0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
einige Sekunden erhielten die Arbeitsroboter keine Anordnungen mehr. Unschlüssig verharrten sie in ihren Stellungen und warteten.
Jumpy erledigte auch noch den Robot an den Kontrollen und zerschmolz die Apparatur. Zu allem Überfluß nahm er sich auch noch die Zeit, zwei harmlose Arbeiter ein paar Dutzend Meter emporsteigen und dann einfach fallen zu lassen. Es gab einen fürchterlichen Krach, als die beiden Metallmassen auf dem harten Boden zerschmettert wurden.
Er teleportierte weiter in Richtung Trägerkuppel, bis er von einem Paragitter aufgehalten wurde.
Da niemand in der Nahe war und keine unmittelbare Gefahr drohte spazierte er an dem flimmernden Gitter entlang und suchte nach einem Durchschlupf. Dabei war ihm als empfinge er leise und sehr schwach bekannte Gedankenmuster. Er versuchte die Richtung zu bestimmen, und dann wurde ihm klar, daß die Impulse von jenseits des Paragitters kamen. Darum waren sie auch so undeutlich.
Papi war es nicht, das stand fest.
Blieb also nur der gute Onkel Ras. Er saß hinter dem Paraschirm und steckte fest.
Jumpy holte tief Luft. Alles war genauso gekommen, wie er es vorausgesehen hatte. Wenigstens sah es so aus. Wenn doch die Impulse deutlicher wären! Vielleicht mußte er sich mehr konzentrieren...
Es half. Natürlich, Onkel Ras saß in der Falle. Rings um ihn war das Paragitter, und einen Generator hatte Onkel Ras nicht finden können.
Den Generator des Paragitters!
Jumpy grinste still vor sich hin, als er weitermarschierte, immer, an der schimmernden Wand entlang, die keine Rücksicht auf materielle Hindernisse nahm. Das Paragitter ging sogar durch feste Metallwände.
Jumpy mußte mehrmals teleportieren, um ihm zu folgen.
Endlich fand Jumpy den unter einer starken Verkleidung abgesicherten Generator. Ein wenig ratlos stand er vor dem massiv aussehenden Gebilde und überlegte, wie er es abstellen konnte.
Als er auch telekinetisch nichts erreichen konnte, verlor er die Geduld. Onkel Ras' Gedankenfetzen wurden immer verzweifelter.
Er richtete seinen Impulsstrahler auf den Generatorblock und eröffnete das Feuer. Die Energiebündel machten kurzen Prozeß mit dem Metall und zerschmolzen es. Die Hitze ließ Jumpy zurückweichen, und als der Generator endlich explodierte ließ er sich einfach zu Boden fallen.
Aus den Augenwinkeln heraus er kannte er, daß die schimmernde Wand, das unüberwindliche Hindernis für jeden Teleporter, verschwunden war. Langsam stand Jumpy auf Er fühlte Stolz und Genugtuung, als er an die vor ihm liegende Begegnung mit Ras dachte. Er hatte ihn aus der Klemme befreit. Und warum? Nur weil er den Befehlen nicht gehorchte und selbständig dachte.
Vor sich hörte er Schritte. Sie stammten nicht von einem Roboter. Und die Gedankenimpulse waren auch klarer als vorher. Ras kam auf ihn zu. Er hatte das Erlöschen des Paragitters bemerkt, wagte aber noch keinen Teleportersprung, weil er an eine Falle glaubte.
Wie sein Vater liebte auch Jumpy die dramatische Situation und das Theaterspiel. Beides erhöhte die Wirksamkeit einer Demonstration.
Er esperte nach Ras. Der Afrikaner war noch zwanzig Meter entfernt und schlich den Korridor entlang. Er mußte zwangsläufig mit dem Mausbiber zusammenstoßen? wenn er sich nicht anders besann.
Jumpy drückte sich in eine Nische und wartete. Er sah Ras schon von weitem und mußte sich beherrschen ihm nicht entgegenzulaufen. Er wartete, bis der Teleporter auf seiner Höhe war und an ihm vorbeigehen wollte. Dann erst trat er aus seinem Versteck und sagte möglichst gleichmütig: „Tag, Onkel Ras. Hast du Gucky schon gefunden?"
Ras erschrak, obwohl er Jumpy sofort erkannte.
„Was tust denn du hier? Du solltest doch im Schiff auf mich warten. Hast du schon wieder deinen Posten verlassen?"
„Habe ich", bestätigte Jumpy gelassen und überlegen. „Was dagegen, Onkel Ras?"
Ras deutete auf den Strahler in Jumpys Hand.
„Und wo hast du den her? Du weißt doch, daß dir dein Vater verboten hat, mit solchen Dingen zu spielen. Lauselümmel! Los, ich bringe dich ins Schiff zurück, und dann suche ich deinen Vater. Er muß irgendwo festgehalten werden."
„So wie du eben, nicht wahr?"
Ras starrte Jumpy an.
„Woher weißt du das? Was heißt übrigens festhalten? Da war ein Paraschirm, das war alles. Er ist abgestellt worden - na und?"
Jumpy forschte im Gehirn des Teleporters, aber er wurde enttäuscht. Ras wußte wirklich nicht, wieso der Paraschirm plötzlich erloschen war. Er hatte nicht die geringste
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