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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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auf die lächerlich einfachste Art die Polizei gegen die Bande der Dreizehn in Bewegung zu bringen. Zwei Mitglieder der Bande waren nun mit der Polizei in Berührung gekommen, und das Schlimmste - er selbst damit! Jackson war zwar sein Hausmeister, was das Interesse an ihm einigermaßen rechtfertigte. Fuentes zu kennen hatte er jedoch entschieden in Abrede gestellt, und nur, weil der Spanier ein Freund seines Dieners war, hatte er auch für ihn Bürgschaft geleistet.
    Digby verbrachte eine schlaflose Nacht. Er konnte kaum drei Stunden schlafen, und das war das Minimum, das er brauchte. Der herbeigerufene Arzt blieb bis drei Uhr morgens bei seiner Mutter.
    »Sie hat keinen Schlaganfall erlitten, der Zusammenbruch wurde durch einen plötzlichen Schrecken verursacht.«
    »Da mögen Sie recht haben«, antwortete Digby. »Glauben Sie, daß sie sich wieder erholen wird?«
    »Ach ja, es wird ihr schon morgen früh wieder besser gehen.«
    Digby hörte zu, ohne sich besonders erfreut zu zeigen.
    Seine Schwierigkeiten wuchsen ständig, neue Hindernisse türmten sich ihm entgegen, und wenn er die einzelnen Punkte durchging, kam er immer zum gleichen Resultat - Steele war an allem schuld!
    Am nächsten Morgen rief er einen Winkeladvokaten an und übertrug ihm die Verteidigung der beiden Leute. Danach ließ er Eunice rufen.
    »Miss Weldon«, begann er, »ich muß verschiedene Änderungen hier im Haushalt vornehmen. Ich möchte meine Mutter nächste Woche aufs Land bringen. Sie braucht eine andere Umgebung, um sich erholen zu können.«
    »Ich glaube, daß ich sie nicht dorthin begleiten kann.«
    »Wie meinen Sie das, Miss Weldon?«
    »Ich habe mich entschlossen, wieder in meine alte Stelle zurückzugehen.«
    »Es tut mir leid, das zu hören, Miss Weldon«, sagte er ruhig, »und ich will Ihnen natürlich nichts in den Weg legen. In der letzten Zeit sind hier viele unangenehme Dinge vorgekommen, und Sie haben nicht die besten Erfahrungen gemacht. Ich verstehe vollkommen, wenn Sie Ihre Stellung bei uns aufgeben wollen. Ich hätte allerdings gern gesehen, wenn Sie noch bei meiner Mutter geblieben wären, bis sie sich auf dem Land eingelebt hat. Aber ich will keinen Druck auf Sie ausüben.«
    Sie hatte erwartet, daß er ärgerlich würde. Seine Höflichkeit machte deshalb Eindruck auf sie.
    »Ich werde Sie natürlich erst verlassen, wenn meine Aufgaben erfüllt sind«, versprach sie, wie er es erwartet hatte. »Auch habe ich mich hier ganz wohl gefühlt, Mr. Groat!«
    »Mr. Steele ist mir nicht sehr wohlgesinnt, nicht wahr?« fragte er.
    Sie machte ein abweisendes Gesicht.
    »Mr. Steele weiß nichts von meinen Plänen. Ich habe ihn in den letzten Tagen überhaupt nicht gesehen.«
    Die beiden haben sich also entzweit, dachte Digby. Darüber mußte er Genaueres erfahren, wollte sie aber nicht offen fragen.
    Sie war froh, als die Unterredung zu Ende war und sie zu seiner Mutter gerufen wurde.
    »Sie sind lange nicht gekommen!« empfing sie Mrs. Groat vorwurfsvoll. Sie lag im Bett, Rücken und Arme durch Kissen gestützt, und schien sich gut erholt zu haben.
    »Ihr Sohn hat mich aufgehalten, Mrs. Groat.«
    »Machen Sie die Tür zu, drehen Sie den Schlüssel um! Haben Sie Ihren Notizblock dabei?« Eunice stellte einen Stuhl neben das Bett, gespannt darauf, was für ein Brief ihr diktiert würde. Sie wußte, daß Mrs. Groat wichtige Briefe sonst lieber selbst und mit der Hand schrieb.
    »Ich möchte, daß Sie in meinem Namen einen Brief an Mary Weatherwale schreiben. Notieren Sie den Namen!« Sie buchstabierte. »Sie wohnt in Somerset Hill Farm, Retherley. Schreiben Sie ihr, daß ich sehr krank bin, daß sie unseren alten Streit vergessen möchte und daß ich sie bitte, hierherzukommen und mich zu besuchen. Unterstreichen Sie bitte sehr krank. Schreiben Sie, daß ich ihr für ihre Bemühungen fünf Pfund wöchentlich geben will. Ich das zuviel? Nein, schreiben Sie lieber nichts vom Gehalt. Sonst bin ich daran gebunden, wenn sie kommt. Den Weatherwales geht es nicht gerade sehr gut. Schreiben Sie, sie soll gleich kommen, unterstreichen Sie gleich kommen ...«
    Eunice schrieb alles genau auf.
    »Hören Sie, Miss Weldon«, sagte Jane Groat zum Schluß, »Sie müssen diesen Brief sofort schreiben, aber Sie dürfen meinem Sohn nichts davon sagen. Haben Sie mich verstanden? Bringen Sie den Brief selbst zur Post, überlassen Sie ihn nicht Jackson. Denken Sie daran -mein Sohn darf es nicht erfahren.«
    Eunice führte den Auftrag gewissenhaft

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