicht genau untersucht habe. Ich ging lediglich von meinem Stilempfinden und den Kenntnissen aus, die ich aus langjähriger Erfahrung besitze. Doch damals hörte niemand auf mich. Später erfuhr ich dann von dem Verkauf des Bildes an das National Museum. Ich bin Wissenschaftler und nahm an, dass ich mich vielleicht doch geirrt haben musste. Die Expertisen von Warren Rood sind für mich über allen Zweifel erhaben. Darum kümmerte ich mich nicht weiter um den Fall. Ich habe auch Mister Lavers sehr gut gekannt. Er war ein Könner auf seinem Gebiet. Wenn er inzwischen Zweifel geäußert hat, so muss etwas Wahres daran sein.«
    »Halten wir fest, Professor, Sie waren sich nicht hundertprozentig sicher«, sagte ich.
    »Ich sagte es, Mister Cotton. Wie ich hörte, ist das Bild inzwischen aus dem National Museum gestohlen worden. Ich nehme an, Sie sind dabei, den Dieb zu suchen.«
    »Den haben wir bereits, Professor Myers. Er ist tot.« Ich schilderte ihm, was mit Hal Chester geschehen war.
    »Professor Myers, mit großer Wahrscheinlichkeit hat Mister Lavers Warren Rood als Betrüger entlarvt. Können Sie sich dieser Meinung anschließen?«
    Er faltete die lang geformten Hände ineinander. »Ich will einem Toten nichts Schlechtes nachsagen, Mister Cotton. Ich habe Warren Rood gut gekannt und nie an der Untadeligkeit seiner Person gezweifelt. Wenn es sich jetzt nach seinem Tod tatsächlich herausstellen sollte, dass er für eine enorme Summe eine wertlose Kopie an das Museum verkauft hat, wäre das für mich eine sehr große Enttäuschung.«
    Während er sprach,

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