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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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hatte ich wieder auf die Papiere neben der Teekanne geschaut.
    »Dürfte ich die Expertise von Dr. Schweder über das Bild einmal sehen?«, fragte ich.
    »Natürlich, bitte, nehmen Sie den Brief mit. Sie können ihn Ihrem Kollegen Hutchins bringen.«
    »Wollen Sie den Brief heute noch zurückhaben?«
    »Nein, nein. Ich will das Gutachten überhaupt nicht lesen. Kollege Schweder hält das Bild für echt, das sagte er mir am Telefon. Was Direktor Spencer dazu sagt, weiß ich nicht. Sein Gutachten ist auch in dem Umschlag, wie mir Schweder sagte. Ich will mich nicht beeinflussen lassen. Jeder hat seine Methode, um die Echtheit festzustellen.«
    »Also Direktor Spencer hat auch sein Gutachten an Schweder geschickt. Warum?«
    »Mister Cotton, das ist bei uns so üblich. So machen wir es immer.«
    Ich nahm den Brief und steckte ihn in die Tasche. Mir war eine Idee gekommen.
    Wir verabschiedeten uns von Professor Myers. Seine junge Frau geleitete uns an die Tür, wo sie uns mit einem freundlichen Lächeln entließ.
    Phil hatte bis dahin nichts gesagt. Erst als wir im Wagen saßen, fragte er: »Sag mal, ich wollte dir eben nicht dazwischenreden, warum hast du das Gutachten mitgenommen? Damit haben wir doch nichts zu tun.«
    »Der Brief ist verschlossen, den einen schrieb Spencer, und der andere ist von Schweder. Diese beiden Briefe müssen uns weiterhelfen.«
    »Du meinst, das einer von den beiden der Mörder ist?«
    »Ich meine nichts. Nikki soll beide Schreiben untersuchen. Er sagte ja, dass der Mörder an einer Haarkrankheit leidet. Könnte es nicht sein, dass in dem Brief ein Hinweis darauf zu finden ist?«
    »Das ist wirklich an den Haaren herbeigezogen.«
    »Immerhin sind wir ein Stück weiter. Nikki kann nicht nur den Täter nennen, er kann auch mit Bestimmtheit sagen, dass jemand als Täter nicht in Frage kommt.«
    »Also fahren wir erst ins Labor«, meinte Phil und machte es sich in meinem Jaguar bequem.
    ***
    Wir standen' auf dem Flur in unserem Labortrakt im FBI-Hauptquartier.
    Wir kamen gerade aus dem Labor, wo das Papier in meinem Sinne untersucht worden war. Die Untersuchungen gaben meiner Vermutung recht. In einem Brief hatte Nikki nicht nur ein Haar gefunden, sondern auch einen eingetrockneten Fleck von einem Haarmittel. Dieses Haarmittel war nicht frei verkäuflich, wie Nikki betonte, sondern nach Rezept hergestellt worden.
    Unsere Spezialisten konnten den anderen Brief Schreiber von jedem Verdacht reinwaschen. Er konnte es nicht gewesen sein. Sofern es stimmte, dass die Briefe nicht von dem anderen geöffnet waren. Aber wir hatten noch einen anderen Beweis: die Kratzspuren.
    Ich stieß Phil an. »Du kannst mich dafür zu einem Whisky einladen.«
    Wir gingen.
    »Und jetzt werden wir diesen Dr. Schweder aufsuchen«, sagte ich, als wir im Wagen saßen.
    Phil sagte nichts. Er zündete sich eine Zigarette an. Wir fuhren durch eine schmale Einfahrt und gelangten auf einen Hof. Dort befand sich ein lang gestreckter Bau, in dem Dr. Schweder Radierungen herstellte. Wir betraten das Haus und wurden von einem Mädchen 62 im weißen Kittel empfangen. Von ihr bekamen wir die Auskunft, Dr. Schweder befinde sich im Labor.
    Der Raum war quadratisch und sehr hell. An der Wand, wo sich Tanks mit ätzenden Flüssigkeiten befanden, stand ein großer, hagerer Mann. Er beugte sich über ein Becken.
    »Dr. Schweder?«, fragte ich.
    Der Mann drehte sich um. Wir sahen ein kluges, sehr sympathisches Gesicht unter kurz geschnittenen blonden Haaren.
    »Bitte?«
    Wir gingen hinüber. Vor ihm in einem Becken befand sich eine Kupferplatte. In sie war eine Radierung eingraviert, die Dr. Schweder ausätzte. Phil und ich bemerkten es sofort. Der Kunstexperte trug Gummihandschuhe.
    Ich sagte ihm, wer wir waren.
    Er lächelte. »Ach, Sie kommen sicher wegen dieser Expertise über das Rembrandt-Bild. Ich habe sie bereits weitergeleitet.«
    »Das ist uns bekannt. Dr. Schweder«, sagte ich kühl. »Wir hätten Sie gerne gesprochen.«
    »Aber bitte«, antwortete er zuvorkommend. »Warten Sie einen Augenblick, dann ist die Ätzung fertig.«
    Dann stellte er sie auf ein Bord an dem Fenster zum Trocknen in einen Holzständer.
    »Sie haben sich ja sehr ausführlich zu dem Bild geäußert. Was hält eigentlich Direktor Spencer von dem Bild?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Er hat mir zwar sein Gutachten geschickt, aber ich habe, ohne den Brief zu öffnen, meine Expertise gemacht. Später, als ich mein Gutachten fertig hatte, fand ich keine Zeit

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