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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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auf vier Männer fiel, die unter der Markise einer Taverne Schutz suchten und ihn argwöhnisch beäugten.
    Es waren Gendarmen, die nach Illegalen Ausschau hielten. Da Black aufgrund seiner Größe, seiner Statur und seiner hellen Hautfarbe den Eindruck eines Fremden erweckte, regte sich ihr Misstrauen.
    »He, du da!«, rief der Anführer der vier Behelmten, ein vierschrötiger Typ mit tückischen Säuferaugen.
    »Komma her, aber dalli.«
    Black grunzte, doch nicht allzu laut. Die Gendarmen waren mit langen Schwertern bewaffnet und wirkten nicht gut aufgelegt. Vielleicht hatten sie nur Langeweile und suchten ein Opfer, an dem sie ihr Mütchen kühlen konnten. Black schätzte sie ab und sah, dass er den größten um eine Haupteslänge überragte.
    Die Kerle waren breitschultrig, muskulös und agil. Unter ihren Helmrändern quoll schwarzes Kraushaar hervor. Da sie keine Kapuzen trugen, lief ihnen der Regen in den Kragen. Sie trugen ausgebeulte Hosen aus Karibuleder, Stiefel und metallene Harnische. Am Hals eines Jeden baumelte an einer Kette ein Medaillon mit dem Signum des Bürgermeisters, das sie als seine Schergen auswies.
    Black blickte in bartlose Gesichter und große dunkle Augen. Er lächelte, als er das beruhigende Gewicht seiner Waffe unter dem Umhang spürte. Im Nu war er von den Gendarmen umringt. Der Anführer war etwa vierzig, die anderen hätten seine Söhne sein können. Auf den nackten Unterarmen der Kerle waren Schriftzeichen eintätowiert; möglicherweise Rangabzeichen. Black wurde zehn Sekunden lang wachsam gemustert, dann sagte der Anführer: »Was bist du für einer, hm?«
    »Sonderkommando«, sagte Black knapp. »Im Auftrag des Bürgermeisters.« Laut dem Abkommen, das der Präsident mit dem Mayor getroffen hatte, brachte er nicht mehr zu sagen. »Sonderkommando« hieß Freibrief. Bisher hatte es bei allen Gendarmen geklappt. Doch entweder war der Gendarmenchef schwer von Begriff oder er hatte seine Dienstanweisung nicht gelesen.
    »Sonderkommando?«, schnaubte der Mann. »Zeig mir deine Eidie, aber 'n bisschen plötzlich.«
    Black überlegte schnell. Er hatte jetzt die Wahl. Er konnte dem impertinenten Burschen eins aufs Maul hauen oder ihm den Lauf seiner Wumme in den Mund schieben, bis er das lächerliche Ansinnen widerrief. Er konnte ihn auch auf den Bürgermeisterbefehl hinweisen, der ihm überall Zutritt verschaffte. Letzteres wäre zu zeitaufwendig gewesen, ersteres hätte zu viel Aufmerksamkeit erregt. Black war in Eile: Mr. White hatte Freigänger Nummer 8 nämlich gerade lokalisiert und wartete auf sein Eintreffen.
    Ist es nicht merkwürdig?, dachte Black, dass einem immer dann, wenn man ohnehin in Zeitnot ist, irgendwelche Bürokraten in den Weg treten und einen an der Arbeit hindern?
    Er beugte sich vor und sagte so leise, dass nur der Anführer der Gendarmen ihn verstehen konnte:
    »Wenn du mich aufhältst, bist du tot.«
    Der Gendarm erbleichte unter seiner schwarzen Haut. Black sah Entrüstung in seinen rot geäderten Säuferaugen. Aber auch einen Anflug von Furcht. Er hatte in Blacks Augen geblickt und darin gelesen, dass der große Mann seine Drohung todernst meinte wortwörtlich. Er murmelte etwas, trat beiseite und winkte Black mit fahriger Hand weiter. Black bedankte sich höflich, schritt an den Gendarmen vorbei, trat unter den First der Taverne und ging weiter. Am Ende des Gebäudes bog er in eine Seitengasse ab.
    Auch hier war der Boden gepflastert. Die bunten Markisen der Läden boten einem einsamen Fußgänger genügend Schutz vor dem prasselnden Nass. Black wich abgestellten Karren und Fuhrwerken aus. Die Gasse war wie ausgestorben.
    In der nächsten Straße lagen mehrere Tavernen. Lärm und Geschirrgeklapper drang an seine Ohren. Sein Blick fiel durch kleine Butzenscheiben. Farbenfroh gekleidete Händler und Pfeffersäcke gaben sich an grob zusammengehauenen Tischen bei Vino und Wakudabraten ein Stelldichein.
    Vier Straßenecken weiter stieß Black auf einen Gasthof, der sich »Zum Einäugigen« nannte. Unter einer verschossenen, vom Regenwasser schweren Markise stand Mr. White und wartete auf ihn. Als er seinen Freund erspähte, verzog sich sein Mund zu einem kollegialen Zähnefletschen und er nickte Black erleichtert zu.
    »Wo ist sie?«, fragte Black knapp.
    White deutete mit dem Kopf nach oben. »Im ersten Stock.«
    »Allein?«
    White schüttelte den Kopf. »Sie ist mit 'nem Mann zusammen.«
    Black grunzte. Das war nicht gut. Sie konnten keine Zeugen brauchen, wenn

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